Was Eltern über unsere Behandlung sagen
Eine ADHS-Epidemie wie nie zuvor
Das war der einprägsame Satz, den wir 1996 verwendeten, als wir die 1. Auflage von ‚Ritalin-Free Kids‘ geschrieben haben, ein Buch, dessen Zeit nun gekommen war und unser Leben und unsere berufliche Arbeit komplett veränderte. Die Zahl der Kinder, die allein in den Vereinigten Staaten wegen ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom mit Hyperaktivität) behandelt werden, lag z. B. 2005 bei 2,5 Millionen (Health News, Daily News Central, 2. September 2005). In einer Schule in San Diego waren im Juni 2005 bei 65 % der Fünfklässler ADHS diagnostiziert und mit Medikamenten behandelt worden. (Stellpflug, Natural News, 4. Juni 2012, „ADHS: Falsch diagnostiziert und mit zu starken Medikamenten behandelt.) Der anfängliche Trend, über den wir 1996 unsere Besorgnis zum Ausdruck brachten, hat sich nicht nur in den USA, sondern weltweit verbreitet. Anfang 2000 hatten wir die Gelegenheit, vor Eltern in Kanada, Schottland, Großbritannien, Australien und Neuseeland zu diesem Thema zu sprechen und überall hörte man das Gleiche: Die Behandlung von Kindern mit (Psycho)Stimulanzien wegen ADHS-Symptomen ist zu einer Epidemie geworden! Die Behandlung von Millionen von Kindern war, dank des Beispiels der USA, bequem und ‘das Richtige‘ geworden. Glücklicherweise widersetzten sich viele Eltern dem Drogentrend und konsultierten uns, andere Homöopathen und andere Fachleute der Alternativmedizin.
Die Stimulanzien sind jetzt viel umfangreicher, aber das Ergebnis ist das gleiche. Die größte Veränderung, die wir in unserer Praxis gesehen haben, ist die Verschreibung von atypischen Neuroleptika wie Risperidon und Quetiapin (Seroquel®) oder Aripiprazol (Abilify®) bei Verhaltensproblemen im Zusammenhang mit ADHS und verwandten Diagnosen, einschließlich der Oppositionellen-Trotzverhaltens-Störung. Diese Medikamente haben erhebliche schädliche Nebenwirkungen, wie Fettleibigkeit, Hypothyreose, erhöhtes Cholesterin und Leberprobleme. Nach unserer Auffassung sind die Nebenwirkungen dieser Medikamente weitaus schlimmer zu bewerten als die Krankheit selbst, vor allem, wenn diesen Kindern, oft entscheidend, durch etwas so Sicheres und Sanftes wie die Homöopathie geholfen werden kann!
Die Familie der Nachtschattengewächse
Die ‘Empfindungsmethode‘ in der Homöopathie, die von unserem brillanten Lehrer Dr. Rajan Sankaran aus Mumbai, Indien, seit 1993 entwickelt wurde, hat unsere gesamte Art und Weise, homöopathisch zu behandeln, verändert. Anstatt eine wahllose Liste von Symptomen zu erstellen, um dann eine eher zufällige Auswahl aus den inzwischen mehr als 3500 möglichen homöopathischen Heilmitteln zu treffen, ist unsere Methode ganz anders, viel verfeinerter und in vielerlei Hinsicht einfacher. Wir gehen bei dieser Empfindungsmethode davon aus, dass es eine bestimmte Empfindung gibt, die auf der Ebene aller Sinne erlebt wird und wie ein roter Faden durch alle Symptome eines Individuums läuft. Deshalb konzentrieren wir uns zunächst darauf, diese Empfindung, die der Patient als Hauptbeschwerde erlebt, herauszufinden. Im nächsten Schritt grenzen wir unsere Auswahl ein, indem wir erforschen, aus welchem Naturreich — Mineral-, Pflanzen- oder Tierreich — das Kind ein Mittel braucht. Dies geschieht unter Berücksichtigung des Themas der Empfindung, wobei wir für jedes Unterreich oder jede Familie eine entsprechende Auswahl treffen. Unter den Mineralien können zum Beispiel die Kohlenstoffe, bei den Pflanzen die Kohlarten, im Tierreich Säugetiere, Weichtiere, Vögel, Spinnen usw. eine Familie sein. Dieses System oder Schema hat uns nicht nur erlaubt, die Natur des Kindes viel scharfsinniger zu verstehen, sondern hat uns die ganze Welt der natürlichen Substanzen, die als homöopathische Medikamente zubereitet werden, eröffnet.
