Die Ursprünge der 7 hermetischen Prinzipien
Ihre Spuren verlieren sich im Nebel der Vergangenheit. Es gibt keine eindeutigen Quellen zu ihrer Entstehung, denn die gesamte Schöpfung ist aus ihnen hervorgegangen. Aber sie in dieser einfachen und klaren Weise zu definieren wird einem, den man den „Dreimal Großen“, den „Meister aller Meister“, den „Schriftgelehrten der Götter“ oder auch Hermes Trismegistos nennt, zugeschrieben. Er soll ca. 3000 v. Chr. im frühen Ägypten gelebt haben. In einer Sage wird behauptet, dass Abraham, der Urvater des israelischen Volkes, ein Zeitgenosse von Hermes Trismegistos gewesen sei und sein esoterisches Wissen – die Kabbalah – aus dieser Lehre hervorgegangen ist.
Man sagt ihm nach, er habe 300 Jahre lang gelebt und wurde deshalb unter dem Namen „Thoth“ von den Ägyptern als Gottheit verehrt. Aus dem Namen Hermes Trismegistos hat sich dann die Gestalt des griechischen Götterboten Hermes entwickelt, der Vermittler zwischen Menschen, Göttern und der Unterwelt, der dann im römischen Götterhimmel als Merkur bezeichnet wurde.
Die hermetischen Prinzipien wurden über die Jahrtausende aber nur im Geheimen „von Mund zu Ohr“ an die weitergegeben, die sich dieses Wissens als würdig erwiesen. „Die Lippen der Weisheit sind verschlossen – nur nicht für die Ohren des Verständnisses.“
Die hermetischen Prinzipien findet man in allen Weltreligionen – mehr oder weniger versteckt für das unwissende Volk.
Bis heute findet man sie in den Grundregeln sämtlicher Geheimgesellschaften und okkulten Lehren weltweit. Die Lehre der Hermetik ist nach wie vor lebendig und wird in verschiedenen Gesellschaften gepflegt, zu denen der Suchende jederzeit – über die weltweite Vernetzung, durch das Internet – Zugang finden kann. Diese Einrichtungen suchen nicht die Öffentlichkeit, sie lassen sich finden von denen, die ernsthaft und beharrlich suchen.
Allerdings wurden die hermetischen Prinzipien nicht nur deshalb geheim gehalten, weil man sie nicht in Hände geraten lassen wollte, die dieses mächtige Werkzeug missbrauchen würden. Sie wurden auch von der Allgemeinheit deshalb ferngehalten, weil sie den Schlüssel darstellen zu einem eigenverantwortlichen, unabhängigen Leben. Aber das, was die herrschenden Schichten bis heute auf keinen Fall wollen, ist ein selbstbestimmtes Volk. Denn dann kann man die Menschen nicht mehr manipulieren und unterdrücken, dann entlarven sich sinnlose Gesetze und gesellschaftliche Normen von selbst, aber die Menschen werden auch ihrer Scheinsicherheit beraubt, die das Leben enger und einfacher macht: Ignoranz, Bequemlichkeit und die Illusion, dass man sowieso nichts ändern kann.
Dann können wir nicht mehr die Ausrede benutzen, dass man das nicht vorhersehen konnte, dass man die Verantwortung auf irgendein anonymes Außen projiziert oder gar Gott als den undurchschaubaren Verursacher dieser Handlungen hingestellt wird. Oder wir benutzen die beliebteste Ausrede, die wir zur Verfügung haben, wenn wir uns mit etwas nicht auseinandersetzen wollen, den „Zufall“! Das entlässt uns aus der mühsamen Suche nach dem Warum. Aber in der Hermetik ist Zufall nur der Ausdruck für ein unbekanntes Gesetz. Und damit kommen wir zu einem dem wohl bekanntesten hermetischen Prinzip:
Das Prinzip von Ursache und Wirkung
Es gibt ein kleines Büchlein: „Kybalion – Eine Studie über die hermetischen Prinzipien des alten Ägyptens und Griechenlands“, das auch heute erhältlich ist und das ich wärmstens empfehle. In dem Buch wird dieses Prinzip als 6. hermetisches Prinzip behandelt. Dennoch möchte ich mit diesem Prinzip beginnen. Denn es ist jedem Menschen, egal auf welchem Bildungsstand er sich befindet, egal in welchem Land er lebt, bestens vertraut.
Wir gehen so selbstverständlich in unserem Alltag mit diesem Prinzip um, dass wir dessen Tragweite schon lange aus den Augen verloren haben.
