- Das Schiele-Bad (Foto: Sebastian Engels Fotografie)
- Fußanwendung (Foto: Sebastian Engels Fotografie)
- Armanwendung (Foto: Sebastian Engels Fotografie)
- Schiele-Bad mit Bienengiftlösung als Badezusatz – Anwendungsdemonstration in Passau 2018 (Foto: Renate Borner)
Teil des Bienengift-Workshops mit Antonio Couto, im Anschluss an den diesjährigen Apitherapiekongress in Passau, war eine kurze Präsentation des Schiele-Bades und eine Anwendungsdemonstration in Kombination mit Bienengift. Für alle tiefergehend Interessierten sowie diejenigen, die nicht dabei sein konnten, möchte ich das Schiele-Bad hier etwas ausführlicher vorstellen und auf Kombinationsmöglichkeiten mit der Apitherapie eingehen.
Das Schiele-Bad – ein Kleinod der Hydrotherapie
Die heilenden Wirkungen des Wassers und verschiedener Bäder werden seit Jahrtausenden genutzt. Das Wirkprinzip des Schiele-Bades geht auf das temperaturansteigende Fußbad zurück, das im 19. Jahrhundert u. a. von Sebastian Kneipp wiederentdeckt wurde. Mit „Schiele-Bad“ werden umgangssprachlich sowohl das Therapieverfahren als auch das dazugehörige Gerät bezeichnet.
Entwickelt wurde es von Fritz Schiele (1901 – 1990), der im frühen 20. Jahrhundert intensiv die Anatomie des Fußes und die Wirkungen verschiedener hydrotherapeutischer Anwendungen studierte. Er erkannte die besondere Sensibilität der Fußsohle, die über eine Fülle von Nervenenden, Thermorezeptoren und Reflexzonen mit den Gefäßen und Organen des ganzen Körpers in Beziehung steht.
Beim herkömmlichen temperaturansteigenden Fußbad wird in Abständen heißes Wasser von oben hinzu gegossen. Problematisch an dieser Methode ist die stoßweise Temperaturerhöhung, die unangenehm oder gar kontraindiziert sein kann, z. B. bei Herzerkrankungen oder Krampfadern. Außerdem gelangt das warme Wasser mit seiner Tendenz nach oben zu steigen bzw. dort zu bleiben beim Hinzugießen nicht dorthin, wo es für eine intensive Wirkung benötigt wird, unter die so sensible Fußsohle.
Schiele löste diese Probleme, indem er eine spezielle Fußbadewanne konstruierte, die vom Boden her automatisch mit einem gleichmäßigen Temperaturanstieg von 0,5°C pro Minute beheizt wird. Das entspricht einem Anstieg um 10°C innerhalb von 20 Minuten.
Der Wannenboden nah der Fußsohle ist die wärmste Zone im Bad, von dort steigt die Wärme langsam nach oben. Mit dem gleichmäßig direkten Temperaturreiz über die Fußsohle wird eine tiefgreifende, aber Herz und Kreislauf schonende Wirkung erzielt. Das Schiele-Bad wirkt intensiver und schneller, aber sanfter als das herkömmliche ansteigende Fußbad. Inzwischen hat es sich seit mehr als 75 Jahren bewährt. Es wird in Praxen und Kliniken eingesetzt, vor allem aber ist es für die Heimanwendung geeignet.
Schiele entwickelte außerdem Badezusätze aus Heilpflanzen, Moor und basischen Salzen. Diese speziellen Rezepturen, z. B. Solectron zur Durchblutungssteigerung oder Placenta für die Organ- und Drüsenregeneration, ergänzen die Wirkung des Fußbades. Es können aber auch andere Badezusätze verwendet werden, wie wir noch sehen werden.
Als Vorbehandlung werden naturreine ätherische Öle, sogenannte Vorweichöle, unverdünnt in die trockene Fußsohle eingerieben. Deren Auswahl orientiert sich an der Indikation, aber auch an persönlichen Duftvorlieben. Die eigene Nase darf hier mitentscheiden, denn was der Nase angenehm ist, hat meist auch eine vegetativ ausgleichende Wirkung.
Die Vorweichöle dringen über die Poren rasch ins Blut ein. Ihre Aufgabe ist einerseits, den Kontakt zwischen Badeflüssigkeit und Haut zu intensivieren und andererseits, die Wirkung des Schiele-Bades in eine bestimmte Richtung zu verstärken. Beispielsweise kann zur Herz-Kreislauf-Kräftigung der Badezusatz Solectron bei niedrigem Blutdruck mit dem ätherischen Öl des Rosmarins kombiniert werden, bei hohem Blutdruck mit Lavendel und bei Angina pectoris mit Kampfer.
In der Regel wird je Behandlung nur ein einziges Öl verwendet. Eine Kombination von zwei bis drei Ölen ist aber möglich und ein „Ölwechsel“ nach einem Behandlungszeitraum von einigen Wochen sogar empfehlenswert.
Eine haut- und gefäßpflegende Lotion, die Poren und Gefäße sanft zusammenzieht, schließt die Behandlung ab.