Eine der faszinierendsten Pflanzenfamilien, die für unsere Arbeit mit Kindern mit ADHS und damit verbundenen Problemen von großer Bedeutung ist, ist die Solanaceae-Familie (Nachtschattengewächse), zu der unter anderem Auberginen, Tomaten, Kartoffeln, grüne Paprika und Tabak gehören. Diese Pflanzen haben oft ein sehr lebhaftes und markantes Erscheinungsbild, entweder mit bunten, attraktiven Beeren (Belladonna oder Tollkirsche), die bei versehentlichem Verzehr tödlich sind, mit exotisch aussehenden (sogar schwarzen) Blättern oder ungewöhnlich aussehenden Blüten. Vor unserem Schlafzimmerfenster in Chile wächst z. B. eine recht eindrucksvolle Pflanze, die ‚lengua del diablo‘ (Teufelszunge) genannt wird. Die Nachtschattengewächse vermitteln ein intensives, gewalttätiges, sogar dämonisches Gefühl. Als wir über diese Pflanze für diesen Artikel recherchiert haben, entdeckten wir sogar eine Heavy-Metal-Band mit dem gleichen Namen!
Themen und Mitglieder:
Differenzierung der Nachtschattengewächse in der Behandlung von ADHS und verwandten Problemen
Die Familie der Nachtschattengewächse, Solanaceae, ist eine der faszinierendsten Pflanzenfamilien, sowohl in der Natur als auch in der Homöopathie. Die Themen, die sich durch diese Familie ziehen, sind: Plötzlichkeit, Gewalt und Terror. Diese Pflanzen können halluzinogen sein oder bei Fieber Delirien auslösen. Halluzinationen können von schrecklichen Bildern, Monstern, Geistern, Vampiren, gleißenden Augen oder schrecklichen Gesichtern, um nur einige zu nennen, handeln. Das Hauptgefühl der Familie ist plötzliche Gewalt, verfolgt zu werden oder das Bedürfnis fliehen zu müssen — wie jemand, der von einem Löwen oder einer Schlange gejagt wird. Es gibt eine ungeheure Angst vor der Dunkelheit und ein Verlangen nach Licht. Eigentlich kommt der Name Solanaceae von ’sol‘ und bedeutet ‚Sonne‘. Andere Worte, die das Bild der homöopathischen Nachtschatten-Familie beschreiben, sind: töten, laufen, schlagen, Wut, Horror, plötzlicher Tod. Man denke an Alfred Hitchcock! Durch diese Pflanzenfamilie zieht sich das Thema, von wilden, grausamen, schwarzen Tieren mit großen, scharfen Zähnen gebissen zu werden.
Drei Nachtschattengewächse, die wir häufig bei Kindern mit starker ADHS-Symptomatik einsetzen, sind Stramonium (Stechapfel), Hyoscyamus (Bilsenkraut) und Belladonna (Tollkirsche). Tatsächlich war das erste Kind, das uns mit ADHS vorgestellt wurde, ein Rotschopf, der von einer Pflegefamilie zur nächsten weitergereicht worden war. „Explosiv“ ist die beste Beschreibung für den Jungen. Er schlug aus, drohte mit Gewalt, trat, schlug und zwickte jeden, der ihm nahekam. Stramonium wirkte bei ihm sofort und einschneidend. Seine Pflegemutter und seine Lehrer dachten danach, er sei buchstäblich ein anderes Kind. Wir haben Stramonium seither unzählige Male gegeben, oft mit ähnlichen Ergebnissen. Heute verstehen wir, dass die gewalttätige, explosive Wut eine äußere Manifestation des schieren Terrors im Inneren ist.