Für jeden Bauern ist es völlig selbstverständlich, dass er das ernten wird, was er sät. Egal ob in primitiven Kulturen oder in einer industrialisierten Landwirtschaft – kein Bauer würde erwarten, dass aus Weizensaat ein Gerstenfeld entsteht. Da, wo es offensichtlich ist, anerkennen wir dieses Prinzip uneingeschränkt. Aber wehe, wenn die Sachverhalte sich vielschichtiger gestalten, da verlieren wir komplett den Blick für die Zusammenhänge und Unfehlbarkeit des Gesetzes!
Im Volksmund heißt es so treffend „Wie man in den Wald hinein schreit, so hallt es zurück“. Schon bei so offensichtlichen Zusammenhängen verhalten wir uns wie Blinde. Wenn jemand in seiner schlechten Laune sich nur unwirsch und abweisend verhält, ärgert es sich, wenn seine Mitmenschen unwirsch und abweisend auf ihn reagieren. Er merkt nicht einmal, dass er selbst die Ursache für deren Verhalten gesetzt hat.
Das Prinzip in Politik und Wirtschaft
In Politik und Wirtschaft wird dieses Gesetz regelmäßig mit Füßen getreten. In unserer Gesellschaft geht es nur zum Schein um Verantwortung. Es geht in Wirklichkeit um Einflussnahme, um Macht und um viel Geld. Das Abholzen der Regenwälder ist ein Paradebeispiel. Da die Regierungen an diesem Raubbau mitverdienen, wird nur sehr zögerlich – wenn überhaupt – diesem kriminellen Treiben Einhalt geboten, obwohl die Folgen für das Klima, der unersetzliche Verlust an Tier- und Pflanzenarten nicht mehr geleugnet werden können.
Obwohl die Massentierhaltung nicht nur ein Verbrechen an den Tieren ist und dieses Fleisch das reinste Gift für den Verbraucher bedeutet, obwohl durch diese Anlagen mehr CO2 erzeugt wird als durch die Abgase der Industrie, wird auch hier kein Gesetz beschlossen, das diesem Verbrechen an Mensch und Umwelt Einhalt gebietet, obwohl die schwerwiegenden Folgen inzwischen offensichtlich sind. Aber dahinter stehen Machtstrukturen, die nur an einem interessiert sind: Kurzsichtiger Profit! Und der Verbraucher, der dieses minderwertige Fleisch in sich hineinstopft, trägt diese Verkettung von Ursache und Wirkung blauäugig weiter: Er macht sich mitverantwortlich für die Qual der Tiere, denn ohne Verbraucher wäre das Geschäft nicht möglich, er wird von diesem mit Chemikalien und Hormonen verseuchten Fleisch krank, er verursacht vermeidbare hohe Kosten, und er belastet durch seinen Krankheitszustand alle in seinem Umfeld. Aber, da es in unserer Gesellschaft normal ist, krank zu sein, fällt diese Kette überhaupt nicht ins Gewicht. Schließlich verdient die chemische Industrie sowohl an den Chemikalien für die Landwirte wie an den Medikamenten für die Menschen, die letztendlich noch kränker anstatt gesünder machen.
Die Folgen dieser Ignoranz
In Bob Proctors Buch „Du bist reich geboren“ gibt es ein Kapitel, das auf bestechender Weise zeigt, wie untrügerisch das Gesetz von Ursache und Wirkung abläuft.
In dem Kapitel „Ich und Geld“ beschreibt er ein Treffen im Edgewater Beach Hotel, 1923. Acht Männer treffen sich, die mehr Geld kontrollierten als die Regierung der USA zu dieser Zeit. Sie kamen zusammen, um die Politik ihres Landes zu beeinflussen – natürlich zu ihren Gunsten. Bob Proctor beschreibt in seinem Buch, was aus diesen acht mächtigsten Männern der USA nach 25 Jahren geworden war: Sie starben entweder völlig bankrott, mehrere hatten Selbstmord begangen oder waren jämmerlich an Krebs gestorben oder in der Psychiatrie gelandet oder zum Sterben aus dem Gefängnis entlassen worden. Keiner dieser einst so Mächtigen starb eines natürlichen Todes. Das Gesetz wirkt immer und überall, es kann weder überlistet noch manipuliert werden. Ob arm oder reich, dumm oder intelligent, jeder unterliegt dem Gesetz.
Das einzige Problem dabei ist, dass wir die Ursachen fast nie mit einbeziehen, wenn die Folgen uns einholen. Es gibt kein ungerechtes Schicksal, nur dass die dafür maßgeblichen Ursachen nicht so einfach und nicht so offensichtlich sind und oft sehr lange zurück liegen.
