Was Meditation in unserem Körper bewirkt: Physiologie
Es gibt zwei Organe, die eine wichtige Rolle für die Wirkungen spielen, die während und nach der Meditation beobachtet werden: Das Gehirn einschließlich des Stammhirns sowie das Herz. Die beiden wichtigen Bereiche des Gehirns, die eine besondere Funktion in der Meditation haben, sind die Frontallappen, insbesondere der vordere Stirnlappenbereich und das limbische System, das tief im Inneren des Gehirns liegt. Der vordere Stirnlappen ist der am weitesten entwickelte Bereich des menschlichen Gehirns. Seine linke Seite gibt uns die Fähigkeit, menschliches Glück und Lebensfreude zu erleben. Der vordere Stirnlappen ist auch für weitere wichtige und positive menschliche Qualitäten verantwortlich. Dazu gehören Idealismus, Freude, Konzentrationsfähigkeit, Kreativität und die Fähigkeit des abstrakten Denkens.
Das limbische System wird mit dem Überlebensinstinkt, Emotionen (Amygdala) und dem Gedächtnis (Hippocampus) in Verbindung gebracht (siehe Abbildung 1).
Die Frontallappen und das limbische System agieren während der Meditation als Tandem. Während der Stirnlappen die Natur eines Ereignisses (z. B. positiv oder negativ) interpretiert, zeigt das limbische System, dass es sich um ein Gefühl handelt (positiv oder negativ).
Die Verbindung zwischen linken vorderen Stirnlappen und dem limbischen System verstärken in der Meditation die Erzeugung eines positiven Gefühls. Bei den Meditierenden konnte auch ein Schrumpfen der Amygdala nachgewiesen werden, das zu weniger Stressgefühlen führt (1). Dennoch scheint es, als würde Meditation nicht nur einen Gehirnbereich aktivieren, sondern ein bestimmtes oder mehrere Netzwerke von Bereichen, die an der Oberfläche des Gehirns, aber auch tief im Gehirn liegen und daraufhin gemeinsam die Erfahrung der Meditation und die verhaltensbezogenen und physischen Wirkungen hervorrufen (2).
Das Herz ist das andere Organ, das eine wichtige Rolle während der Meditation spielt (3,4,5). Es hat ein inneres Nervensystem, das unabhängig vom Gehirn arbeitet und „das Gehirn des Herzens“ genannt wird. Hinzu kommt, dass das Herz mit allen Organen des Körpers verbunden ist und somit als Integrations- und Kommunikationsinstrument für die Informationen des Körpers agiert. Es hat auch die Eigenschaft, alle sensorischen Informationen, die es von einem Organ durch sein sympathisches oder parasympathisches Nervensystem erhält, zu verarbeiten und die Antwort an dieses Organ zu beeinflussen. Das Herz kommuniziert mit dem Gehirn auf vier Wegen: a) biophysisch durch Druckwellen, b) neurologisch durch Nervenimpulse, c) biochemisch durch Hormone und Neurotransmitter, d) energetisch durch seine elektromagnetischen Felder.
Die biophysische Kommunikation wird durch das vegetative Nervensystem mit seinen sympathischen (z. B. Anstieg der Herzfrequenz) und parasympathischen Funktionen (z. B. Abfall der Herzfrequenz) ermöglicht. Wenn eine Person positive Gefühle erfährt oder sich in Ruhe befindet, entsteht ein gleichmäßiges Muster des Herzrhythmus (d.h. Druck in den Arterien über der Zeit) und gleichmäßige sinusförmige Wellen mit einer Herzfrequenz von 0,1 Hz. In einem kohärenten Zustand ist das Zusammenspiel zwischen den parasympathischen und sympathischen Teilen des vegetativen Nervensystems effektiver, wobei die parasympathische Aktivität ansteigt.
In diesem kohärenten Zustand findet die Synchronisierung mit dem Gehirn bezüglich Aktivität und Information statt.
Erwähnenswert ist, dass die Herzfrequenz während eines Zustands der Entspannung abfällt, jedoch braucht ein Zustand der Kohärenz nur einen kohärenten Rhythmus, der sowohl bei hoher als auch niedriger Herzfrequenz vorliegen kann.