Hyoscyamus hat eine ähnliche Angst davor, allein oder verlassen zu sein, aber ein solches Kind präsentiert sich anders. In diesem Symptombild manifestiert sich die Intensität als Eifersucht, provozierende und verführerische Sexualität, kokette Neckerei und Albernheit bis hin zur Dummheit und Lächerlichkeit. Wir erkennen diese Kinder an ihrem clownesken Verhalten, einer ‚Töpfchen-Sprache‘ und der Lust für Nacktheit oder zum Mooning (jemandem seinen nackten Hintern zeigen) — alles, um ein Lachen und Aufmerksamkeit zu bekommen, damit sie sich nicht verlassen fühlen.
Auch Belladonna (Tollkirsche) zeigt wilde Wahnvorstellungen, Delirium und extrem starke, beängstigende, gewalttätige psychische Symptome. Es gibt eine unterschwellige Angst, an den Galgen zu kommen, mit anderen Worten, geköpft zu werden. Wie Stramonium können Kinder, die Belladonna brauchen, schlagen, beißen, treten und an den Haaren ziehen. Was jedoch bei diesem Mittel im Vordergrund steht, ist die Plötzlichkeit und Wucht der physischen und nicht nur der psychischen Symptome. Wir sprechen von hohem Fieber mit bis zu 41 Grad, heftigen und pochenden Kopfschmerzen, quälenden Halsschmerzen und Ohrinfektionen, die Kinder dazu bringen, vor Schmerzen zu schreien. Mandelentzündung, Scharlach und Hirnhautentzündung sind Beispiele für diese Gewalt, die sich in körperlichen Beschwerden äußert. Gesichtsrötung durch Blutandrang im Kopf, erweiterte, glänzende Pupillen der Augen und pulsierende Halsschlagadern sind weitere Beispiele für die Intensität, mit der Belladonna-Symptome auftreten.
Wir stellen nachfolgend zwei interessante Fälle von Kindern mit ADHS vor, deren Fälle charakteristische Merkmale für diese Mittel aufzeigen. Für Homöopathen kann es eine aufschlussreiche Differentialdiagnose bieten und Eltern und anderen einen Einblick geben in die langfristige Wirksamkeit dieser Arzneimittelfamilie bei Kindern mit ADHS.
„Ich wäre sehr glücklich, wenn ich die Homöopathie als Alternative zu herkömmlichen Medikamenten gegen ADHS verwenden könnte.“
Die Mutter von Moshe war seit einiger Zeit eine starke Befürworterin der Homöopathie und wollte unbedingt, dass wir ein Heilmittel finden, das ihm helfen könnte. Er litt auch am Von-Willebrand-Syndrom, einer genetischen Erkrankung, die auf eine angeborene Störung der Blutgerinnung zurückzuführen ist. Sie rief aus Brooklyn an und wir haben ihn in den letzten sieben Jahren nur einmal persönlich gesehen. Zum Zeitpunkt des ersten Termins war er zehn Jahre alt.