Die Wirkung des Schiele-Bades
Die während der Anwendung auf die Fußsohle einwirkenden Reize lösen verschiedene reflektorische Reaktionen aus, in deren Folge sich bestimmte Gefäße erweitern (z. B. Haut, Herzkranzgefäße), andere verengen (z. B. Leber, Milz). Dies sorgt für eine großvolumige Umverteilung des Blutes im Körper. Blut aus dem Körperinnern wird in die Peripherie geleitet, gestautes Blut wieder dem Kreislauf zugeführt, die Herzdurchblutung verstärkt, hoher Blutdruck gesenkt, das Herz entlastet.
Bei fortgesetzter Anwendung intensivieren sich Blutzirkulation und Lymphfluss nachhaltig. Herz und Gefäße werden sanft trainiert und der Blutdruck stabilisiert. Die Neubildung von Kapillargefäßen, sogenannten Kollateralen, wird stimuliert.
Dieser intensiven Wirkung auf das gesamte Herz-Kreislauf-System verdankt das Schiele-Bad seinen eigentlichen Namen „Kreislauftrainingsgerät“. Die fachlich korrekte Bezeichnung der Anwendung lautet „Passives Kreislauftraining nach Schiele“.
Seine Wirkungen reichen jedoch weit über den Blutkreislauf hinaus. Die gesteigerte Mikrozirkulation im Kapillarbereich liefert den Zellen vermehrt Sauerstoff und Nährstoffe, Stoffwechselendprodukte werden abtransportiert, Ablagerungen und Stauungen lösen sich, der Zellstoffwechsel wird angekurbelt und der Zwischenzellraum entschlackt. So können sich zuvor durch Mangeldurchblutung unterversorgte und funktionseingeschränkte Zellen wieder regenerieren. Davon profitieren alle Organe und Stoffwechselprozesse. Das erklärt die heilsame Wirkung des Schiele-Bades bei vielen Erkrankungen.
„Wer über Erfahrung verfügt (…), weiß, dass Durchblutung das Wichtigste ist. Die Schiele-Bäder helfen meist noch da, wo alles andere versagt.“
Dr. med. Fritz Becker, Berchtesgaden, 1989 nach 39 Jahren Erfahrung mit dem Schiele-Bad
Anwendungsgebiete
Neben den Herz-Kreislauf- und Gefäßerkrankungen ist das Schiele-Bad besonders erfolgreich in der Nervengewebsregeneration und bei Wundheilungsstörungen, etwa beim Diabetischen Fußsyndrom sowie bei chronischen Schmerzen.
Die Schleimhäute des Nasen-Rachenraums und die Unterleibsorgane werden beim Schiele-Bad reflektorisch am stärksten durchwärmt; daraus resultiert seine Heilkraft bei allen Beschwerden, die mit chronisch kalten Füßen in Zusammenhang stehen, wie rezidivierenden Atem- und Harnwegsentzündungen, eingeschränkter Nierenfunktion, Reizblase, Prostataleiden, Menstruationsbeschwerden, Verdauungsschwäche, Migräne etc
Herz-Kreislauf
Durchblutungsstörungen, Herzinsuffizienz, hoher und niedriger Blutdruck, Angina pectoris, nach Herzinfarkt, nach Schlaganfall, auch präventiv!
Hinweis: Beim Bluthochdruck wird im Behandlungsverlauf oft eine Medikamentenreduktion möglich.
Gefäß- und Lymphsystem
Arteriosklerose der großen und kleinen Gefäße, Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), chronisch kalte Hände und Füße, Gefäßkrämpfe, z. B. Raynaud-Syndrom, gefäßbedingte Migräne, Venenschwäche, Krampfadern, Lymphabflussstörungen, Lymphödeme, Ulcus cruris, Diabetischer Fuß, Raucherbein.
Hinweis zu Krampfadern: Bei diesen gelten herkömmliche ansteigende Fußbäder als kontraindiziert. Das Schiele-Bad stärkt und trainiert Gefäße und Bindegewebe jedoch sehr sanft. Große Krampfadern bleiben, können nach einiger Zeit aber weniger sichtbar sein. Wassereinlagerungen bilden sich zurück, Schweregefühle und Krämpfe klingen i. d. R. vollständig ab.
Augen/Ohren
Diabetische Retinopathie, Grauer Star, Erhalt und Verbesserung des Sehvermögens, Mittelohrentzündungen, Otosklerose, Tinnitus, Schwindel, Altersschwerhörigkeit
Atemwege
Asthma bronchiale, akute, chronische und rezidivierende Bronchitiden und Nasennebenhöhlenentzündungen, Erkältungen
Nervensystem
Lähmungen, Multiple Sklerose, Parkinson, Karpal- und Tarsaltunnelsyndrom, Ischialgie, Morbus Sudeck, Kopfschmerzen und andere chronische Schmerzzustände, Restless Legs, nervöse Unruhe, Schlafstörungen, Gedächtnisschwäche, Konzentrationsstörungen
Bewegungsapparat
Chronische Schmerzen, Muskelverspannungen, -verhärtungen und -krämpfe, Wirbelsäulenerkrankungen, Lumbago, Spondylose, Morbus Bechterew, Gelenk- und Weichteilrheuma, Arthrose, Arthritis, Schleimbeutelentzündungen, Fersensporn, Tennisarm, Fibromyalgie, zur Gewebsregeneration nach Verletzungen und Operationen
Stoffwechsel
Verdauungsschwäche, Darmträgheit, Fettstoffwechselstörungen, Metabolisches Syndrom, Gicht, Diabetes Typ 1/2 und Folgeerkrankungen, Allergien
Tipp: Ein akuter Gichtanfall lässt sich häufig mit ein- bis zweimaliger Schonender Anwendung kupieren.
