Unfruchtbarkeit, Zyklusstörungen, starke Schmerzen vor und während der Periode. Immer mehr Frauen sind davon betroffen. Einige Frauen verbringen ihre gesamte Menstruation über in der Badewanne, andere versuchen mit starken Schmerzmitteln die Krämpfe zu mindern. Bei der Suche nach den Schmerzursachen lässt man sie jedoch oft allein. Periodenschmerzen gelten oft schon als normal und werden von vielen Ärzten aufgrund der hohen Zahl Betroffener auch so dargestellt. Das sind sie jedoch nicht. Was in der westlichen Medizin keine weitere Beachtung findet, gilt in den alternativen Heilmethoden Ayurveda und traditioneller chinesischer Medizin ganz und gar nicht als normal. „Die Menstruation und ihre Begleitsymptome sind ein Spiegel des Gesundheitszustandes der Frau. Im Normalfall verläuft die Menstruation ohne Beschwerden und regelmäßig. Unregelmäßigkeiten und Beschwerden wie starker Blutverlust oder dickes, dunkles, klumpiges Blut zeigen eine Störung im Organismus“, erklärt Dr. Hua Zou, praktizierende Heilpraktikerin in Heidelberg.
Periodenschmerzen haben eine Ursache
Obwohl starke Periodenschmerzen eine große Beeinträchtigung darstellen, wird die Problematik noch immer kaum öffentlich thematisiert. Auf dem Arbeitsplatz oder im Bekanntenkreis treffen Frauen häufig auf Unverständnis, wenn sie jeden Monat für zwei, drei Tage ausfallen oder spontan die Geburtstagsfeier absagen müssen. Periodenschmerzen? Das kann doch so schlimm nicht sein. Das Banalisieren der Probleme frustriert und führt dazu, dass sich viele Frauen durch den Schmerz und den Tag quälen, statt ihrem Körper die Ruhe zu geben, die er braucht. Denn starke Schmerzen haben häufig gravierende, behandlungsbedürftige Ursachen wie Endometriose oder Myome.
„Schmerzmittel helfen mir schon lange nicht mehr, ich habe mich einfach damit abgefunden, dass ich es eben aushalten muss“, erzählt eine junge Frau, die seit über zehn Jahren an starken Periodenschmerzen leidet und nach einem ungewöhnlich starken, langanhaltenden Blut- und Schleimhautverlust in die gynäkologische Praxis der Fachärztin für Frauenheilkunde, Anja Busert, in Darmstadt kam. „Einen ganzen Monat blieben nach dem Vorfall Druckschmerzen und ein entzündliches Gefühl im Unterleib zurück.“ Ein MRT bestätig den Verdacht von Busert: Die Gebärmutter ist stark vergrößert und von Endometriose betroffen.
Endometriose, Myome und der Monatszyklus
„Schmerzen bei Endometriose und Myomen hängen mit dem Monatszyklus zusammen“, erklärt die Fachärztin für Frauenheilkunde, Anja Busert, aus Darmstadt. „Während des Monatszyklus stimulieren verschiedene Geschlechtshormone wie Östradiol und Progesteron den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Nach dem Eisprung wandert die Eizelle der Frau durch den Eileiter zur Gebärmutter, wo sie sich in der Schleimhaut einnistet. Ist die Eizelle unbefruchtet, die Frau also nicht schwanger, baut sich die Schleimhaut wieder ab und wird mit dem Menstruationsblut ausgeschieden.“ Dass Endometrioseschmerzen meist kurz vor und während der Periode auftreten, hat einen Grund: „Endometriose bedeutet, dass die Gebärmutterschleimhaut während des Monatszyklus an Stellen wächst, wo sie nicht hingehört, zum Beispiel in der Gebärmutterwand. Normalerweise werden die Zellen durch eine Blutung wieder ausgeschwemmt. Bei den ausgelagerten Zellen stauen sich jedoch Blut und Schleimhaut, die nicht abfließen können, wodurch es zu Entzündungen, Zysten und Narben kommt. Diese bereiten starke Schmerzen“, so die Fachärztin. Ungeklärt ist, wie diese Zellen dorthin gelangen. „Bei allen Frauen entsteht in der Zyklusmitte ein Sogeffekt. Dieser entsteht durch die Flimmerhärchen auf der Schleimhaut in den Eileitern und zieht für gewöhnlich Spermien zum Ei.