Es ist notwendig darauf hinzuweisen, dass der Mensch der Bewohner der Form ist. Der Lebensfaden stellt die Verbindung zwischen dem Menschen und seiner Form dar. Wenn dieser Lebensfaden den Körper erreicht, unterteilt er sich in zwei Ströme bzw. in zwei Fäden. Einer der Fäden ist im Gehirn und der andere ist im Herzen verankert. Das Atma (der Geist) mit seinen beiden Reflexionen wird als Seele und Körper betrachtet. Die Seele ist der Bewusstseinsaspekt. Sie ist das denkende Wesen. Ihr Sitz befindet sich im Gehirn und sie führt die intelligente Aktivität aus. Als ihr Sitz gilt die Zirbeldrüse. Der andere Aspekt, der andere Strom oder Lebensfaden, belebt jedes Atom des Körpers. Er bewahrt den Zusammenhalt der gesamten Form und sorgt gleichzeitig für ihre Einheit. Dieser Aspekt ist im Herzen verankert. So befindet sich die Seele im Gehirn, während ihre Lebenskraft im Herzen angesiedelt ist. Der Lebensfaden wird als „goldener Faden“ und der Faden der Seele wird als „silberner Faden“ bezeichnet. Das Licht ist silbern, das Leben ist golden.
Diese beiden Ströme fließen durch den Körper und lenken ihn, während die Seele ihre Ziele verfolgt. Das Leben hält die Form aufrecht, so dass die Absicht der Seele verwirklicht werden kann. Die Seele repräsentiert den Willen, die Selbstbestimmung. Sie ist der zentrale Kern der positiven Energie, durch die alle Atome des Körpers gehalten werden, und sie hat den „Willen zu sein und zu handeln“. Das Lebensprinzip benutzt das Blutsystem und bringt sich darüber zum Ausdruck. Die Seele drückt sich durch das Nervensystem aus. Der Strom des Lichts und des Bewusstseins fließt durch die Nerven, während der Strom des Lebens durch die Arterien und Venen kreist.
Der Rückzug des Lebens aus dem Herzen und seine Vereinigung mit der Seele im Gehirn bewirkt einen geeinten Moment, durch den ein Ausstieg aus dem Körper möglich wird. Im Gegensatz zum Tod wird dies als Weggehen betrachtet. Wenn die Zwei sich nicht im Kopf vereinen, wird am Lebensende der Schmerz verursacht, der der Tod ist. Durch ein intelligentes Verstehen der Funktionsweise des Bewusstseinsprinzips und des Lebensprinzips ist man in der Lage, Aktivitäten so durchzuführen, dass das Leben das Bewusstsein unterstützt, während das Bewusstsein das Leben fördert. Der Vorgang ihrer Vereinigung wird im Yoga als die Technik des Pranayama, Pratyahara und Dharana vermittelt.
Für das bewusste Verlassen des Körpers sollten die Stunden des Schlafs sorgfältig genutzt werden. Es gibt eine bestimmte Methode, um sich auf den Schlaf vorzubereiten. Das Schlafzimmer sollte ein ruhiger Ort mit angenehmen, weichen und hellen Farben sein. Dunkle Farben sollten vermieden werden. Das Bett sollte so ausgerichtet sein, dass der Kopf nach Osten oder Süden zeigt, wenn man auf der Nordhalbkugel lebt bzw. nach Norden, wenn man sich auf der Südhalbkugel befindet. Auch die Farbe des Bettbezugs und des Kissens sollte freundlich und ansprechend sein. Tagsüber sollte das Schlafzimmer ausreichend gelüftet werden, damit genügend Licht und Luft hindurchfließen können. Nachts sollte genug Luft im Schlafzimmer zirkulieren. Ein schwaches Nachtlicht in schneeweißer, blauer, grüner oder violetter Farbe sollte brennen. Man sollte darauf achten, dass das Schlafzimmer einen besonderen natürlichen Duft hat, z. B. Lavendel, Sandelholz oder Rose. Wenn man den Tagesablauf wenigstens eine Viertelstunde vor dem Schlafengehen ausklingen lässt, kann man sich gedanklich auf den Rückzug ins Schlafzimmer vorbereiten. Auch sollte man nicht mit vollem Magen schlafen. Deshalb sollte die letzte Mahlzeit des Tages spätestens eine Stunde vorher eingenommen werden. Beim Einschlafen sollte man alle Gliedmaßen entspannen. Bis zum nächsten Tag werden sie nicht mehr gebraucht. Daher kann man sich dankbar und erleichtert fühlen und sich gedanklich vorstellen, wie sie nun entlastet werden. Man sollte versuchen, eine Schlafstellung in Rückenlage einzunehmen, bei der die Arme, die Beine und der Kopf ganz entspannt sind. Man kann sogar den fünf Elementen des Körpers gedanklich vorschlagen, entspannt zu bleiben. Sie werden alle aus den Reservoiren der fünf Elemente geschöpft und bis zum nächsten Morgen nicht gebraucht. Ebenso kann man dem Denken mitteilen, dass alles Planen und Denken auf den nächsten Tag verschoben werden kann, da die Denkmaschine bis zum nächsten Morgen nicht benötigt wird.
Das Bewusstsein kann man sanft auf die Atmung ausrichten und mit ihr verbunden bleiben. Regelmäßige Ausrichtung auf die Atmung stellt eine starke Verbindung zwischen dem Bewusstseins- und Lebensprinzip her, das durch die Atmungsaktivität zum Ausdruck kommt. Wenn beide verbunden bleiben, taucht das Bewusstsein tief in die Form ein, wo die Pulsierung, die tiefere Seite der Atmung, wahrgenommen wird. Durch die Verbindung des Bewusstseinsprinzips mit der Pulsierung wird der Aufstieg des Bewusstseins und der Pulsierung bis zum Brauen-Zentrum ermöglicht. Das Bewusstsein kann im Stirnbereich verweilen, während es das Pulsierungsprinzip im Brauen-Zentrum erlebt.
Wenn dies regelmäßig geübt wird, öffnen sich dem Menschen weitere Dimensionen, die von subtiler Art sind. „Verweile im Brauen-Zentrum, während du schläfst“, lautet ein Gebot für jene, die das Geheimnis des Todes ergründen wollen.
Kommentare sind geschlossen.