Haut
Psoriasis, Ekzeme, Neurodermitis, Akne, Furunkulose, Fußschweiß, Wundheilungsstörungen
Urogenitalbereich
Akute, chronische und rezidivierende Harnwegsinfekte, Niereninsuffizienz, Reizblase, Inkontinenz, Entzündungen der weiblichen Unterleibsorgane, unerfüllter Kinderwunsch, PMS, Menstruationsbeschwerden, Prostataerkrankungen, Potenzstörungen
Außerdem
Abgesehen vom therapeutischen Einsatz ist das Schiele-Bad aufgrund seiner Wirkweise natürlich auch ein „Anti-Aging“-Mittel par excellence. Ich bevorzuge allerdings den Ausdruck „Gesundes Altern“.
Anwendung
Von entscheidender Bedeutung für den Erfolg ist die regelmäßige Anwendung, optimal an mindestens 5 aufeinanderfolgenden Tagen in der Woche. Die Wirkung ist intensiver und nachhaltiger, wenn die Anwendungstage direkt aufeinander folgen. Bei den meisten Krankheitsbildern ist eine mindestens 3-monatige Kur nötig, bei chronischen Erkrankungen auch noch wesentlich länger bis hin zur dauerhaften Anwendung.
Bei Erkrankungen des oberen Körperdrittels und wenn eine Fußanwendung nicht möglich ist, werden stattdessen Hand- oder Armbäder genommen. Die Wassertemperatur zu Beginn liegt bei etwa 33°C und steigt auf maximal 43°C. Nach eingehender Beratung, in der die individuellen Badebedingungen (Anfangs- und Endtemperatur, Badedauer, Wahl des Badezusatzes und der Vorweichöle) festgelegt werden, wird das Schiele-Bad meist als Heimanwendung durchgeführt, je nach Bedarf ein- oder zweimal täglich.
Vorbereitung
Zur Unterstützung von Kreislauf und Stoffwechselprozessen ein Glas Wasser trinken.
Anwendung
Die Wanne mit Wasser und Badezusatz füllen. Hat das Wasser die gewünschte Starttemperatur erreicht, etwa 5 Tropfen des Vorweichöls pur in jede Fußsohle einmassieren und dann die Füße in die Wanne setzen. Die ca. 20 Minuten bis zum Erreichen der Endtemperatur mit Buch, Telefon, Fernseher oder am besten ganz in Ruhe genießen. Auf der gewünschten Endtemperatur kann noch einige Minuten verweilt werden. Bei Unwohlsein kann die Behandlung jederzeit bei niedrigerer Temperatur beendet werden.
Zur Armanwendung das Vorweichöl in die Handflächen einmassieren und dann die Fingerspitzen, die Handflächen oder die Unterarme in die Wanne legen.
Nachbehandlung
Die Füße bzw. Arme abtrocknen und mit Kavitham-Lotion einreiben. Wenn möglich, eine halbe Stunde Nachruhen mit hochgelagerten Beinen. Hinterher warmhalten.
Reaktionen
Eine zügige Verbesserung der Beschwerden ist möglich, bei chronischen und schweren Erkrankungen aber auch eine kurzfristige Verschlechterung, die als Heilreaktion zu verstehen ist.
Es können vorübergehend alte Symptome zurückkehren, bestehende Symptome verstärkt auftreten oder auch Symptome spürbar werden, die bei nicht verbesserter Durchblutungssituation in Zukunft aufgetreten wären. So können sich Schmerzen an bekannten, aber auch an bisher unbekannten Stellen zeigen.
Möglich sind auch: leichte Ödeme und/oder Schweregefühl in den Beinen, vertiefte Atmung, Antriebslosigkeit, vermehrte Urinausscheidung mit erhöhtem Harnsäureanteil, sinkender Blutdruck.
Werden diese Reaktionen als zu unangenehm empfunden, wird zunächst mit der Schonenden Anwendung fortgefahren.
Die Schonende Anwendung
Je gelinder, je schonender – desto besser und wirksamer.
Sebastian Kneipp
Der Heilpraktiker Klaus Dieter Nassall entwickelte die sogenannte Schonende Anwendung des Schiele-Bades. Die ursprüngliche Standardanwendung (Badedauer 20 Minuten, Temperaturanstieg um 10°C von 35°C auf 45°C) war nicht für alle Patienten gleichermaßen gut verträglich.
Die Schonende Anwendung erlaubt sowohl durch die verkürzte Badedauer als auch die sehr langsame Steigerung der Endtemperatur eine Anpassung des Therapiereizes an die aktuelle Lebens- und Regenerationskraft des Patienten. Überlastungen von Gefäßen und Organen und Erstverschlimmerungen lassen sich so weitgehend vermeiden, die individuell verträglichste und damit wirksamste Endtemperatur sicher bestimmen. Die Schonende Anwendung ist ratsam bei
- schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hohem und niedrigem Blutdruck
- Krampfadern, Venen- und Lymphschwäche, Ödemen
- Nierenerkrankungen
- Diabetischem Fußsyndrom
- Schmerzen, z. B. bei Gelenkerkrankungen
- Erkrankungen mit Schädigung des Nervengewebes
- zu Beginn der Behandlung bei schweren Erkrankungen
Durchführung
- Woche 33°C – 37°C
- Woche 33°C – 37,5°C
- Woche 33°C – 38°C
- Woche 33°C – 38,5°C
Ab dem zweiten Monat sollte eine Endtemperatur von 39°C für die nächsten drei Monate eingehalten werden. Anschließend kann sie in Absprache mit einem Therapeuten versuchsweise in 0,5°C-Schritten gesteigert werden – solange dies als wohltuend empfunden wird. Treten unangenehme Reaktionen auf, ist die Endtemperatur wieder in einen beschwerdefreien Bereich zu senken.