“ Eine Theorie vermutet, dass der Sogeffekt die Zellen aus der Gebärmutter heraus in den Bauchraum zieht, wo sie aus unbekannten Gründen verbleiben. „Auch bei gesunden Frauen gelangen Zellen durch die sogenannte retrograde Menstruation in den Bauchraum, sie wachsen aber nicht weiter, sondern werden von körpereigenen Abwehrzellen eliminiert“, erklärt die Expertin. Eine zweite Vermutung ist, dass Endometriose dort entsteht, wo man sie findet. Warum sich die betroffenen Zellen jedoch krankhaft verändern, ist laut westlicher Medizin allerdings unklar. „Selbst in Lunge und Gehirn wurden schon Endometriosezellen gefunden. Andere Frauen haben während ihrer Periode Blut im Stuhl, da die Zellen in die Darmwand gelangten.“
Im Schnitt vergehen sechs Jahre bis zur Diagnose
Betroffene Frauen sind meist zwischen 15-45 Jahre alt, fast jede zehnte Frau ist betroffen. Trotzdem vergehen im Schnitt sechs Jahre, bis die richtige Diagnose gestellt wird. „Häufig kommen die Frauen wegen starker Schmerzen oder unerfülltem Kinderwunsch zum Arzt. Auch Schmerzen beim Stuhlgang oder Urinieren können Hinweise sein. Wichtig ist: Edometriose ist kein Krebs und nicht gefährlich, es kann jedoch aufgrund der Schmerzen die Lebensqualität sehr einschränken. Und es übt je nach Lage im Bauchraum Druck auf Blase, Ischiasnerv oder Darm aus“, so Busert. Endometriose beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Gebärmutter. Häufig finden sich Endometrioseherde, sogenannte Läsionen, auch in Bauchhöhle und Bauchfell, Scheidenwand, Darm und Eierstöcken.
Zur genaueren Abklärung einer Endometriose dienen Ultraschall und MRT, um auch Herde, die an den innenliegenden Geschlechtsorganen liegen, zu erkennen. „Kleine Herde lassen sich jedoch nur mithilfe einer Laparoskopie erkennen, einer Bauchspiegelung. Bei diesem minimalinvasiven Eingriff unter Vollnarkose werden zwei bis drei kleine Schnitte in die Bauchdecke gemacht, durch die eine Videokamera eingeführt wird. Mit Gas wird der Bauch dabei leicht aufgepumpt und sichtbare Herde sofort entfernt. Diese dienen als Gewebeprobe und beweisen das Vorliegen einer Endometriose “, so die Gynäkologin.
Alternative Heilwege statt OP und synthetische Hormone
Neben der Laparoskopie, die sowohl zur Diagnose als auch zur Therapie dient, behandelt die Schulmedizin Endometriose mit synthetischen Hormonen. Diese müssen in der Regel bis zur Menopause eingenommen werden. „Behandelt wird mit Gestagenen oder GnRH-Analoga. Endometrioseschmerzen hängen mit dem weiblichen Zyklus zusammen und bleiben in der Regel über die gesamte fruchtbare Lebenszeit einer Frau bestehen, bis die Monatsblutung ausbleibt – aufgrund von Schwangerschaft oder Menopause. Diese Zustände werden mithilfe der Hormontherapien künstlich erzeugt“, so Busert. „Gestagene verändern die Gebärmutterschleimhaut in der zweiten Zyklushälfte, sodass sich eine befruchtete Eizelle einnisten könnte. Diesen Zustand halten die Gestagene künstlich aufrecht, so dass kein weiterer Eisprung ausgelöst wird, ähnlich wie bei einer Schwangerschaft. Dadurch wächst die Schleimhaut nicht weiter heran, wird sogar dünner, wodurch auch die Endometrioseherde schrumpfen und die Schmerzen nachlassen. GnRH-Analoga simulieren die Menopause. Auch hier wird die Wirkung von Östrogenen unterdrückt, wodurch die Endometriosezellen schrumpfen.“ Das Problem: Die Symptome werden bekämpft, wirklich geheilt wird Endometriose dadurch aber nicht, die Hormone müssen bis zur Menopause eingenommen werden.