„Wir haben in den letzten sechs Monaten einen Psychologen konsultiert. Moshe ist eine Art Clown, einfach albern in ganz unpassenden Situationen. Er mag es, Leute reinzulegen, macht komische Geräusche, Tiergeräusche. Wir sind im Auto, ich sage ihm, er soll sich anschnallen. Er tut so, als wäre sein Gurt nicht angelegt und sagt dann: ‚War nur ein Scherz, ich hab dich reingelegt.‘ Oder er nimmt seiner Schwester den Schuh weg, versteckt ihn und sieht mich dann grinsend an. Er ist ein Experte darin, mich an meine Grenzen zu bringen nach dem Motto: Lass uns Mama austricksen. Oder er wird so tun, als würde er sich aufplustern und dann zu Boden fallen. Wenn er müde ist, schlägt er seinen jüngeren Bruder oder beschimpft ihn. Vieles davon ist einfach der Versuch, Aufmerksamkeit zu bekommen, sich auszutoben, oder er wird Krach machen. Er mag Comics, weil sie lustig und leicht zu lesen sind — Calvin und Hobbes, Peanuts, Garfield —, oder er schaut Cartoons.“
„Moshe baut und erfindet sehr gerne. Tatsächlich will er Erfinder werden. Seine grobmotorischen Fähigkeiten sind nicht sehr gut. Er hat lange gebraucht, um Fahrrad fahren zu lernen, und er ist auch nicht sehr gut im Baseball. Er ist kein risikobereites Kind. Ich habe noch nie gesehen, dass er auf einen Baum geklettert wäre. Er wird an Klettergerüsten und an Stangen spielen, aber ich muss ihn nötigen, um ihn auf sein Fahrrad oder seine Schlittschuhe zu bekommen. Moshe hat ein ganz gutes Talent, herauszufinden, wie die Dinge so funktionieren.“
„Die hebräische Schule verlangt ihren Schülern sehr viel ab. Moshe hinkt in allen Fächern hinterher, obwohl er sich sehr bemüht. Wenn ich versuche, mich zu ihm zu setzen und ihm zu zeigen, wie man etwas macht, sagt er, er wüsste es schon, aber das tut er nicht. Später sagt er mir dann, dass er die Aufgabe doch nicht lösen kann, und wenn wir zum nächsten Problem kommen, hat er das Vorhergehende schon vergessen. Ich muss mit ihm alle Schritte noch einmal durchgehen und er kämpft auf Schritt und Tritt gegen mich an. ‚Ich mache, was ich will, und du kannst mich zu gar nichts zwingen!‘. Seiner Lehrerin gegenüber zeigt er sich so lange störrisch, bis sie ein Machtwort spricht.“
„Moshe kann ziemlich vergesslich sein und nimmt keine schlechten Gerüche wahr. Wenn der Fernseher läuft, könnte das Haus um ihn herum zusammenbrechen und er würde es nicht bemerken. Als er drei Jahre alt war, ist er einmal abgehauen und ich habe ihn nicht mehr gefunden. Moshe war das völlig egal. Ich denke, er hatte nicht mal Angst. Wenn er seinen Willen nicht bekommt, neigt er zu Wutausbrüchen. Er kann ganz schnell zornig, dickköpfig und aufsässig sein. Einmal mussten wir ihn aus einem Restaurant rauszerren, weil er sich weigerte, mit einem Videospiel aufzuhören. Wenn er etwas will, besteht er darauf, seinen Willen durchzusetzen. Als er einmal im Rektorat vom Schulleiter bestraft wurde, hat er ihn nur ausgelacht und geschmunzelt, so willensstark ist er! Bei jedem ‚nein‘, wird er weiterhin nach einer Lösung suchen, um doch noch das zu bekommen, was er will. Wenn wir darauf bestehen, dass er seinem Bruder etwas zurückgibt, wirft er es ihm an den Kopf, oder er wird mit einem Buch in der Hand herumlaufen und es jemandem auf den Kopf schlagen. Ab dem 3. Lebensjahr hatte ich das Gefühl, dass er mir überhaupt nicht mehr folgte. Er macht sich gut beim Schach, weil es ein Strategiespiel ist ,genau sein Ding, für ihn ein perfektes Spiel, weil er immer einen Weg finden kann, die Dinge zu umgehen. Aber er hat auch eine super süße und fürsorgliche Seite. Was seine Physis betrifft, ist zu sagen, dass er nachts immer noch Windelhosen tragen muss, damit kein ‘Unglück‘ geschieht.“