Grundsätzlich kann die Therapie auch mit einer Endtemperatur von 39°C oder 40°C wirkungsvoll fortgesetzt werden. Für den Erfolg ist nicht eine weitere Erhöhung der Endtemperatur entscheidend, sondern die regelmäßige Durchführung der Bäder.
Vorsichtsmaßnahmen
Es gibt nur wenige Einschränkungen, die zu beachten sind: Keine Anwendung bei akuter Blinddarmentzündung, gastrointestinalen Blutungen, (Aorten)-aneurysma, akuter Thrombose sowie postoperativ, solange Blutungsgefahr besteht, außerdem bei Fieber und direkt nach dem Essen.
Der Diabetische Fuß und seine Behandlung mit dem Schiele-Bad
Besondere Bedeutung hat das Schiele-Bad bei der Vorbeugung und Behandlung des Diabetischen Fußsyndroms, einer gefürchteten Folgeerkrankung des Diabetes mellitus. Diese führt jährlich zu geschätzten 40.000 Amputationen in Deutschland, das sind zwei Drittel aller durchgeführten Amputationen. Betroffen sind Typ 1- und Typ 2-Diabetiker.
Ursachen und Entstehung
Über längere Zeit erhöhte Blutzuckerkonzentrationen schädigen die großen und kleinen Blutgefäße (Diabetische Makro- und Mikroangiopathie) und das Nervengewebe (Diabetische Polyneuropathie). Stark in Mitleidenschaft gezogen werden vor allem die Kapillargefäße an Auge (Retinopathie), Niere (Nephropathie) und Nerven (Neuropathie). Mangeldurchblutung und eingelagerte Stoffwechselendprodukte schädigen das Nervengewebe bis hin zum Funktionsverlust. Diese Veränderungen vollziehen sich im ganzen Körper, bemerkt werden sie oft zuerst an den Füßen.
Anzeichen für Durchblutungsstörungen am Fuß
- kalte Füße
- blasse oder bläuliche Haut
- Wadenschmerzen- und Krämpfe
- Wundheilungsstörungen
- offene Geschwüre, Nekrosen
Anzeichen für Nervenschädigungen am Fuß
- herabgesetztes Schmerz-, Temperatur- und Vibrationsempfinden
- Taubheits- und Kältegefühle
- Ameisenlaufen, Kribbeln, Brennen, Stechen
- Schmerz bei ruhenden Füßen, vor allem nachts
- Lähmungen der Fußmuskulatur, Fehlbelastungen, Druckstellen, Verletzungen
- Gelenkschwellungen
- vermehrte Hornhautbildung
- Nagelpilzinfektionen
- eher warme Füße und aufgrund gestörter Schweißsekretion sehr trockene, rissige Haut
Diabetes ist eine komplexe Erkrankung und so zeigen sich nur in einem Teil der Fälle entweder Symptome von Durchblutungsstörungen oder von Nervenschädigungen. Häufig sind Mischformen. Zur Entstehung des Diabetischen Fußes führt letztlich ein Zusammenspiel beider Faktoren.
Komplikation
Der Charcotfuß (DNOAP = diabetisch-neuropathische Osteoarthropathie) ist eine Komplikation des Diabetischen Fußes. Infolge der Polyneuropathie mit Fehlstellungen und Verlust der Schmerzempfindlichkeit kommt es zu unbemerkten Knochenbrüchen. Als mitursächliche Faktoren werden u. a. multiple Mikrofrakturen und Knochenstoffwechselveränderungen diskutiert. Erste Anzeichen sind Schwellung und Rötung des Fußes bei nahezu vollständiger Schmerzfreiheit. Statt notwendiger Schonung wird der Fuß weiter belastet. Schwere Gelenk- und Knochendeformationen sowie offene Geschwüre können die Folge sein.
Durchführung des Schiele-Bades beim Diabetischen Fuß/Charcotfuß
Grundsätzlich wird mit der Schonenden Anwendung begonnen, um eine stärkere Erstverschlimmerung zu vermeiden. Offene Wunden können zunächst z. B. mit Lanolin abgedeckt oder ganz aus dem Wasser herausgelassen werden, bis sie sich geschlossen haben. Es ist auch möglich, zuerst nur den gesünderen Fuß zu behandeln; durch die konsensuelle Reaktion wird auch die Durchblutung des anderen Fußes intensiviert. Weisen beide Füße großflächige Wunden auf, kann die Behandlung mit Armbädern begonnen und nach Besserung an den Füßen fortgesetzt werden.