Ebenso findet eine neurologische Kommunikation zwischen Herz und Gehirn statt. Wie bereits erwähnt, hat das Herz sein eigenes Nervensystem. „Das Gehirn des Herzens“ besteht aus 40.000 Neuronen, die chemische und hormonelle Informationen sowie Informationen zu Herzfrequenz und -rhythmus empfangen und als Nervenimpulse zum Gehirn senden (z. B. Schmerz).
Diese Impulse gelangen über das Rückenmark durch das Stammhirn in das Gehirn. Sie gehen daraufhin an das limbische System, wo sie direkt die Aktivität der Amygdala beeinflussen, und von dort durch die “vorderen limbischen Schleifen” zum frontalen Cortex, wo sie unsere Erfahrungen und unser Verhalten beeinflussen.
Die Anzahl der Verbindungen vom Herzen (Gefühlszentrum) zum Gehirn (Wahrnehmungszentrum) ist größer als die Anzahl der Verbindungen in die entgegengesetzte Richtung, was die enorme Kraft der Gefühle erklärt. Wenn sich das Herz im Zustand der Kohärenz befindet, wird es demzufolge das Gehirn beeinflussen und es in den gleichen Takt bringen. Mit anderen Worten – es wird eine Synchronisation zwischen Herz und Gehirn stattfinden. Je größer die Kohärenz und Synchronizität ist, desto geordneter und effizienter werden Nerven-, Kreislauf-, Hormon- und Immunsystem arbeiten.
Wenn dies geschieht, gelangt der Körper in einen so genannten “Zustand der psychophysiologischen Kohärenz”, der durch einen sehr gleichmäßigen Herzrhythmus (gleichmäßiges Muster sinusförmiger Wellen), erhöhte parasympathische Aktivität sowie erhöhte Synchronizität und Phasenkopplung (d.h. gleiche Frequenz zwischen physiologischen Systemen wie Herz und Atmung zum Beispiel) gekennzeichnet ist.
Das Herz hat auch eine biochemische und energetische Verbindung zum Gehirn. In seiner biochemischen Funktion produziert das Herz Hormone, wie zum Beispiel den atrialen natriuretischen Faktor, der den Blutdruck beeinflusst, oder aber Oxytozin, auch als „Liebeshormon“ bezeichnet, das mit Toleranz und Anpassungsfähigkeit in Zusammenhang gebracht wird. Es produziert auch Neurotransmitter (d.h. über adrenerge Herzzellen), die auf die Amygdala einwirken.
Die energetische Verbindung vom Herzen zum Gehirn wird über sein elektromagnetisches Feld ermöglicht. Das Herz erzeugt ein Feld, das im Vergleich zu dem des Gehirns die hundertfache Stärke und sechzigfache Größe besitzt. Es umfasst jede Zelle unseres Körpers und umgibt uns. Dieses elektromagnetische Feld fungiert als eine regulierende Welle, die Informationen verschlüsselt und an den gesamten Körper weitergibt. Außerdem wirkt es auch außerhalb unseres Körpers auf andere Personen ein. Daraus ergibt sich, dass eine Person, die mit einer Person im kohärenten Zustand in Kontakt tritt, ebenfalls kohärent wird.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Meditation darum bemüht ist, den inneren Rhythmus und die Kohärenz des Herzens zu erreichen.
In allen Sprachen im Südwesten Asiens gibt es für die Begriffe „Denkvermögen“ und „Herz“ nur ein gemeinsames Wort. Das Sanskritwort „citta“ oder das tibetische Wort „gem“ haben beide die Bedeutungen „Herz“ und „Verstand“. Das Wort „Meditation“ bedeutet „Kultivieren“, folglich dient Meditation der Kultivierung von Herz und Verstand.
Die Wirkung von Meditation in unseren Körpern: Wissenschaftliche Erkenntnisse
Die Verbreitung von Meditation geht einher mit einer steigenden Zahl wissenschaftlicher Studien, die ihre Wirkungen im Menschen analysieren. Sucht man in Titeln oder Zusammenfassungen von wissenschaftlichen Publikationen, gespeichert und registriert in einer der am weitesten verbreiteten medizinischen Datenbanken (z. B. PubMed), nach dem Stichwort „Meditation“, stellt man einen nennenswerten Anstieg der jährlich veröffentlichten Artikel im letzten Jahrzehnt fest (siehe Abb. 2).
Wenn der Suchbegriff „Achtsamkeit“ im Titel und in der Zusammenfassung verwendet wird, ist der Anstieg signifikant höher (siehe Abb. 3).