Während der ersten eineinhalb Jahre der homöopathischen Behandlung gaben wir Moshe Aranea ixobola (Kreuzspinne), da er dazu neigt, die Menschen bei jeder Gelegenheit zu verschaukeln. Er reagierte mit insgesamt 80 % – 90 % recht gut, aber nach eineinhalb Jahren brachte das Mittel nicht mehr die gewünschte Verbesserung und wir mussten die Verordnung neu bewerten. Seine Mutter fasste zusammen: „Ein sehr albernes Kind, das anderen gerne derbe Streiche spielt. Er bekam eine kleine Entenpuppe, die ein Geräusch macht. Nun quakt er zwanghaft, egal wer in der Nähe ist, ohne, dass ihm das peinlich wäre. Als wir heute im Trader Joe einkaufen waren, kündigte er lauthals an, dass er sich in die Hose pinkeln würde, wenn er nicht sofort auf die Toilette ginge. Er hat überhaupt kein Problem damit, sich zum Narren zu machen, Hauptsache, er bekommt eine Reaktion. Früher, in seiner ‚Kacke-Phase‘, hat er das Wort ‚Kacke‘ oft benutzt.“
„Es war sehr klar, dass Hyoscyamus (Bilsenkraut) das klassische Mittel war für ein so dummes, unanständiges, albernes und schamloses Verhalten. In der Nachbetrachtung zeigten sich nach 5 Wochen erste Veränderungen wie eine Abnahme von Kneifen, Festhalten, Brummen und Geräuschemachen. Moshe wurde weicher und anhänglicher und seine Mutter bezifferte die allgemeine Verbesserung auf 50 – 60 %. Dieser positive Trend setzte sich im Laufe der Zeit fort und wir gaben das Mittel in höherer Potenz. Elf Monate nach dem Wechsel zu Hyoscyamus war seine Mutter froh, sagen zu können, dass Moshe erstaunlich gut mit seiner Bar Mitzwa zurechtkam — souverän, nicht zappelig, selbstbewusst und mit einer sehr ansprechenden, begeisternden Rede.“ Das ist nun vier Jahre her.
„Hyoscyamus hat durchgängig und maßgeblich geholfen. Moshe ist heute glücklicher, viel weniger wütend und weniger irritierend, wenn es darum geht, Aufmerksamkeit zu bekommen. Er spielt Saxophon. Wenn er das Heilmittel braucht, dann pfeift er, summt, macht schräge Geräusche und lustige Witze. Er kann albern, verrückt, dämlich oder clownhaft sein und hysterisch aus vollem Bauch heraus lachen. All das verbessert sich nach der Gabe von Hyoscyamus. Mit einem Notendurchschnitt von besser als 2,0 macht er sich in der Schule recht gut, er hat viele Freunde und geht gerne in die Schule. Neben Saxophon will er auch Klavier und Xylophon spielen lernen. Das Bettnässen hat aufgehört. Vor einem Jahr hatte Moshe das beste Schuljahr aller Zeiten und bekam als Noten nur ‚Sehr gut‘ und ‚Gut‘, was seine Mutter ‘eine bemerkenswerte Verbesserung‘ nannte. “ Er hat sich insgesamt ausgesprochen gut entwickelt.“
Moshe erhält weiterhin alle paar Monate eine Dosis Hyoscyamus und vor einer Woche haben wir von Moshes Mutter gehört: „Jetzt ist er in der Oberstufe, ein Einser-Schüler, hat Freunde und ist ein wirklich glückliches, liebenswertes Kind. Es gibt kein größeres Glück, als bei ADHS Homöopathie statt herkömmliche Medikamente einzusetzen.“
„Die Homöopathie hat das Leben von Gabriel verändert. Er ist ein Vorzeige-Kind für Homöopathie bei ADHS!“
