Spagyrik – Abkömmling einer mystischen Geheimlehre oder schlicht ein funktionierendes System?
Um die Spagyrik, dem europäischen Heilsystem, welches sich aus der Alchemie entwickelt hat, ranken sich viele widersprüchliche Meinungen. Dabei wäre es hilfreich, sich daran zu erinnern, was Justus von Liebig 1865 schrieb: „Die Alchemie ist niemals etwas anderes als die Chemie gewesen; ihre beständige Verwechslung mit der Goldmacherei des 16. und 17. Jahrhunderts ist die größte Ungerechtigkeit.“ Man kann mit Sicherheit sagen, dass die heutige Chemie, eine sogenannte Naturwissenschaft, von der Alchemie und ihren experimentellen Methoden profitierte. Als Lehre von der Natur und vom Wechselspiel zwischen Mensch und Schöpfung erscheint die Alchemie unserem heutigen Denken irgendwie fremd und unverständlich. Gerade deshalb möchten wir hier einen kurzen Überblick zur Herkunft der Spagyrik geben und uns dann auf eine ihrer aktuellsten Entwicklungen, die Clustermedizin, konzentrieren.
Die Herkunft der Spagyrik
Die etymologische Bedeutung des Begriffs Spagyrik lässt sich auf die beiden griechischen Wörter „spagein“ (= trennen, scheiden) sowie „ageirein“ (= zusammenführen, vereinen) zurückführen. Der Begriff wurde vermutlich durch Paracelsus (1493–1541) geprägt, einem aus der Schweiz stammenden Arzt, Alchemist, Astrologen, Mystiker, Laientheologen und Philosoph.
Spagyrik bezeichnet verschiedene alternativmedizinische Konzepte, die als medizinischer Zweig der Alchemie gesehen werden können. Der Spagyrik mit ihren verschiedenen Systemen liegt kein einheitliches theoretisches Konzept zugrunde. Es finden sich verschiedene Verbindungen zur Alchemie, Numerologie, esoterischen Kosmologie, Humoralpathologie, Signaturenlehre sowie zu Vorstellungen aus der antiken Naturphilosophie (wie z. B. der „Elemente-Lehre“). Dieser Vielfältigkeit und den innovativen Persönlichkeiten, die zur Entwicklung der Spagyrik beigetragen haben, ist es zu verdanken, dass die einzelnen Ausprägungen der Spagyrik bis heute sehr interessante und faszinierende Systeme darstellen. Deren gemeinsames therapeutisches Ziel es ist, die Selbstheilungskräfte des Menschen positiv zu beeinflussen.
Prägende Persönlichkeiten
Im 19. Jahrhundert wurde die Spagyrik durch den schlesischen Eisenbahningenieur Carl Friedrich Zimpel (1801–1879) neu belebt. Seinerzeit arbeitete er im heutigen Sinne als Arzt und Heilpraktiker in Deutschland. Ab 1868 entwickelte er das nach ihm benannte Heilsystem (Spagyrik nach Zimpel, heute Staufen-Pharma GmbH & Co. KG). Dabei hielt er die Destillation für den zentralen Herstellungsschritt und glaubte, durch ausdauernde Destillationsvorgänge die Wirkung seiner Mittel speziell zu verstärken.
Weitere Entwicklungen spagyrischer Systeme tauchten Anfang bis Ende des 20. Jahrhunderts auf; u. a. die Systeme nach Johann Conrad Glückselig (1864–1934), heute Phönix Laboratorium GmbH, Alexander von Bernus (1880–1965), heute Laboratorium SOLUNA Heilmittel GmbH, und Ulrich-Jürgen Heinz (1941), Entwickler der Clustermedizin (Abb.1=Ulrich.jpg), heute Meta Cluster GmbH.