Erste Reaktionen
- starkes Kribbeln, Unruhe in den Beinen
- Rückkehr des Schmerzempfindens
- beim Charcotfuß: vorübergehende Zunahme der Schwellung
- alle Symptome, die vorhanden sind bzw. waren, kehren zurück: je nach Schwere der Gewebsschäden kommt es meist zu einer Erstverschlimmerung, besonders wenn bereits Sensibilitätsstörungen bestehen
Reaktionen bei fortgesetzter Anwendung
- Verschwinden des Kribbelns
- Schmerzreduktion bis zur Schmerzfreiheit
- Eintritt der Wundheilung
- Rückbildung von Nekrosen
Erfahrungen
Behandlungserfahrungen aus mehreren Jahrzehnten zeigen, dass je nachdem, wie lange die Symptome bestehen und wie schwerwiegend sie bei Behandlungsbeginn sind, mit Schiele-Bädern zumindest die weitere Ausbreitung des Krankheitsgeschehens gehemmt wird. In den meisten Fällen führt die Behandlung zu tiefgreifender Regeneration und erheblicher Besserung der Beschwerden, besonders bei Nervengewebsschäden. Ein Großteil der Patienten erreicht bei langfristiger und konsequenter Anwendung Beschwerdefreiheit.
Als „Nebeneffekte“ der Behandlung können sich auch Besserungen arterieller und venöser Durchblutungsstörungen sowie der Retino- und Nephropathie einstellen. Der Diabetes (Typ 2) als Grunderkrankung kann ebenfalls positiv beeinflusst werden. Deshalb ist die Medikation während der Behandlung regelmäßig zu prüfen und ggf. anzupassen. Wichtig ist, die Behandlung auch nach Eintritt der Besserung fortzuführen, um Rückfällen vorzubeugen.
Schiele-Bad und Apitherapie
Mit der Durchblutung unterstützt das Schiele-Bad eine fundamentale Lebensfunktion. Es lässt sich daher sinnvoll mit vielen anderen Therapieverfahren kombinieren. Da seine Wirkung vorwiegend systemischer Natur ist, kommt es dabei i.d.R. nicht zu unerwünschten Wechselwirkungen oder Überforderung des Patienten durch ein Übermaß verschiedener Therapiereize.
Ich arbeite seit Jahren intensiv mit dem Schiele-Bad, und je mehr ich mich eingehend mit der Apitherapie beschäftige, desto öfter darf ich erleben, wie harmonisch und effektiv beide zusammenwirken.
Kurz zusammengefasst: Je besser die Durchblutungssituation ist und Zellstoffwechsel und Zellkommunikation funktionieren, desto effektiver können apitherapeutische Maßnahmen greifen. Das erreichen wir mit dem Schiele-Bad. Dessen Wirkung wiederum kann mittels Apitherapie intensiviert und konkreter auf spezielle Beschwerden ausgerichtet werden.
Dabei lohnt es sich, neben der langfristigen Synergie beider Verfahren auch ganz gezielt kurzfristige Effekte zur gegenseitigen Wirkverstärkung zu nutzen, was den Therapieverlauf wiederum auch auf längere Sicht positiv beeinflusst. Daraus leiten sich eine ganze Reihe möglicher Anwendungskombinationen ab. Nachfolgend eine Übersicht:
Anwendungs-kombination | Erläuterung | Beispiele | Synergieeffekt | |
---|---|---|---|---|
kurz-fristig | lang-fristig | |||
begleitend | Apitherapeutikum und Schiele-Bad werden innerhalb desselben Zeitraums angewendet (aber nicht gleichzeitig und nicht gemischt). | 3 x tägl. Einnahme Propolis und 1 x tägl. abends Schiele-Bad 1 x tägl. Einnahme Pollen, 2 x tägl. Apilarnil und 1 x tägl. Schiele-Bad | x | |
aufeinander folgend | Apitherapeutikum und Schiele-Bad werden entweder mittel- | Schiele-Bad vor Apitherapie | x | |
oder unmittelbar aufeinander folgend angewendet (aber nicht gleichzeitig und nicht gemischt). | Honigmassage nach Schiele-Bad Bienenwachswickel nach Schiele-Bad Apipunktur vor/nach Schiele-Bad | x | x | |
gleichzeitig | Apitherapeutikum und Schiele-Bad werden gleichzeitig appliziert (aber nicht gemischt). | Stockluft und Schiele-Bad Propolisverdampfer und Schiele-Bad Bienengiftcreme lokal und Schiele-Bad | x | x |
gleichzeitig gemischt | Apitherapeutikum und Schiele-Bad werden vor Behandlung gemischt und gleichzeitig appliziert. | Bienengiftlösung als Badezusatz im Schiele-Bad Propolisextrakt als Badezusatz im Schiele-Bad | x | x |
Differenzierung von Anwendungskombinationen Schiele-Bad/Apitherapie
Begleitende Anwendung
Begleitend über einen längeren Zeitraum (Wochen, Monate, kurweise, ggf. auch dauerhaft) angewendet, ergänzen sich Schiele-Bad und Apitherapie besonders gut u.a. bei chronischen und rezidivierenden Erkrankungen, zur Prophylaxe bei bestimmten Dispositionen und auf dem Gebiet „Gesundes Altern“. Alle Bienenprodukte können ohne Einschränkungen begleitend mit dem Schiele-Bad kombiniert werden.