Gabriel war fast zehn Jahre alt, als seine Eltern vor sechs Jahren zum ersten Mal aus Kalifornien telefonisch Kontakt mit uns aufnahmen. Sie waren inspiriert worden, unser Buch Ritalin-Free Kids zu lesen, weil ihr Sohn sein ganzes Leben lang sehr aktiv und zappelig war. Er war in der Praxis unserem Kollegen zugewiesen worden und das homöopathische Mittel, das er verordnet hatte, Veratrum album (weiße Nieswurzel), half ihm bis zu einem gewissen Grad. „Gabriel ist sehr intelligent, liebenswert, aktiv und freundlich. Er liebt es zu umarmen, ist hervorragend in der Schule und in einem Programm für besonders Begabte, aber seit seiner frühesten Kindheit ist er hyperaktiv. Es begann im Uterus, wo er sich viel bewegte. Er wurde drei Wochen zu früh geboren und als er erst zwei Wochen alt war, wurde bei ihm eine Schlafapnoe festgestellt, die man auf die Frühgeburt zurückführte, aber er wog doch bei der Geburt schon acht Pfund. Nun bekam er sieben Monate lang Theophyllin. Ich glaube, es wirkte sich auf sein Nervensystem aus, denn danach war er wie aufgedreht.“
„Gabriel konnte als Kleinkind nicht still sitzen. Im Alter von sechs Jahren wurde bei ihm ADHS diagnostiziert. Die Ärztin, die seit vierzig Jahren praktizierte, sagte mir, dass er eines der zappeligsten Kinder war, das sie je gesehen hatte. Es war, als ob ein Schalter umgelegt wäre, den er nicht ausschalten konnte. Wir versuchten es mit der Feingold-Diät, fanden sie aber zu starr. Gabriel hat Schwierigkeiten, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren und hat eine schlechte Selbstkontrolle. Er verpasst regelmäßig gesellschaftliche Signale, er kann die Gesichtsausdrücke, Tonlagen und die Körpersprache anderer nicht wahrnehmen, so dass es immer wieder zu Missverständnissen kommt. Ständig spielt er mit irgendetwas herum und wenn er tatsächlich in der Lage ist, still zu sitzen, klopft er mit dem Fuß. Gabriel ist ein einziges Energiebündel und kann dich fast umwerfen, wenn er dich umarmen will. Er ist sehr eigensinnig. Auf Biegen und Brechen wird er versuchen, andere davon zu überzeugen, dass er dieses oder jenes nicht getan hat, obwohl es offensichtlich ist, dass er es getan hat. Gabriel folgt seinem ganz eigenen Rhythmus, ist selbstbewusst, bis hin zur Überheblichkeit, und überhaupt nicht bereit sich anzupassen.“
„Nachts zieht er sich die Decke über den Kopf. Er hörte einmal einen Hund heulen und hatte wirklich Angst. Kürzlich haben wir den Film ‚Signs‘ mit Mel Gibson gesehen und seitdem hat er Angst, alleine im Dunkeln nach draußen zu gehen. Für Gabriel ist das mit der bevorstehenden Invasion der Erde durch Außerirdische sehr real. Seine Augen sind trocken und er blinzelt viel und früher hatte er immer wieder Ohrenentzündungen. Wenn er völlig frustriert ist, klagt er über Kopfschmerzen.“
Als wir uns mit Gabriel unterhielten, teilte er uns sofort mit, dass er seit dem Gruselfilm Angst hat, dass etwas kommen und ihn angreifen könnte. „Ich habe keine Angst, dass es mir weh tut, nur dass ich es sehen werde — vielleicht ein Außerirdischer! Ich mag Süßigkeiten und Salz und will meine Fresca[3] auf Raumtemperatur haben.“
Gabriels Mutter erwähnte, dass er unter wiederkehrenden Kopfschmerzen litt und sehr anfällig für Ohrinfektionen war. Tatsächlich wurde er im 1. Lebensjahr neun Mal mit Antibiotika behandelt. Die Infektionen begannen im Alter von drei Monaten, gleich nach der Einführung von Milchprodukten in seiner Ernährung. Mit sechs Jahren erkrankte er dann häufig an Hals- und Mandelentzündungen, oft verbunden mit Fieber von 39 Grad. Er bekam ein halbes Dutzend Mal Antibiotika, bis ihm schließlich mit 7 Jahren die Mandeln operativ entfernt wurden.