„Achtsamkeit“ ist eine Abwandlung der Zen-Meditation, die neuerdings in östlichen Gesundheitszentren in den Vereinigten Staaten als Therapie zur Stressreduktion eingesetzt wird („Mindfulness-Based-Stress-Reduction Program“, also MBSR – auf Achtsamkeit basierendes Programm zur Reduzierung von Stress). Sie basiert darauf, die Aufmerksamkeit nicht wertend auf den gegenwärtigen Moment zu richten (6).
Der Anstieg von Veröffentlichungen, die sich mit Meditation beschäftigen, zeigt, dass sich in der heutigen Zeit die Wissenschaft dieses Themas angenommen hat.
Meditation hat nach wissenschaftlichen Erkenntnissen Auswirkungen auf den physischen, mentalen und emotionalen Körper. Welcher Art die Auswirkungen sind, die durch die Meditation in den drei Körpern hervorgerufen werden, wird in Abbildung 4 zusammengefasst.
Es folgen Beispiele von Studien, die Beweise für die zahlreichen Auswirkungen der Meditation in unseren Körpern liefern.
Im physischen Körper bewirkt Meditation eine signifikante (p < 5%) Reduktion von sowohl Schmerzempfinden um 57% als auch Schmerzintensität um 40% bei Personen, die meditieren, verglichen mit jenen, die ruhen (7).
In einer randomisierten, kontrollierten Studie mit 25 meditierenden Personen und einer Kontrollgruppe von 16 Personen wurde ein signifikanter Anstieg des Antikörper-Titers nach einer Grippeimpfung festgestellt, der auf eine Anregung des Immunsystems hinweist (8).
Eine weitere Studie hat gezeigt, dass geleitete Meditationen durch die Visualisierung von UV-Strahlen zu einer viermal schnelleren Heilung von Hauterkrankungen führten als es bei einer Gruppe der Fall war, die physisch UV-Strahlen ausgesetzt wurde (p < 5%). Die Autoren der Studie schlussfolgern, dass es im menschlichen Geist etwas geben muss, das die Arbeit der Gene beeinflusst, die die Zellteilung kontrollieren (9). Eine andere Studie mit 61 gesunden Erwachsenen, von denen 33 in der Mitgefühls-Meditation geübt waren und 21 an Gesprächsrunden zu Gesundheitsthemen teilnahmen, hat gezeigt, dass nach der Durchführung eines Stresstests diejenigen, die bereits längere Zeit meditierten, ein statistisch signifikantes (p < 5%) Abfallen des Interleukin-6- und Cortisol-Wertes zeigten. Beide Stoffe werden mit Dysstress in Verbindung gebracht (10).
Die Transzendentale Meditation wies im Vergleich mit Menschen, die nur eine Gesundheitsschulung erhalten hatten, ebenfalls eine statistisch signifikante Reduktion (p < 4,5%) von Arteriosklerosen der Halsschlagader auf.
Eine randomisierte, kontrollierte Studie mit 201 schwarzen Männern und Frauen mit Koronarerkrankungen zeigte, dass jene aus der Transzendentalen Meditationsgruppe im Vergleich zur Schulungsgruppe ihr Risiko von Herz-Ereignissen (Sterblichkeit, Herzinfarkt, Schlaganfall und Blutdruck) statistisch signifikant (p < 0,3%) senken konnten.
Diese gut konzipierte Studie hat dazu geführt, dass die „American Heart Association“ Meditation in ihren klinischen Richtlinien zur Sekundärprävention von Herzerkrankungen hat einfließen lassen (11). Transzendentale Meditation hat zudem eine Verringerung der Insulinabwehr bei Diabetes-Patienten gezeigt, im Vergleich zu jenen, die nur eine Gesundheitsschulung erhalten haben (p < 1%) (12).
Einsame, ältere Erwachsene unterliegen einer höheren Aktivität von entzündungsfördernden Genen sowie dem Risiko einer erhöhten Erkrankungs- und Sterblichkeitsrate.
Eine kleine, randomisierte und kontrollierte Studie zeigte, dass in MBSR auszubildende Menschen nach acht Wochen Training einen tendenziellen Anstieg des C-reaktiven Proteins, das im Zusammenhang mit Entzündungsprozessen steht, und ein verringertes Einsamkeitsgefühl vorweisen konnten im Vergleich zur Kontrollgruppe, bei der ein leichter Anstieg der Einsamkeit stattfand (13).