Analoga sind synthetische, also künstliche, Reproduktionen des GnRH Hormons. GnRH stimuliert die Freisetzung der Fruchtbarkeitshormone LH (luteinisierendes Hormon) und FSH (follikelstimulierendes Hormon), die in den Eierstöcken die Produktion von Östrogen und Progesteron anregen. Das synthetische Hormon blockiert die Rezeptoren des natürlichen Hormones, ohne seine Wirkung zu imitieren. Das Ergebnis: Das Eibläschen reift nicht heran und produziert kein Östrogen. Das Wachstum der Schleimhaut und die Bildung neuer Endometrioseherde werden damit unterbunden. Als mögliche Nebenwirkungen können jedoch Beschwerden wie in den Wechseljahren auftreten und durch den entstehenden Östrogenmangel kann es zum Abbau von Knochenmasse kommen. Daher ist die Behandlung mit synthetischen GnRH-Analoga auf sechs Monate beschränkt. Während der Behandlung wird das Präparat monatlich oder alle drei Monate unter die Haut gespritzt.
Synthetische Gestagene hingegen sorgen dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut permanent in einem Zustand ist, ähnlich der zweiten Zyklushälfte, also nicht mehr wächst, wodurch die Endometrioseherde austrocknen. Eingenommen wird das Präparat täglich als Tablette, die Behandlungsdauer ist nicht begrenzt, da bisher kein Abbau der Knochenmasse beobachtet wurde. Wissenschaftliche Studien lassen jedoch vermuten, dass synthetische Gestagene, die auch in Verhütungspräparaten eingesetzt werden, zu Brustkrebs führen könnten.
Fakt ist jedoch: Keine der beiden Behandlungsmethoden heilt Endometriose. Gut die Hälfte der Frauen, die sich einer Laparoskopie unterziehen, entwickeln neue Herde und sind bis zur Menopause auf hormonelle Therapien angewiesen.
„Das MRT meiner Patientin ergab, dass der Endometrioseherd 5,5×6,3x8cm groß ist und gut 500g wiegt“, so die Gynäkologin. „In der Darmstädter Frauenklinik wurde der Patientin mitgeteilt, dass nur eine Entfernung der krankhaften Zellen aufgrund des Ausmaßes der Endometriose nicht möglich sei. Es wurde der Patientin empfohlen, die gesamte Gebärmutter zu entfernen. Auch eine medikamentöse Behandlung mit synthetischen Hormonen würde lediglich die Schmerzen reduzieren, den Zustand der Gebärmutter jedoch nicht so verbessern, dass das Organ erhalten bleiben kann, und wird auch von meiner Patientin abgelehnt.“ Und weiter: „Eigentlich ist die Patientin zu jung für eine komplette Hysterektomie, Gebärmutterentfernung. Auch dauert es Monate, bis die Patientin nach solch einem Eingriff wieder fit ist. Daher unterstütze ich den alternativen Weg meiner Patientin voll und ganz.“
Heilung durch Ernährung
Kerstin Rosenberg ist Autorin und Geschäftsführerin der Rosenberg Ayurveda-Akademie mit angeschlossenem Kur- und Kompetenzzentrum in Birstein. Auch hier behandelt man regelmäßig Frauen mit Endometriose und Myomen auf natürlichem Weg. „Pro Jahr kommen bis zu 100 Frauen mit diesen Beschwerdebildern in unser Therapiezentrum und oft können wir gute Erfolge erzielen. Die kurativen Behandlungsverfahren des Panchakarma sind bewährte Methoden, die zu eine Verkleinerung des veränderten Gewebes oder sogar Heilung führen können“, so Rosenberg. „Wichtig ist, jeden Patienten individuell zu betrachten und zu behandeln. Ein Allgemeinrezept gibt es nicht. Laut ayurvedischer Lehre werden Myome und Endometriose bedingt durch zu viel Kapha, einem der drei Doshas, also Lebenskräfte, des Menschen“, so die Geschäftsführerin. Vata, Pitta, Kapha stehen für dynamische Funktionsprinzipien, die die individuelle Konstitution von Körper und Stoffwechsel eines Menschen bedingen. Kapha-Typen sind häufig groß, kompakt bis schwerfällig und übergewichtig. „Bei zu viel Kapha neigen die Personen zur Ansammlung von Gewebe und Schleim. Darum spielt die Ernährung eine entscheidende Rolle. Ziel ist, die gewebsstoffliche Umstellung durch eine langfristige Ernährungsumstellung hin zu einer fleischlosen oder zeitweise veganen Ernährung“, so Rosenberg. „Ob Myome oder Endometriose, beides erfordert eine Ernährung aus Blattgemüse, austrocknende Lebensmittel wie Gerste, Sesam, Bockshornklee, Königskümmel, Honig und Hülsenfrüchten wie Kichererbsen und Mungobohnen. Diese liefern Vegetariern ausreichend Proteine. Besonders wichtig sind außerdem Bitterstoffe und erhitzende Substanzen, die den Stoffwechsel anregen und überschüssiges Kapha so verbrennen, dazu zählt z.B. Kurkuma, Ingwer und langer Pfeffer, der sogenannte Pippali. Schleimige und schwere Speisen wie Käse, Fleisch und Sahne sollten unbedingt gemieden werden“ Zusätzlich arbeitet die Klinik mit ayurvedischen Ärzten mit Schwerpunkt Gynäkologie aus Indien zusammen.