Clustermedizin: Spagyrik der Moderne
Die Clustermedizin ist ein weiteres eigenes System, das in den 1980er-Jahren von dem Philosophen und Heilpraktiker Ulrich Jürgen Heinz entwickelt wurde. Im Mittelpunkt steht hier das von Heinz patentierte Verfahren, mit dem aus ionisierbaren Körpersubstanzen spezifische Informationen über ihre Beschaffenheit und Funktion extrahiert und gespeichert werden können. Über kristalline Texturen können nach den Regeln der morphologischen und kristallographischen Analogie Aussagen über Musterübereinstimmungen einer zu bewertenden Probe mit einem in Jahrzehnten gewachsenen Klassifikationspool getroffen werden. Damit wird eine sehr sensible und sensitive Analytik mit korrespondierenden therapeutischen Komponenten geliefert.
Die Werkzeuge des Verfahrens sind:
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- Mazeration und Destillation
- Kristallisation in definierten Trägersubstanzen
- Mikroskopische Analyse (Domänen, Texturen, Formen)
- Fraktale Analyse (selbstähnliche Elemente)
- Kodierung der (fraktalisierten) Bildinhalte für die mustererkennende Bearbeitung und
- Zuordnung der Bildinhalte zu biologischen und medizinischen Fakten (Klassifizierung)
Diagnosestellung in der Clustermedizin
Lebende Systeme bilden komplexe Netzwerke, über die sie kommunizieren, ausgleichen und stoffwechseln. An diesen Schnittstellen fallen die Entscheidungen zur einen oder anderen Entwicklung, zur Krankheit oder zur Gesundheit. Clustermedizin beschäftigt sich mit diesen Schnittstellen, welche die Ursachen komplexer Störungen auf intelligente Weise erkennen lassen. Dazu war es nötig, eine Informationsquelle zu finden, die diese Aussagekraft und –tiefe hat.
Die uralte hermetische Aussage: „So wie alle Dinge aus einem und durch die Betrachtung eines einzigen hervorgegangen sind, so werden auch alle Dinge aus diesem Einen durch Abwandlung geboren“ zeigte den Weg bei dieser Suche. Die Betrachtung von Blut mit Hilfe von Mikroskopen war schon vor einigen Jahrzehnten der entscheidende Entwicklungsschritt der heutigen Schulmedizin. Die Clustermedizin nutzt für ihre Diagnose der menschlichen Körpersubstanzen eine weitere Aussage der Hermetik: „Scheide die Erde vom Feuer und das Feine vom Groben, sanft und mit großer Vorsicht. “ Dies geschieht durch das patentierte Kristallisationsverfahren, welches die besondere Information eines Lebewesens, sein inneres Wesen, in einem Kristallisat speichert.
Die meisten Substanzen sind kristallisierbar, auch organische, wie z. B. Blut, Speichel, Stuhl etc., wenn man sie zuvor nach definierten Regeln aufschließt. Die so gewonnenen Proben werden auf einem Objektträger einem standardisierten Trocknungsverfahren ausgesetzt. Eine Kristalltextur wird sichtbar (Abb.1-4 = KRIST2, KRIST3, Blut, KRIST4 ). Mit Hilfe leistungsstarker Mikroskope und speziell dafür entwickelter Software werden in der Clustermedizin die Texturen einzelner Körpersubstanzkristallisate mit den Texturen von Heilpflanzen und spagyrischen Essenzen verglichen. Das Expertensystem der Clustermedizin arbeitet mit speziellem Mustererkennungsprogramm, welches die besonderen Merkmale der Körpersubstanzkristallisate mit den Texturen der vorhandenen Kristallisate vergleicht (Abb. 5 = DSC_5531). Diese Kristallisat-Datenbank besteht inzwischen aus mehr als 150 000 Vergleichskristallisaten, die über Jahrzehnte aus den Bereichen Chemie, Physik, Biologie und Medizin erstellt und gesammelt wurden.
Die Textur eines so gewonnenen Kristallisats liefert sehr umfangreiche Information über das Funktionsprofil des Körpers mit seinen komplexen Verknüpfungen zur Psyche und Geist.