Eine weitere, sorgfältige Studie stellte fest, dass eine Gruppe von Patienten mit chronischen Entzündungen, die die Technik der MBSR beherrschten, eine signifikant schwächere Entzündungsreaktion zeigten im Vergleich zu jenen, die eine klassische Gesundheitsbildung erhalten hatten, und schlussfolgerte daraus, dass MBSR die Heilung von chronischen Entzündungen verbessern kann (14).
Meditation fördert ebenso die Neuroplastizität. Sie wird mit einer Verstärkung der Rindendicke in Zusammenhang gebracht (15,16). Je stärker die Dicke, umso besser ist die Funktion des Gehirns. Eine langfristige Durchführung der Meditation hat eine Erhöhung der Dichte der grauen Materie im Stammhirn zur Folge (17), wodurch größere Mengen der grauen Materie im hippokampalen und frontalen Bereich produziert werden, die dazu führen, positive Emotionen zu kultivieren (18).
Menschen, die meditieren, haben eine größere Zahl neuronaler Verbindungen zwischen den verschiedenen Gehirnbereichen und zeigen mit dem Alter eine geringere Hirnatrophie. Je länger man meditiert hat, umso besser sind die erreichten Ergebnisse.
Durch das Üben von Achtsamkeit kann man zudem wiederkehrende, depressive Episoden verkürzen. Eine Studie mit 84 Patienten mit starken Depressionen, die zuvor mit Medikamenten behandelt und später drei Gruppen zugeteilt wurden (Meditation, Drogen, Placebo), zeigte, dass Achtsamkeit und medizinische Behandlung gleichermaßen neue Depressionen verhindern konnten. Die Autoren schlussfolgerten, dass für die Patienten, die keine Medikamente mehr nehmen möchten, Meditation eine effektive Therapie darstellt (20).
Diese Studie veranlasste den britischen Gesundheitsdienst, Patienten mit mehr als drei depressiven Episoden MBSR zu empfehlen. Achtsamkeit hat auch zu einer Verbesserung der Selbst-Erkenntnis (21), zur Verringerung abschweifender Gedanken, zur Verbesserung der kognitiven Funktion (22) sowie zu lang anhaltender Aufmerksamkeit geführt (23).
Durch Studien wurde festgestellt, dass Meditation die DNA unserer Zellen ändern kann. Nach drei Monaten haben Teilnehmer einer deskriptiven Studie durch Meditation einen Anstieg ihres Telomerase-Levels erreichen können. Telomerase ist ein Enzym, das die Telomer-Verkürzung umkehren kann. Diese Telomere befinden sich am Ende eines Chromosoms und verhindern seine Abnutzung. Telomer-Verkürzung geht mit dem Alterungsprozess, der Sterblichkeit und mit durch das Alter hervorgerufenen Krankheiten einher und wird mit chronischem Stress in Verbindung gebracht. Die Umkehrung der Telomer-Verkürzung durch zeitweise Aktivierung der Telomerase könnte eine wirksame Möglichkeit sein, den Alterungsprozess zu verlangsamen.
Eine weitere Studie beobachtet einen Längenanstieg der Telomere von Frauen nach der Durchführung der Liebende-Güte-Meditation (25). Dies wurde in einer Gruppe von 15 aktiv meditierenden Versuchspersonen untersucht und mit 22 Personen verglichen, die nicht meditierten. Diejenigen, die sich während der Meditation auf Selbstlosigkeit, Freundlichkeit und Wärme gegenüber der gesamten Menschheit ausgerichtet haben, besaßen hinterher längere Telomere als die Vergleichsgruppe, die gar nicht meditierte. Die Auswertung wurde so kontrolliert, dass alle Faktoren, die den Verdacht auf fehlerhafte Ergebnisse hervorrufen könnten, ausgeschlossen werden konnten. Die Autoren dieser Studie schließen daraus, dass Meditation eine Quelle der Langlebigkeit sein kann und nicht nur die eigene, sondern auch die Lebensqualität der umgebenen Personen erhöhen kann, sofern die Meditation mit Herzensgüte durchgeführt wird.
Zwei Jahre später bestätigte eine gut konzipierte Studie mit 88 Frauen, die erfolgreich Brustkrebs bekämpft hatten, dass Achtsamkeit zum Erhalt der Telomer-Länge führt, während sich die Telomere der Gruppe, die nicht meditierte, statistisch signifikant (p<5%) verkürzten (26).