Der weibliche Zyklus erfordert ein rhythmisches Leben
Neben der Konstitution spielen auch hormonelle, psychische und emotionale Faktoren eine Rolle. „Viele Frauen leiden heute unter vata- und kaphabedingten Beschwerden, die sich direkt auf Hormonhaushalt und Fruchtbarkeit auswirken“, so die Autorin. „Ein Problem ist, dass viele Frauen heutzutage den Zugang zu ihrer Weiblichkeit verloren haben und einen eher männlich strukturierten Alltag leben. Es geht um konstante Leistungsfähigkeit. Mentaler und körperlicher Stress und ein unregelmäßiges Leben ohne Ruhepausen beeinflussen Vata und Kapha und damit das endokrine System, was ein Ungleichgewicht des Östrogenhaushalts erzeugt. Der weibliche Zyklus erfordert jedoch ein rhythmisches Leben. Frauen leben mit einem Hormonzyklus, verändern sich also stetig. In machen Phasen können sie leisten, in anderen brauchen sie biologisch bedingt Ruhe.“ Rosenberg erklärt weiter: „Frauenleiden sind noch immer nicht gesellschaftsfähig, niemand spricht darüber. Darum verdrängen Frauen ihre schwachen Momente, was zu einer Verdrängung von Emotionen und zur Verkrampfung von Uterus, Darm und Blase führt. Denn gerade im Unterleib sind Vata und das Nervensystem stark ausgeprägt.“ Darum ist auch eine emotionale Begleitung der Patientinnen wichtig. „Als traditionelle Heilkunde ist Ayurveda sehr gut im Bereich Fruchtbarkeitsmedizin, denn damals war es Aufgabe des Arztes, für viele Nachkommen zu sorgen. Das heutige Problem liegt im modernen Lebensstil. Nicht selten, wenn sich Frauen wegen eines unerfüllten Kinderwunschs bei uns melden, höre ich von unseren indischen Ärzten Aussagen wie: „Die Frau möchte ein Kind, hat aber gar keine Zeit für ein Kind. Sie ist zu beschäftigt und erwartet von ihrem Körper, dass er funktioniert. Aber das, was eine gesunde Weiblichkeit braucht, dafür gibt es keinen Platz in der modernen, leistungsorientierten Gesellschaft.“
In der Rosenbergklinik werden Patienten sowohl ambulant als auch stationär betreut. Die meist zweiwöchige Kur gliedert sich in drei Phasen: Eine circa 3-tägige vorbereitende Behandlung mit innerer und äußerer Ölung. Darauf folgt eine Ausleitungsphase mit Abführen oder Einläufen, dann eine Regenerationsphase. „Neben individuell abgestimmten Ölmassagen und Kräutertherapien gibt es in der Panchakarmakur auch eine spezielle Diät, Yoga, Vorträge und Kochkurse. Außerdem ist eine emotionale Gesprächsbegleitung und viel Ruhe wichtig, denn der Gewebsstoffwechsel reagiert erst, wenn das Nervensystem entspannt ist.