Damit konnte die alte Signaturenlehre, die von allen traditionellen Heilsystemen genutzt wird, auf eine wissenschaftliche Basis gestellt werden. Das standardisierte und patentierte Mustererkennungssystem der Clustermedizin ermöglicht eine viel höhere Passgenauigkeit bei der Wahl des richtigen Heilmittels. Diese moderne Version der Signaturenlehre, welche zu seiner Zeit von Paracelsus als Quelle der höchsten Erkenntnis bezeichnet wurde, ermöglicht auf diesem Wege eine sehr differenzierte und sichere Diagnose und Therapie.
So gewonnene diagnostische Aussagen werden in schriftlicher Form als Clusterauswertung dem Therapeuten zur Verfügung gestellt. Die Auswertung besteht aus dem persönlichen Testergebnis und einem ausführlichen Kommentarteil (Abb. 6 =DSC_5573).
Die Aussagen der Clusteranalyse stellen eine genaue und umfassende Mitteilung des Patienten über sich selbst und über die Ursachen seiner Erkrankung dar. Hier werden seine offenen oder verborgenen Themen, die ihm Probleme und Schwierigkeiten bereiten, benannt. Die Leidensursachen des Menschen werden unabhängig von eingeschränkten Blickfeldern oder Suchkriterien objektiv aufgezeigt (Tabelle 1).
Clustermedizintherapie – ein modernes Heilsystem mit alten Wurzeln.
Ein erkrankter Organismus braucht Impulse, die den Anstoß zur Selbstregulation liefern. Die Qualität der Impulse hängt dabei nicht von ihrer Intensität, sondern ausschließlich von der Passgenauigkeit ab. Auf der Gabe von genau passenden Informationen beruht die Therapie der Clustermedizin. Damit werden die Selbstheilungsprozesse angeregt und eine bessere Anpassung an gegebene Lebensumstände erreicht. Die Zukunft der Medizin liegt, nach Ansicht der Clustermedizin, nicht in der isolierten Beeinflussung erkrankter Organismen, sondern in der größtmöglichen Nachahmung komplexer Abläufe.
Das Wort Cluster steht für das vernetzte Zusammenwirken einzelner Lebensbereiche; die Clustermedizin ist also eine Medizin der Zusammenhänge. Ihr liegt das Paritätsmodell der Wirklichkeit zugrunde, welches besagt, dass nichts isoliert existiert. Alle Ereignisse (somatische, psychische und mentale) stehen miteinander in Verbindung, ebenso wie das Individuum in Wechselwirkung mit seinem Umfeld steht.
Aus der Sicht der Clustermedizin wirken folgende Einflussfelder auf das Leben eines Menschen und bestimmen seine Gesundheit:
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- Galaktische Unregelmäßigkeiten,
- geophysikalische Veränderungen,
- biologische Veränderungen,
- mikrobiologische Wechselwirkungen,
- humane und human-soziale Wechsel,
- neuroforme und mental alternierende Veränderungen.
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Die ungenügende Anpassung an entsprechende Einflüsse, die den normalen Rahmen der Vitalität sprengen, entscheidet über unser Überleben oder das Ende unserer Lebenserscheinung.
Cluster-Spagyrika: aufwendige tradierte Herstellungsvorschriften
Die Heilmittel der Spagyrik, die Arkana, sollen die Harmonie zwischen dem Menschen und den kosmischen Kräften wieder herstellen. Die Harmonie zwischen Innen und Außen, zwischen den Bedürfnissen des Körpers und den sozialen Anforderungen der aktuellen Zeit, zwischen den kurzfristigen Zielen und den langfristigen Entwicklungen, die das Leben auf dieser Erde bestimmen. Diese Harmonie ist gerade in unserer Zeit vielfach gestört und bedarf einer Regulation. Einer Regulation, die nicht nur das Leben eines einzelnen Menschen schützt, sondern einer Regulation, die das Leben auf dieser Erde langfristig sichert. Diese ganzheitliche Sicht wird in den Herstellungsvorschriften spagyrischer Clustermittel abgebildet.