„Seitdem er ‚Signs‘ gesehen hat, weigert sich Gabriel, allein im Dunkeln zu sein. Gleich nach dem Film war er nicht einmal bereit, tagsüber allein zu sein. Gabriel ist aufgekratzt, temperamentvoll und überaus mitteilsam. Wenn er von etwas überzeugt ist, dann setzt er es zu 110 % um.“ Gabriel erklärte uns: „Ich habe eine Menge Energie und will sie nur rauslassen. Mein Körper kann sich nicht ausruhen. Einen Teil meines Körpers muss ich immer bewegen.“
Veratrum album gehört zur Familie der Lilien. Die Intensität und Deutlichkeit der Symptome, die bei Patienten auftreten, die Veratrum album benötigen, können mit anderen hochwirksamen Mitteln verwechselt werden, z. B. mit Mitteln, die zu der Familie der Solanaceae (Nachtschattengewächse) gehören. Das auf längere Sicht ungenügende Ansprechen von Gabriel auf Veratrum in Kombination mit seiner bemerkenswerten Geschichte von Halsentzündungen, Mandelentzündungen, Kopf- und Ohrenschmerzen hat uns dazu veranlasst, auf die Verschreibung von Belladonna (Tollkirsche) umzustellen. Das war vor 5 Jahren und es hat seitdem gut geholfen. Menschen, die dieses Medikament brauchen, sind sehr empfindlich, beeinflussbar und können starke, lebhafte Ängste und Albträume erleben.
Der erste Hinweis auf eine positive Entwicklung ergab sich sechs Wochen nach der ersten Dosis Belladonna, die er im Juli bekommen hatte. „Er hatte jedes Jahr die gleiche Lehrerin. Sie hat uns kürzlich gefragt, was wir mit Gabriel gemacht hätten, weil er auf sie so anders, so reif wirke. Sie hatte Vertretungsstunden in der Klasse gehabt und festgestellt, dass er seine Impulse nun viel mehr unter Kontrolle hat und überraschend ruhig war. Wir haben so viele Fortschritte beobachtet wie nie zuvor — weniger Ausbrüche, weniger Frustration. Er macht die Leute nun nicht mehr nieder und hat auch nicht mehr über Kopf-, Ohren- oder Halsschmerzen geklagt.“
Zwei Monate später teilte Gabriels Mutter begeistert mit, dass sie kürzlich eine Besprechung mit beiden Lehrern der 5. Klasse gehabt hatte. „Beide waren sich einig, dass sie nun zwischen Gabriel und seinen Klassenkameraden ohne ADHS keinen Unterschied mehr feststellen können.“
Das entspricht so ziemlich dem Stand der Dinge bis zum heutigen Tag. Ursprünglich hatte Gabriel alle zwei Monate eine Dosis Belladonna gebraucht. Da wir die Potenz des Mittels erhöht haben, wurden die Wiederholungen weniger. Wann er eine weitere Dosis Belladonna brauchte, zeigte sich daran, dass sich dann seine ADHS-Symptome, zusammen mit der Halsentzündung zurückgemeldet haben. Gabriel erreicht in der Schule weiterhin nur sehr gute Bewertungen, obwohl er bei seinen Hausaufgaben ein bisschen geistesabwesend sein kann. Vor einem Jahr, im Alter von vierzehn Jahren, berichtete Gabriels Mutter, dass er extrem gut auf die letzte Hochpotenz Belladonna reagiert hat. Er hat auf eine große High School gewechselt und spielte dort nicht nur in der Schul-Band, sondern hatte auch alle Leistungskurse belegt. Es war ein ungewöhnlich heißer Sommer, und er zeigte häufige Anzeichen von Dehydrierung (ein klassisches Symptom für alle, die Belladonna brauchen). Er war in zwei Jahren um acht Zentimeter gewachsen, war gesprächiger als sonst und hatte nachts Einschlafschwierigkeiten, obwohl er sich gut konzentrieren konnte. Eine weitere Dosis Belladonna brachte ihn wieder ins Gleichgewicht.
