Immer noch, wie wir alle wissen, gibt es viele verschiedene Meinungen über die wahren Ursachen von so genannten „Krebserkrankungen“, und immer noch sterben weiterhin nicht weniger, sondern immer mehr, und sogar immer jüngere Menschen an diesen Krankheiten. Dabei ist es im Grunde gar nicht so schwierig, maligne Zellen zu zerstören. Es gibt genügend Mittel dafür, wie zum Beispiel Chemo-Therapie, radioaktive oder Laser-Strahlen, direkte Hitze-Einwirkung, und schließlich kann man ja auch eine große Anzahl von Tumoren ohne weiteres „weit im Gesunden“ einfach herausoperieren.
Wenn nun aber alle diese Maßnahmen nur in sehr wenigen Fällen zu einer wirklichen Heilung führen und ein Großteil der durchaus sorgfältig behandelten Patienten sehr bald an Metastasen oder anderen Folgen der Krankheit – oder sogar an der Therapie — stirbt, dann kann an diesen Maßnahmen einfach etwas nicht stimmen.
Wir wissen ja, dass Krebs durch Viren, durch chemische Substanzen, durch physikalische Einwirkungen, durch psychische Alterationen, durch Rauchen und unzählige andere Noxen hervorgerufen werden kann, aber bis heute hat noch niemand nach dem gemeinsamen Nenner gesucht, der erklärt, warum alle diese so verschiedenen Ursachen zu einer einzigen Gruppe von Krankheiten führen, die – wenn auch in verschiedenen Organen entstehend und in verschiedenen Stufen der Bösartigkeit existierend – doch immer nach dem gleichen Schema ablaufen.
Das einzig Gemeinsame, was diese genannten- und auch nicht genannten – Ursachen für die Entstehung bösartiger Erkrankungen haben, ist die Tatsache, dass sie alle für den lebenden Organismus Dauer-, Über- bzw. Disstress bedeuten.
Der gemeinsame Nenner für alles, was Disstress verursacht, ist ein langsames Versiegen der Adrenalin-Produktion. Diese Behauptung kann ich heute (nach 51 Jahren Erfahrung mit entsprechenden Messungen) als bewiesene Tatsache in den Raum stellen. Karzinom-Patienten produzieren de facto zu wenig oder kein Adrenalin!
Nicht die Ursache, aber der Angelpunkt der Entstehung von Karzinomen, ist also der nach jahrelangem Disstress erfolgte Adrenalinmangel, hervorgerufen durch jahrzehntelange unphysiologische Überproduktion des Hormons. Zufällig fand ich im Jahre 1956, beim Repetieren der Lehre von den Hormonen, bei allen innersekretorischen Drüsen die Beschreibung einer Über- und einer Unterfunktion, beim chromaffinen System aber, in welchem neben Noradrenalin auch das äußerst wichtige Adrenalin produziert wird, war in mehreren Büchern nur eine Überfunktion, also das Phaeochromocytom, beschrieben. Es gab keine Unterfunktion. Auch in der übrigen Literatur war eine solche nie beschrieben.
Diese Tatsache ließ mir keine Ruhe, denn ich wusste aus den Forschungen von Selye, dass die Über-Beanspruchung des chromaffinen Systems durch, zum Beispiel hochakute, fieberhafte Krankheiten, oft zum lang dauernden Zusammenbruch der körpereigenen Abwehr führen kann. Und dass diese eng mit der Adrenalin-Produktion zusammenhängt, haben wir alle gelernt. Welche anderen Folgen ein Mangel an Adrenalin aber sonst noch haben kann, ist weniger bekannt.
In erster Linie ist Adrenalin zum Beispiel als Gegenspieler des Insulins verantwortlich für den Glykogen-Abbau aus den Zellen: Während Insulin Zucker in Zellen einbaut, mobilisiert Adrenalin diesen bei Bedarf wieder aus den Zellen und bietet ihn zum Beispiel den Muskeln nach körperlicher Arbeit wieder an. Noradrenalin dagegen hat auf den Zuckerstoffwechsel keinerlei Einfluss und wird auch außerhalb des chromaffinen Systems produziert.