Wissenschaftliche Studie belegt Wirksamkeit von Ayurveda
Eine 2014 im Ayurjournal, einem internationalen Wissenschaftsjournal, erschienene Studie von Dr. Kamini Dhiman belegt eine erfolgreiche Behandlung von Endometriose und Myomen mit den ayurvedischen Mitteln Kanchanara Guggulu, Shigru Guggulu und Haridra Khand. Ultraschalluntersuchungen bestätigten bei den Studienteilnehmerinnen eine Verkleinerung oder einen vollständigen Rückgang der erkrankten Zellen nach sieben Wochen. Kanchanara Guggulu ist in der ayurvedischen Medizin bekannt für seine entgiftende, antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Es mindert die Ansammlung von Kapha im Körpergewebe, fördert das Lymph- und Verdauungssystem und verhindert so die erneute Ansammlung von Kapha. Es findet auch Anwendung in der Bekämpfung von Tumoren. Shigru Guggulu ist sehr jodreich, Jod ist ein wichtiger Bestandteil der Schilddrüsenhormone T3 und T4. Harirdra Khand enthält unter anderem Kurkuma, was eine blutreinigende Wirkung hat. Das darin enthaltene Triphala wird erfolgreich in der Therapie von Tumoren eingesetzt, wo es erkrankte Zellen tötet, während gesunde Zellen unbetroffen bleiben. Der Wirkstoff Trikatu bindet Giftstoffe im Körper, verbessert die Verdauung und stärkt die Fortpflanzungsorgane. Auch Dhiman betont in ihrer Studie, dass sich Frauen jeden Tag 20 Minuten Pause gönnen sollen.
Ayurveda und TCM sind sich einig
Auch in der chinesischen Medizin gilt ein langsamer Stoffwechsel und der daraus resultierende Energiestau (Qi-Stagnation) in den Organen und Meridianen, den Energieleitbahnen des Menschen, als Ursache von Endometriose und Myomen. „Für die Regelmäßigkeit der weiblichen Körperfunktion kommt dem Blut eine grundlegende Bedeutung bei“, erklärt Dr. Zou. „Leber und Lebermeridiane spielen eine wichtige Rolle in der Behandlung von Endometriose und Myomen, denn sie bestimmen Rhythmus und Zustandekommen der Menstruation. Die Leber ist für die Speicherung des Blutes und die zur Gebärmutter abgehenden Blutmenge verantwortlich. Die Nieren gelten in der chinesischen Medizin als Wurzel des Lebens und spielen für die Entwicklung der Menstruation über die Lebensspanne eine große Rolle. Niere und Blut bilden die Grundlage für die biologische Aktivität des weiblichen Körpers. Herz und Herz-Qi aktivieren den Blutfluss zur Gebärmutter. Milz und Magen wiederum sind für die Entstehung von Blut und Qi verantwortlich: die Milz leitet die Nährstoffe aus der Nahrung nach oben, der Magen die Abfallprodukte nach unten zur Ausleitung. Auch die Lunge spielt für den weiblichen Zyklus eine Rolle, da sie das Hauptorgan für Qi ist. Schwaches Lungen-Qi führt zu einer schwachen Qi-Zirkulation. Herz, Milz, Lunge, Leber und Niere sind Speicherorgane und haben direkten Bezug zur Menstruation“, so Zou. „Endometriose und Myome entstehen durch einen Stau in diesen Organen und ihren Meridianen, was die Organe schwächt. Das Blut verklumpt und fließt stockend ab. Das Periodenblut wird klumpig und dunkel.“ Zou erklärt weiter: „Depressionen, Ängste und Ärger führen zu einer Stagnation des Leber-Qi und somit zu einem Blutstau, der die Schmerzen erzeugt. Einen entscheidenden Einfluss hat auch die Temperatur: „Kälte und Feuchtigkeit, die von außen in den Körper eindringen, z.B. beim Schwimmen oder durch kalte Räume, führen zur Unterkühlung und Ansammlung von Feuchtigkeit in der Gebärmutter. Das Blut fließt nun langsamer, verklumpt. Ziel der Behandlung ist die Aktivierung des Qi, die Auflösung des Blutstaus und die Erwärmung der Gebärmutter. Beide alternativen Heilmethoden sehen also den Stoffwechsel als behandelbare Ursache der Erkrankungen, den sie auf natürlichem Weg unterstützen – mit gutem Erfolg.
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Lisa Alix Brandau, 0178 4811188
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Foto: © Johannes Stasing, www.sta-fotografie.de
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