Zuletzt hatten wir vor zweieinhalb Monaten Kontakt mit Gabriels Mutter, weil wir für dieses Buch ein aktuelles Update über seinen Status haben wollten. „Gabriel geht es gut und er hat in den letzten acht Monaten keine Dosis seines Heilmittels benötigt. Er hat sein 1. Jahr mit einem Notendurchschnitt von 1,0 abgeschlossen und hat einen Teilzeit-Job als Schulberater. Ich bin sehr stolz auf ihn. Er wird im nächsten Herbst ein wirklich hartes akademisches Jahr vor sich haben — fünf Fortgeschrittenenkurse und zwei Wahlfächer, so dass er gegen Ende des Sommers bestimmt eine Dosis Belladonna brauchen wird. Es ist schon spannend, dass Ihr Buch überarbeitet wird. Sie können Gabriels Fall gerne aufzeigen! Über dieses Buch habe ich Sie ja auch gefunden! Nachdem ich freiverkäufliche Naturheilmittel, Diäten, etc. ausprobiert hatte, wollte ich für Gabriel unbedingt eine Hilfe finden, ohne schulmedizinische Mittel einzusetzen. Ich ging in die öffentliche Bibliothek und habe so viele Bücher wie möglich ausgeliehen. Zufällig hatten Sie in Ihrem Buch einen Fall dargestellt, der dem von Gabriel sehr ähnlich war. Außerdem haben Sie in Ihrem Buch erwähnt, dass Sie Telefontermine wahrnehmen, und der Rest ist Geschichte! Gabriel brauchte ein anderes Mittel als das Kind, von dem in Ihrem Buch die Rede war und nach einigen Versuchen haben wir ja dann das Mittel gefunden, das sein Leben veränderte! Gabriel ist definitiv ein Vorzeigekind für den Erfolg der Homöopathie bei ADHS. Ich wünschte, alle Eltern von Kindern mit ADHS fänden diese Informationen. Diesen Eltern wünsche ich die Bereitschaft und die Möglichkeit, ihren Kindern eine homöopathische Behandlung anzubieten. Deshalb freue ich mich, wenn Sie Gabriels Fall veröffentlichen. Ich freue mich, seine Geschichte mit den Eltern zu teilen, die — wie ich vor zehn Jahren — nach Antworten suchen!“
Zwei von Hunderten erfolgreichen Fällen von ADHS
Die wunderbaren Ergebnisse dieser beiden Fälle werden hoffentlich andere Eltern dazu inspirieren, zuerst eine homöopathische Behandlung auszuprobieren, bevor sie nach stimulierenden Medikamenten für ihre Kinder suchen. Warum sofort auf solche Medikamente für ihre Kinder zurückgreifen, oft für ein Jahrzehnt oder länger, wenn Ergebnisse wie diese nicht nur möglich, sondern mit einer fachkundigen homöopathischen Behandlung alltäglich sind? Im Gegensatz zu Stimulanzien gibt es dabei keine Nebenwirkungen und alle Symptome des Kindes werden behandelt, nicht nur das ADHS. Einen Versuch ist es wert!
Veröffentlicht mit Genehmigung von The Townsend Letter for Doctors
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