Beispiele
- Herz-Kreislauf- und Gefäßstärkung: Schiele-Bad + Honig, Bienengift, Propolis
- Verbesserung der Blutzusammensetzung, Blutverdünnung: Schiele-Bad + Bienengift
- Abbau sklerotischer Ablagerungen (Gefäße, Nieren etc.): Schiele-Bad + Wachsmottenlarventinktur
- Rheumatische Erkrankungen: Schiele-Bad + Apipunktur oder Bienengiftsalbe, Propolis
- Infektanfälligkeit und rezidivierende Atemwegsinfektionen: Durchblutung und Abschwellung der Schleimhäute des Nasen-Rachenbereichs mit dem Schiele-Bad + Propolis, Gelèe Royale, Honig, Stockluft
- Erkrankungen des Urogenitalbereichs, z. B. rezidivierende Entzündungen, Menstruationsbeschwerden, Prostataerkrankungen, Infertilität und Potenzstörungen, die oft mit Kälte- und Stagnationsprozessen assoziiert sind: Durchwärmung, Aktivierung und Reinigung der Unterleibsorgane mit dem Schiele-Bad + je nach Beschwerden Propolis, Apilarnil, Gelèe Royale, Bienengift
- Die Wundbehandlung (s.a. „Der Diabetische Fuß und seine Behandlung mit dem Schiele-Bad“) darf keinesfalls fehlen: hier treffen sich mit Schiele-Bad und Honig zwei therapeutische Schwergewichte, die sich optimal ergänzen. Ob ausschließlich begleitend oder auch aufeinander folgend oder gleichzeitig angewendet, ist immer im Therapieverlauf nach individuellen und praktischen Erwägungen zu entscheiden. Zu Beginn der Behandlung mit dem Schiele-Bad kommt es i. d. R. zu einer vermehrten Exsudation aus der Wunde. Nach abgeschlossener Wundheilung ist das Schiele-Bad das Mittel der Wahl zur Vorbeugung von Rezidiven.
Aufeinander folgende Anwendung
Für bestimmte Wirkungen bzw. Wirkverstärkungen werden Schiele-Bad und Apitherapie aufeinander folgend angewendet.
Als vorbereitende Maßnahme zur Verbesserung von Blutfluss, Gefäßelastizität und Organfunktionen sowie zur Entgiftung kann das Schiele-Bad vor Beginn der Apitherapie für einige Wochen allein angewendet werden. Mit dieser aufeinander folgenden Anwendung schaffen wir ein für die Apitherapie förderliches Milieu und senken das Risiko unerwünschter Reaktionen auf starke Therapiereize wie etwa Bienengift.
Zur gezielten Nutzung kurzfristiger Effekte (während und kurze Zeit nach der Anwendung) vor allem des Schiele-Bades empfiehlt sich die unmittelbar aufeinander folgende Anwendung beider Verfahren:
Der gesteigerte Blut- und Lymphfluss bei weitgestellten Hautgefäßen kurbelt den Hautstoffwechsel an und erhöht die Aufnahme- und Ausscheidungsfähigkeit unseres größten Organs. Davon profitieren alle apitherapeutischen Hautanwendungen, besonders natürlich die Honigmassage. Aber auch Einreibungen, Masken, Wickel, Umschläge etc., die nicht gleichzeitig durchgeführt werden können, entfalten noch kurz nach dem Schiele-Bad eine intensive Wirkung.
Besonders potent ist die Synergie von Schiele-Bad und Bienengift. Durchblutungsfördernd und kapillarisierend, immunstimulierend, schmerzlindernd und nervengewebsregenerierend, bilden sie bei vielen – auch schweren – Erkrankungen ein starkes Team.
Bei dieser aufeinander folgenden Kombination ist immer die individuelle Herz-Kreislauf-Situation des Patienten zu beachten. Beide Anwendungen wirken tendenziell kurzfristig blutdrucksenkend, das Schiele-Bad jedoch auch kreislaufstabilisierend und blutdruckausgleichend.
Empfehlenswert ist, auf eine Bienengiftbehandlung ein Schiele-Bad folgen zu lassen. Die gute Verteilung der Wirkstoffe des Bienengifts und der auf Hochtouren arbeitende Stoffwechsel sorgen für intensive Wirkung, während der Patient sich entspannt.
Bei mangelhafter Durchblutung und Blutdruckproblemen kann ein Schiele-Bad vor der Bienengiftbehandlung zweckmäßig sein. Ist der Blutdruck niedrig, vielleicht sogar mit Kältegefühl verbunden, trifft das Bienengift dann auf einen bereits „vorgewärmten“ Patienten mit angeregter Kreislauftätigkeit; hoher Blutdruck kann damit etwas gesenkt werden. In beiden Fällen trägt auch die Entspannung während des Bades zu einem stabilen Kreislauf bei.
Um die für einen Patienten vorteilhafteste Abfolge zu finden, ist es hilfreich, vor Beginn der kombinierten Behandlung zunächst seine individuellen Reaktionen auf die Einzelanwendungen zu prüfen.
Gleichzeitige Anwendung
Ist die Durchführung nicht zu kompliziert und bleiben die verschiedenen Therapiereize überschaubar, können Schiele-Bad und Apitherapie auch gleichzeitig Anwendung finden.
Während des Schiele-Bades stellt sich oft eine vertiefte Atmung ein. Dies legt nahe, dass gleichzeitig applizierte Bienenstockluft intensiver eingeatmet wird und weiter in die tieferen Regionen der Atemwege vordringen kann. Über die kräftig durchbluteten Schleimhäute der Atemwege können die Stockluftkomponenten effizient ins Blut aufgenommen und im Körper verteilt werden. Ein ähnlich positiver Effekt ist von der Kombination mit dem Propolisverdampfer zu erwarten.