Der Autor der ersten Studie schlussfolgerte, dass diese Studie zum ersten Mal starke Beweise dafür liefert, dass Meditation Schlüsselfunktionen unseres Körpers beeinflussen kann.
Die wissenschaftliche Forschung hat ebenfalls den Einfluss, den die Liebende-Güte-Meditation auf unser Umfeld hat, aufgezeigt.
Eine Blindstudie der Wake-Forest-Universität (North Carolina, USA) zeigte, dass durch Ärzte, die sich in ihrer Praxis in einem Zustand der Kohärenz befinden und ihren Patienten nonverbale Liebe und Mitgefühl vermitteln, diese Patienten Stress reduzierten und ein Gefühl von Frieden und Entspannung sowie eine Verbesserung ihrer Herzfrequenz erreichen konnten. Die Autoren schlossen daraus, dass die Vermittlung von Mitgefühl eine wirksame Behandlung ist (27).
Eine weitere Studie, die in Washington DC durchgefürt wurde, zielte darauf ab, durch Meditation die Kriminalitätsrate zu verringern. Diese Studie führte mit Hilfe von 2500 meditierenden Personen zu einem 25%igen Rückgang der Kriminalitätsrate in Washington (28). Eine kleine Gruppe von Leuten beeinflusste somit die Bevölkerung von Washington (etwa 1,5 Millionen Bürger).
Eine vorherige Studie, die während des Libanonkrieges durchgeführt wurde, zeigte bereits zuvor den positiven Effekt von Gruppenmeditationen. Diese Studie beinhaltet verschiedene Gruppen von sehr fortgeschrittenen Meditierenden in Jerusalem, Jugoslawien und den Vereinigten Staaten von Amerika. Sie wurden gebeten, zu verschiedenen Zeiten in einem Zeitraum von insgesamt 27 Monaten in der Gegend des Krieges zu meditieren.
Die Studie wurde auf alle möglichen Faktoren kontrolliert, die darauf schließen lassen könnten, dass äußere Einflüsse eine Rolle gespielt haben könnten, die nicht mit der Meditation zusammenhingen. Die Ergebnisse zeigten einen 40-80%igen Rückgang des Gewaltlevels jedes Mal, wenn die Gruppen meditierten. Größere Rückgänge wurden erreicht, wenn die Gruppen größer waren. Weitere beobachtete Folgen waren der Rückgang der täglichen Todesopfer von 12 auf 3, ein 68% Rückgang von Kriegsverletzungen, und die Konfliktintensität verringerte sich um 48% (29).
Die meisten Studien, die sich mit der Wirkungsweise der Meditation befassen, wurden an Erwachsenen durchgeführt. Jedoch wurden auch Studien veröffentlicht, die sich mit den Auswirkungen auf Kinder befassen. Transzendentale Meditation von Kindern bewirkte demnach einen Anstieg der Schulabschlussquote um 21% (30), eine 10%ige Verbesserung der Durchschnittsnoten (31), erhöhte die Besucherzahlen und verringerte die Durchfallquote an Sekundarschulen (32), reduzierte die ADHS Symptomatik (33), erhöhte die Intelligenz und Kreativität (34), verringerte psychologischen Distress einschließlich Angst und Depressionen (35) und reduzierte Burnout und Stress unter den Lehrern (36).
Fazit
Meditation könnte in der westlichen Gesellschaft zu einer Modeerscheinung werden. Nichtsdestotrotz sollten wir sie willkommen heißen, da die Auswirkungen in unseren Körpern zur Verbesserung der physischen, mentalen und Gefühlsebene führen. Um die positiven Wirkungen zu erreichen und aufrechtzuerhalten, sind Rhythmus und Ausdauer wichtig, wie man an den wissenschaftlichen Auswertungen sieht. Darüber hinaus dient die Meditation, die sich nicht nur dem eigenen Selbst, sondern dem Planeten und der gesamten Menschheit widmet, dafür, eine bessere Welt zu erschaffen. Der Vorgang der Meditation kann mit den Worten des Astronauten Neil Armstrong beschrieben werden, als er den ersten Schritt auf dem Mond machte: „Ein kleiner Schritt für einen Mann, aber ein großer Schritt für die Menschheit.“
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