Kommt es irgendwann zum Erliegen der Adrenalinproduktion, so wird kein Zucker mehr abgebaut. Das führt zu zunehmender Überfüllung vieler, und später aller Körperzellen. Normalerweise wird überschüssiger Zucker einfach in Fett umgewandelt, was aber bei einem relativen Überschuss von Insulin und Noradrenalin nicht mehr funktioniert. Insulin nämlich erhöht die Durchlässigkeit der Zellmembranen, und so kommt es zum Einbau von Fettsäuren in die Zellen, wo diese nicht mehr verstoffwechselt werden können, und zum Einbau von freien Zuckern anstelle von Glykogen, und durch reichlich vorhandenes Noradrenalin (welches wie gesagt auch außerhalb des chromaffinen Systems zum Beispiel in Nervenenden und Darmschleimhaut gebildet werden kann) zur Dauerverengung aller Blutgefäße mit entsprechender Sauerstoffnot.
Diese Tatsache erklärt, warum es zur Bildung einer ersten Krebszelle kommen muss: Während Adrenalin in der Lage ist, sogar gleichzeitig an verschiedenen Stellen Gefäße zu erweitern oder zu verengen (also mittels der Alpha und Beta-Rezeptoren zu modulieren), kann Noradrenalin sie nur verengen.
Bild
A – normale Zellteilung
B – Krebszellteilung
1 – Apoptose
2 – geschädigte Zelle
National Cancer Institute
Zuckerüberschuss in den Zellen und Sauerstoffnot im gesamten Organismus müssen nun aber bei Adrenalin-Mangel notgedrungen dazu führen, dass mindestens an irgendeinem lokus minoris resistentiae eine Zelle in solche Not gerät, dass sie ihren normalen Stoffwechsel aufgeben und auf Gärung umschalten muss. Diese erste gärende Zelle produziert nun linksdrehende Milchsäure, einen Stoff, der die Mitoserate in der Zeiteinheit bis auf das Achtfache erhöht. Die Zelle gärt nun und teilt sich immer weiter. Der so entstandene Erst-Tumor hilft dem Organismus erst einmal, mit seinem Zucker-Problem fertig zu werden. Denn durch die Überfüllung aller Zellen mit Zucker befindet sich der Patient zu dieser Zeit in einer diabetischen Stoffwechsel-Lage. Der zugeführte Zucker findet keinen Platz mehr in den Zellen, kann nicht in Fett umgewandelt werden und kreist also im Blut. Diese Hyperglykämie wurde bei Tumorpatienten Jahre vor der Entdeckung des Tumors auch bereits nachgewiesen (Diabetes II).
Der Tumor kann also paradoxerweise erst einmal als lebensrettende Maßnahme, nämlich eine Art Zucker-Verbrennungsanlage, fungieren. Nur leider kommt es dann irgendwann dazu, dass nicht mehr genügend Zucker für den wachsenden Tumor vorhanden ist und dann die Körperreserven von Fett und Eiweiß dem Tumor als Nahrung dienen müssen. Der betroffene Patient stirbt dann im Zustand der Kachexie. Und warum? Weil nämlich der Organismus ohne Adrenalin nicht in der Lage gewesen war, den neu entstehenden Herd als „fremd“ zu erkennen und zu vernichten. Um eine Abwehr gegen irgendeine schädliche Noxe in Gang zu setzen, benötigt der Körper unter anderem auch Adrenalin. Ohne Adrenalin gibt es keine funktionierende Immun-Reaktion. Die gesunde Abwehr vom akuten Typ sieht normalerweise so aus: Schüttelfrost, dadurch Bildung großer Mengen rechtsdrehender Milchsäure, Anregung der Adrenalin-Produktion, Ausschüttung von Immunzellen aus dem Knochenmark und Bekämpfung der Noxe durch diese zelluläre und auch humorale Abwehr.
Was Dr. Waltraut Fryda vor über 50 Jahren postulierte, bestätigen seit dem letzten Jahr immer mehr wissenschaftliche Studien: Zwischen der Entstehung maligner Erkrankungen und einem erschöpften adrenergen System gibt es einen Zusammenhang. Zum Beispiel die Bestätigung der Gärungshypothese von Warburg durch Dr. Coy, mit der Entdeckung des Enzyms TKTL 1 als Initiator der Umstellung auf Gärungsstoffwechsel bei malignen Zellen. Die Entdeckung der carzinogenen Wirkung von Insulin wurde von Prof. Dr. Ernst Chantelau u.a. untersucht. Dr. Olga Galkina, vom Neurotech Institut in Bournemouth, untersuchte das Verhalten bestimmter Neurotransmitter beim Krebskranken.
