Die medizinischen Fakultäten sollten zusammen mit der Wissenschaft der Medizin unbedingt auch Psychologie unterrichten. Nach der alten Weisheit ist eine medizinische Ausbildung ohne Psychologie undenkbar. Es ist grundlegend wichtig, zusammen mit dem Körperbau auch den funktionalen Menschen zu untersuchen. Der Aufbau der Gliedmaßen, der Organe und ihrer Tätigkeit wird durch die Anatomie vermittelt. Sie ist das Lieblingsthema der Medizin. Doch der Mensch, der Bewohner des Körpers und seine Verhaltensmuster stellen die okkulte Seite der Anatomie dar. Zusammen mit dem funktionalen Aspekt des Körpers sollte also auch studiert werden, wie die Psyche des Menschen arbeitet. Das Erkennen der psychischen Energie ermöglicht angemessene Aufmerksamkeit für Heilmittel, die jene Erkrankungen heilen können, welche sich durch Eifersucht, Angst, Misstrauen, Gereiztheit, Sorge usw. entwickeln. Diesen Störungen sollte man sich mehr zuwenden als ihren körperlichen Auswirkungen. Erkrankungen infolge von Angst und Unruhe treten nicht mehr auf, wenn die Angst geheilt wird. Genauso verhält es sich mit allen anderen Emotionen. Die Erforschung der psychischen Energie wird das Studium der Krankheitsbilder ermöglichen, die sich aus den inneren Energien entwickeln. Man sollte die höheren Dimensionen des Menschen nicht außer Acht lassen, während man sich bemüht, seine Gesundheit wiederherzustellen.
Die Wissenschaft der Medizin sollte sich verbessern, indem sie vom Behandeln der Symptome zur Heilung der Ursachen übergeht. Als die Weisheitslehrer zugleich auch Ärzte waren, wurde die medizinische Wissenschaft besser zur Heilung genutzt. Denn sie erkannten die Unregelmäßigkeiten im funktionalen Aspekt des Menschen, aus denen die Unregelmäßigkeiten in den Erscheinungsformen der Lebensenergie entstehen. Solange die inneren Einstellungen, Gewohnheiten und Lebensauffassungen der Patienten nicht untersucht werden, bleibt die medizinische Behandlung unvollständig und lückenhaft. Bis sie diese Dimension in angemessener Weise zur ihrer fachlichen Kompetenz hinzugefügt haben, werden die Ärzte auch künftig hinter der Entwicklung der Krankheiten zurückbleiben.
Solange die Menschen nicht wissen, warum sie krank sind, wird es keine Gesundheit geben. Ärzte sollte daher nicht nur Medikamente verschreiben, sondern auch zeigen, wie man ein gesundes Leben führt, indem sie auf notwendige Veränderungen im Verhalten und in den Gewohnheiten der Patienten hinweisen. Dieses Wissen sollten sie den Patienten nahebringen. Das ist so, als würden sie Licht ins Haus bringen. Bei der Heilung sollten sie daher ausreichend Gewichtung auf psychische Ursachen legen. Darüber wird zwar gesprochen, aber es wird kaum in die Tat umgesetzt.
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