Die Spagyrika werden aus verschiedenen, meist organischen Grundmaterialien hergestellt. Früher wurden sie hauptsächlich aus pflanzlichen, mineralischen und tierischen Ausgangsstoffen hergestellt. Typischerweise werden bei der Herstellung die Fertigungsschritte Gärung, Destillation, Reinigung, Veraschung und Zusammenführung angewandt. Der letzte Schritt, auch Konjugation oder Konjunktion genannt, besteht in der Zusammenführung der Zwischenstufen zum Endprodukt, dem besondere Heilkräfte zugeschrieben werden. Traditionell werden diese Schritte in Harmonie mit bestimmten kosmischen Abläufen, wie dem Stand von Sonne, Mond und Planeten durchgeführt. Bei der Herstellung der Clustermittel werden neben den erweiterten traditionellen Vorgaben rhythmisierende Schritte vorgenommen, welche aus den Erkenntnissen der Wetterforschung der Clustermedizin gewonnen wurden, eingesetzt.
Passgenaue Impulse für die Selbstregulation.
Heilung ist immer Selbstheilung. Entweder ist ein kranker Organismus in der Lage, sich durch Anpassung oder Veränderung seines Verhaltens, seiner geistigen Haltung selbst zu korrigieren, oder er nutzt Impulse von außen, die den Anstoß zur Selbstheilung liefern. Dabei kommt es nicht auf die Intensität der Impulse an, sondern auf ihre Passgenauigkeit.
Die Verabreichung einer präzisen Information zur Induktion der Selbstheilung geschieht mit der Einnahme des individuellen Clustermittels. Träger der Heilinformation für spagyrische Destillate aus Pflanzen und Mineralstoffen ist das Wasser. Für die Wassercluster werden Pflanzengemeinschaften verwendet, die in einem fünf- bis neun-jährigen komplizierten Gärverfahren zu Cluster-Spagyrika heranreifen. Durch ihr gemeinschaftliches Wachsen, Kommunizieren, Ernten und Vergären sind die Mittel in der Lage, komplexe Lebens- und Denkabläufe des Menschen ganzheitlich zu unterstützen (Abb. 7 = L1010221).Die genaue Zusammensetzung des Wasserclusters wird über den Mustervergleich des Körpersubstanzkristallisats und den Kristallisaten der spagyrischen Clusteressenzen bestimmt. So erstellte individuelle Clustermittel werden in regelmäßigen Abständen unter die Zunge gesprüht. Die Heilinformation kann dadurch direkt von den Körperschleimhäuten aufgenommen werden und den heilenden Regulationsprozess in Gang setzen.
Schlussgedanke
Zu jeder Zeit ist die Menschheit von bestimmten Geisteshaltungen, Denk- und Arbeitsweisen umgeben, diversen Anforderungen aus Umwelt und Gesellschaft ausgesetzt und kann die technischen Möglichkeiten ihrer Zeit nutzen. Daher ist es nur logisch, wenn auch die spagyrischen Verfahren immer wieder an das Hier und Heute angepasst werden. Ein komplexes Zeitalter benötigt ein adäquates Heilsystem, individuell und ganzheitlich. Aus unserer Erfahrung kann dies die Spagyrik und insbesondere die Clustermedizin dem aufgeschlossenen Therapeuten und dem hilfesuchenden Menschen bieten.
Dipl.Ing. Ludmilla Wasinger ist Heilpraktikerin mit einer eigenen naturkundlichen Praxis seit 1996 und als Clustertherapeutin seit 1998 tätig. Seit 2006 leitet sie Clusterseminare und seit 2009 ist sie im Vorstand des Vereins zur Förderung der Clustermedizin
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