Gut geeignet sind auch kleinere, lokal begrenzte Hautanwendungen, die im Sitzen möglich sind und die Entspannung während des Bades nicht stören, z. B. eine Honigmaske, Einreibungen mit Propolis- oder Bienengiftsalbe. Größere Hautanwendungen sind besser nach dem Schiele-Bad durchzuführen.
Gleichzeitig gemischte Anwendung
In dieser Kombination sind Schiele-Bad und Apitherapie am innigsten verbunden. In der Badeflüssigkeit gelöste Substanzen, wie z. B. Bienengift, werden über die mit Vorweichölen vorbereiteten Fußsohlen leicht aufgenommen und mit dem intensiv zirkulierenden Blut im Körper zügig verteilt.
Dieser zusätzliche Applikationsweg, den das Schiele-Bad bietet, ist nicht nur sehr angenehm, sondern auch eine Alternative, wenn eine Behandlung mit Injektionen oder Apipunktur nicht möglich oder gewünscht ist.
Neben Bienengiftlösung kommen dafür u.a. auch diverse Bienenextrakte (z. B. Tee, Pulver) in Frage, außerdem Propolis auf Wasserbasis. Harz- und wachshaltige Zubereitungen eignen sich wegen ihrer fehlenden Wasserlöslichkeit eher nicht, sie würden außerdem die Reinigung des Schiele-Bades erschweren.
Schlussbetrachtung
Mit den hier vorgestellten Möglichkeiten des Zusammenwirkens von Apitherapie und Schiele-Bad ist kein Anspruch auf Vollständigkeit verbunden. Im Gegenteil, schon aufgrund der Vielzahl apitherapeutischer Mittel und Anwendungsformen muss die Aufzählung unzureichend bleiben. Einige Anwendungskombinationen sind bereits erfolgreich erprobt, andere noch in der Überlegungsphase und sicher sind weitere in Zukunft noch auszuloten. Meine Absicht war hier vor allem, interessierten Apitherapeuten Einblick in die Wirkprinzipien des Schiele-Bades zu geben, auf denen das Synergiepotenzial beruht.
Wie bei vielen anderen traditionellen Heilmethoden gründet die Kenntnis seiner Wirkung auch beim Schiele-Bad überwiegend auf Erfahrungswissen. Seine Erfolge wurden in den vergangenen Jahrzehnten umfangreich durch Erfahrungsberichte von Ärzten, Heilpraktikern und Patienten dokumentiert. Von wissenschaftlicher Seite wird aktuell u.a. eine sogenannte Klinische Bewertung in Bezug auf Polyneuropathie durchgeführt.
Prophylaxe, Therapie, Rehabilitation, Stabilisierung von Therapieerfolgen, Erholung und Entspannung, Pflege und Kosmetik sowie Gesundes Altern – für mich erweisen sich Schiele-Bad und Apitherapie täglich auf all diesen Gebieten als verlässliche Verbündete, die mit Sorgfalt angewendet werden wollen und dann sanft, aber außerordentlich wirksam die natürliche Harmonie stärken, die wir Gesundheit nennen.
Fragen und Gedanken, Anregungen und Erfahrungsberichte nehme ich gern entgegen. Weitere Informationen über das Schiele-Bad kann ich auf Wunsch zur Verfügung stellen.
Interview
Auch Erich Fähnle (81), Imkermeister in einer der ersten Apitherapie-zertifizierten Bio-Imkereien Deutschlands, Apitherapeut, langjähriges DAB-Mitglied und DAB-Kassenprüfer, wendet das Schiele-Bad seit rund vier Jahrzehnten an. Ich habe ihn nach seinen Erfahrungen gefragt.
Herr Fähnle, wann haben Sie das Schiele-Bad kennengelernt und wie kam es dazu?
Eine Dame hat mir das Schiele-Bad Anfang der 80er Jahre nicht nur empfohlen, sondern auch gleich die Badewanne mitgebracht und mir geschenkt, originalverpackt, mit dem Hinweis: „Kann überall und zu allem eingesetzt werden.“ Und das habe ich wörtlich genommen und sofort ausprobiert bei all meinen damaligen Beschwerden, die durch eine nicht erkannte Borreliose sehr vielschichtig waren.
Erich Fähnle, Imkermeister und Apitherapeut (Foto: Ruth Fähnle)
Wie waren die ersten Erfahrungen?
Bei sachgemäßer Anwendung stellt sich der Erfolg sehr schnell ein – schon nach der ersten Anwendung: durchblutungsfördernd, entspannend, beruhigend, wohltuend, schlaffördernd. Enttäuschungen und Überraschungen im negativen Sinne habe ich bisher nicht erlebt, unerwartete Erfolge schon. Zum Beispiel: Eines Tages kommt eine junge Frau, noch keine 30 Jahre, und klagt über Kopfschmerzen und Migräne. Ich empfehle ihr ein Schiele-Bad mit einer Handvoll Meersalz und stelle ihr dazu meine Schiele-Badewanne zur Verfügung mit den wichtigsten Verhaltensregeln. Schon am nächsten Tag sind die Beschwerden fast verschwunden. In der Folge hat sich ihr Zustand stabilisiert; durch die empfohlene Ernährungsumstellung blieben ihre Anfälle weitestgehend aus. Aus heutiger Sicht würde ich dieser Patientin unbedingt eine Bienenstockluft zusätzlich anraten.