So weit die vorerst sehr vereinfachte Hypothese. Vereinfacht deswegen, weil beim Zusammenbruch der Adrenalin-Produktion erst einmal alle Register des Ersatzes von Adrenalin gezogen werden und Ersatz-Hormone produziert werden, aber das führt jetzt zu weit. Fest steht jedenfalls, dass die Krankheit „Krebs“ schon viele Jahre vor dem Tumor beginnt – eine Behauptung, für die wir vor 45 Jahren ins Gefängnis gekommen wären, die aber heute längst zum Allgemeinwissen gehört – und, dass die Entfernung oder Zerstörung der Tumor-Zellen nicht zur Heilung führen kann.
Obwohl die Adrenalin-Mangel-Hypothese inzwischen längst vom Max-Planck-Institut für Neurologie und Gehirnforschung bewiesen ist – mit Adrenalin–Injektionen behandelte Krebs-Ratten zeigten nach kurzer Zeit hundertprozentige Tumor-Regressionen – besteht die angewandte Therapie weiterhin nur aus der Vernichtung der malignen Zellen.
Natürlich kann und darf man beim Menschen keine Ersatz-Therapie mit Adrenalin durchführen, da erstens die Nebenwirkungen extrem wären, aber vor allem ein Ersatz von Adrenalin nur zum totalen Zusammenbruch der Eigenproduktion führen würde. Man muss also alles tun, um genau diese wieder in Gang zu bringen.
In meiner Praxis geschah dies mit Hilfe der organspezifischen Regeneresen nach Dyckerhoff, rechtsdrehender Milchsäure, aller der heute als neu angepriesenen Vitamine A,B,C,D und E, die wir schon in den 50 iger Jahren verwendet haben, dem neu gefundenen Selen, das aber nur gegeben werden darf, wenn es bei Messungen im Blut wirklich zu niedrig ist, sonst drohen Leber-Nekrosen. Zeitweise Leber entgiftende Infusionen mit Hepa- Merz, Actovegin zur Verbesserung der Sauerstoff-Versorgung, Derivatio zur Ausschwemmung der Toxine und Säuren, einer Darm-Sanierung, und vor allem einer Diät, die der Tatsache Rechnung tragen muss, dass Tumorzellen von Kohlehydraten leben -und zwar solchen, die leicht in Zellen eingebaut werden können. Darüber müsste man eigentlich noch ein eigenes Referat halten.
Jedenfalls ist die Einhaltung einer krebsfeindlichen Diät die Grundlage jeder erfolgreichen Therapie, auch wenn das von den meisten so genannten „Schulmedizinern“ sehr oft geleugnet wird. Aber selbst ein Laie müsste eigentlich einsehen, dass man Karzinom- Patienten nicht mit Zucker füttern darf, wenn man doch weiß, dass Krebszellen ausschließlich von Zucker und anderen Kohlehydraten leben, bzw. ihren Stoffwechsel bestreiten. In späten Stadien der Krankheit werden dann sogar Fette und Eiweiße der Kranken in Zucker umgewandelt, um den Krebszellen ein Überleben zu ermöglichen.
Die Zuckersucht der Karzinomzellen wird heute sogar schon zum Nachweis von Krebszellen benutzt, indem man radioaktive Zuckermoleküle injiziert, die dann sehr schnell von Krebszellen einverleibt und dadurch sichtbar gemacht werden (PET-Untersuchung). Trotzdem wird Patienten immer wieder gesagt, dass sie alles essen dürfen. Eigentlich unglaublich!
Ein wichtiges und in der normalen Medizin nicht beachtetes Problem ist auch das Verhalten des pH Wertes (auf deutsch des Säurewertes) und zwar des Verhältnisses Blut-pH zu Gewebe-pH. Allgemein wird angenommen, dass bei chronisch kranken Menschen der Blut pH zu sauer ist. Meine eigenen Messungen aber haben in all den Jahren, in denen ich diesen gemessen habe, fast immer normale Werte von 7,4 ergeben. Messungen im Gewebe aber, die von Kuhl, Szylvay, Seeger u. a. durchgeführt wurden, haben immer eine Erniedrigung – also Übersäuerung – des Gewebe-pH Wertes ergeben.
Diese Übersäuerung ist der Boden, auf welchem sich pathologische Prozesse abspielen und Krebszellen sich wohlfühlen, die ja auch selbst durch Produktion von linksdrehender Milchsäure zur Entstehung eines saueren Milieus beitragen. Diesen Zustand gilt es erstens durch Ernährungsumstellung und zweitens durch die Gabe von rechtsdrehender Milchsäure zu beheben.
Paradoxerweise muss nämlich das Blut auf den Säurewert des Gewebes gesenkt werden, damit aus diesem, zum Aufrechterhalt eines pH-Wert Unterschiedes, alle pathologischen Säuren eliminiert werden. Bei Krebspatienten geschieht das jeweils nach genau 5 Wochen, wobei diese dann ein paar Tage lang durch die Flut von Säuren, die plötzlich ins Blut ausgeschüttet werden, de facto „stocksauer“ sind, das heißt also, nervös, aggressiv und depressiv werden, wobei dann gleichzeitig alle Ausscheidungen, wie Schweiß, Stuhl und Urin, regelrecht übelriechend werden. Erst nach dieser Phase kann man mit einem langsamen Abbau von Tumorzellen rechnen.
Manche, auch riesige Tumormassen verschwinden oft innerhalb eines halben oder ganzen Jahres völlig problemfrei. Ein großer Teil, cirka 60 Prozent, wird aber über eine akute Entzündungsphase abgebaut, die meistens im 4. Behandlungsmonat auftritt. Das führt dann jeweils zu großen psychologischen Schwíerigkeiten, da der Patient sich ab der 8. Behandlungswoche bereits in der Betreuung seines Hausarztes befand, der die Behandlung fortführte. In dieser Phase kommt es immer zu einer Schein-Vergrößerung der Tumoren oder Metastasen und gleichzeitig zu einem oft explosionsartigen Anstieg der Marker, so dass Patient und Hausarzt die Nerven verlieren. Diese Veränderungen gehen zwar so gut wie immer in wenigen Wochen wieder zurück. Es ist aber oft schwer, Patienten und Ärzte davon zu überzeugen, dass dieser Umschwung völlig normal ist.
Es gibt auch noch eine dritte Möglichkeit des Tumor- Abbaus, die allerdings sehr selten eintritt: Unter der Therapie verändert sich der Tumor irgendwie in der Form. Er wird kleiner und operabel, und bei der histologischen Untersuchung stellt sich heraus, dass er sich in ein gutartiges Gewächs umgewandelt hat. Selbstverständlich gibt es bei der Therapie – auch wenn sie sorgfältig durchgeführt wird und keine vorherige Bestrahlung oder Chemotherapie das Ergebnis beeinflussen konnte – Versager, und man muss zusehen, wie alle Mühe vergeblich war. Meist handelt es sich um Patienten, die einen sie belastenden Stress nicht abbauen können, weil er einfach nicht abbaubar ist, (ein krankes Kind zum Beispiel) oder solche, die ihre Diät nicht einhalten, weiter rauchen u.s.w.
In den 51 Jahren meiner Arbeit hat sich diese biologische Ganzheits-Therapie so extrem gut bewährt, dass man aus den Ergebnissen allein schon darauf schließen kann, dass auch die zugrunde liegende Theorie richtig sein muss.
Ich bin allerdings sicher, dass eine wirksame Therapie auch anders aussehen könnte, zum Beispiel rein homöopathisch. Das Ziel sollte aber immer die Anregung der Adrenalin-Produktion sein, um damit das Zuckerproblem zu lösen, eine Entgiftung und Entsäuerung des Organismus zu erzielen und die Immunabwehr wieder in Gang zu bringen.
Letzteres wäre, glaube ich, auch vor allem der Wunsch der betroffenen Patienten: Eine Behandlung, die den Organismus wieder in die Lage versetzt, mit ihrer Krankheit ohne Einsatz extrem schädlicher Medikamente fertig zu werden.
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