Welche Erfahrungen kamen im Lauf der Jahre hinzu, wofür und wie oft setzen Sie das Schiele-Bad heute ein?
Meine Erfahrungen basieren auf einer Grundtendenz. Ich setze das Schiele-Bad bei fast allen Gelegenheiten ein und so oft es möglich ist. Die ganze Familie wendet es mit Überzeugung an, immer erfolgreich und zielführend. Es ist als Teil der Haus-Apotheke die erste Wahl. Sowohl akute wie chronische Beschwerden stehen im Fokus. Aus Bequemlichkeit kommt das Schiele-Bad manchmal erst dann zum Einsatz, wenn das „Haus“ schon brennt.
Meine Badewanne hat zwei Markierungen. Bei schonender Anwendung gehe ich nur auf die untere Markierung. Badezusätze verwende ich nur ganz gezielt, eine Handvoll Meersalz, weil mein Therapieansatz mit Schwerpunkt Ausleitung und Entgiftung sowie auf naturgemäßer Ernährung (Rat von Paracelsus: „Euer Heilmittel sei eure Nahrung und eure Nahrung sei Heilnahrung.“) beruht. Bei krankheitsbezogener Anwendung sind keine weiteren Vorsichtsmaßnahmen notwendig.
Empfehlen Sie das Schiele-Bad gelegentlich weiter an Hilfe suchende Imkereikunden?
Wo es um einen therapeutischen Rat geht, gebe ich immer auch die Empfehlung, sich eine Schiele-Badewanne zu beschaffen. Leider ist bei den meisten Patienten eine Anschaffung aus vielerlei Gründen nicht möglich. Nach meiner Beobachtung ist der häufigste Grund der Mangel an Bereitschaft, selbst etwas zur Vorbeugung oder Heilung beizutragen.
Welche Rolle kann das Schiele-Bad Ihrer Meinung nach in der Vorbeugung von Erkrankungen einnehmen?
Zur Vorbeugung ist es immer hilfreich vor Auftreten einer Erkältungs- oder Grippewelle durch Stärkung des Immunsystems und einer besseren Durchblutung. Eine kurmäßige Anwendung zu bestimmten Jahreszeiten z. B. Frühjahr/Herbst ist immer hilfreich und vorbeugend.
Ein Schiele-Gerät ist heute eine durchaus kostenintensive Anschaffung. Wie sehen Sie das Kosten-/Nutzen-Verhältnis?
Sicher ist der heutige Preis nicht unerheblich und für weniger Betuchte meist nicht erschwinglich. Trotzdem ist das Preis-/Leistungs-Verhältnis akzeptabel und lohnend. Ich verwende immer noch mein Gerät aus den 70er Jahren bisher ohne jedwede Reparatur.
Nach über vierzig Jahren Anwendungserfahrung – wie ist Ihr persönliches Verständnis der Wirkweise des Schiele-Bades?
In den vielen Jahrzehnten der Anwendung des Schiele-Bades haben sich ja sehr viele Anwendungsmöglichkeiten ergeben. Diese sind ja auch vielfältig beschrieben und dokumentiert. Nach nun mehr als vierzig Jahren Erfahrung stehen für mich drei Bereiche im Vordergrund: durchblutungsfördernd, entgiftend, immunstimulierend/-stärkend.
Wo können sich Ihrer Erfahrung nach Apitherapie und Schiele-Bad besonders sinnvoll ergänzen?
Da ein Schiele-Fußbad bei fast allen Krankheitsdiagnosen hilfreich und nützlich ist, ist es natürlich auch bei apitherapeutischen Maßnahmen eine gute Ergänzung, vor allem bei Maßnahmen, wo es um Ausleitung von Giften der verschiedensten Art geht (Entgiftung/Entsäuerung).
Konnten Sie in all den Jahren Unterschiede zwischen dem herkömmlichen temperaturansteigenden Fußbad und dem Schiele-Bad feststellen?
Mit dem „normalen“ temperaturansteigenden Fußbad können auch sehr gute Ergebnisse erzielt werden, wenn es optimal durchgeführt wird: gleichmäßiger Temperaturanstieg, gleiche Konzentration eines Badezusatzes, Einhaltung der gleichen Wasserstandshöhe. Um dies in optimaler Weise zu gewährleisten, ist natürlich das Schiele-Fußbad unübertroffen und funktioniert absolut sicher und zuverlässig.
Zum Abschluss vielleicht noch ein konkreter Tipp für die DAZ-Leser?
Ein Schiele-Fußbad ist immer wieder neu zu empfehlen, kann bei fast allen Diagnosen und Unpässlichkeiten zur Besserung bis Heilung eingesetzt werden und ist selbst im Wellnessbereich sehr wohltuend. Den Gewinn hat nur, wer es auch einsetzt. Und gerade heute, wo auch immer mehr jüngere Menschen die Diagnose Krebs bekommen, ist ein Schiele-Bad aus meiner Sicht dringend zu empfehlen.
Lieber Herr Fähnle, herzlichen Dank, dass Sie Ihre Erfahrungen mit uns teilen und für die Zeit, die Sie sich genommen haben.
Entnommen:
Deutsche Apitherapie-Zeitung, Ausgabe 2/2018, Deutscher Apitherapie Bund, https://apitherapie.de
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