Nichts, aber auch gar nichts geht im Kosmos verloren. Das macht der berühmte Schmetterlingseffekt deutlich: Das Schlagen der Flügel eines Schmetterlings in New York kann in Tokio ein Erdbeben auslösen. Kleine Ursachen können zu großen Auswirkungen führen, auch bekannt als Schneeballeffekt, wo sich ein kleiner Schneeball zu einer Lawine ausweiten kann.
Ursache und Wirkung in unserem Alltag
Die Kabbalistische Lehre bewertet Tratsch schlimmer als Mord. Wenn ich jemanden ermorde, habe ich ganz klar eine Ursache gesetzt, deren Folgen ich tragen muss. Wenn ich aber über irgendjemand etwas Negatives verbreite, habe ich keine Kontrolle darüber, wie das sich weiter ausbreitet. Es kann passieren, dass dieses Gerücht, das ich in die Welt gesetzt habe, dazu führt, dass der Betroffene seinen Arbeitsplatz verliert oder von seiner Familie verlassen wird oder sich sogar umbringt. Das moderne Wort für diese üble Nachrede in der Arbeitswelt ist Mobbing. Niedere Beweggründe führen dazu, einen, der nicht ins Schema passt, zu verunglimpfen. Derjenige, der das in die Welt gesetzt hat, wird hundertprozentig den Preis dafür zahlen – so wie diese acht Mächtigen der USA. Aber weder im Fall Mobbing noch im Fall der Regierungsmanipulation begreifen die Betroffenen, dass sie ihr Schicksal selbst erschufen.
Das heißt für jeden von uns, dass wir sehr vorsichtig sein müssen mit dem, was wir in die Welt setzen. Denn auch wenn wir schon lange vergessen haben, was wir da vor Jahren angestellt haben, die Quittung kommt unabwendbar.
Wie heißt es so schön im Volksmund: Kleinvieh macht auch Mist. Das bedeutet, wenn zum Beispiel ein Familienvater seine Frau, seine Kinder beherrscht, sie mit gnadenloser Härte dazu bringt, das zu tun, was er für richtig hält, ohne Rücksicht auf deren Persönlichkeit und Bedürfnisse, nur kompromisslos und rechthaberisch, dann wird er letztendlich die Rechnung zahlen – als kranker Mann oder vereinsamt und von allen verlassen. Das ist nur eine von unendlichen Möglichkeiten, die das Universum zur Verfügung hat, um Ursache und Wirkung auszugleichen.
Das Schicksal des berühmten Schauspielers Marlon Brando, der sich nie um die Belange seiner Kinder gekümmert hatte, zeigt exemplarisch einen solchen Lebensweg. Es starb einsam, krank und zerbrochen am Tod seiner beiden Kinder. Ebenso zeigt das Schicksal des Schahs von Persien, der mit gnadenloser Härte sein Volk unterdrückte, wie präzise die Quittung dafür kam: Er musste ins Exil fliehen und erlag dort nach langem Leiden seiner Krebserkrankung.
Eigens aus einer gesunden Selbstliebe heraus wäre es wünschenswert, wenn wir uns überlegen würden, was die Konsequenzen unseres Tuns oder Redens sein könnten, damit uns nicht der Bumerang der Gesetzmäßigkeit irgendwann mit gleicher Intensität unerbittlich einholt. Gedankenlos etwas daherreden, kurzsichtig Aktivitäten durchziehen, können wir uns eigentlich nicht leisten, wenn wir auf ein erfülltes Leben Wert legen. Außerdem vermeiden wir zusätzlich, dass andere unter dem leiden müssen, was wir in die Welt setzen. Denn auch das fällt dann auf uns zurück!
Der große Vorteil des Gesetzes
Wenn wir bewusst und in Verantwortlichkeit durchs Leben gehen, wenn wir darauf achten, dass die Folgen unseres Redens und Tuns keinen Schaden anrichten, sondern im Gegenteil – die Welt ein wenig angenehmer machen, dann fällt diese Lebenseinstellung genauso uneingeschränkt unter das Gesetz: Das Gute kommt wie ein Bumerang zu uns zurück, vielleicht nicht aus der Ecke, wo wir investiert haben, vielleicht völlig unerwartet aus einer ganz anderen Richtung, aber es kommt – ebenso unvermeidlich wie das Negative. Wir brauchen gar keinen Aufwand zu betreiben, wenn wir haben die Gewissheit, dass es funktioniert.
Yogananda demonstrierte das seinem jüngeren Bruder, indem er ihm sagte, dass es für ihn möglich war, ohne einen Pfennig Geld mit der Bahn in die Stadt zu reisen. Sein Bruder hielt das für unmöglich. Aber Yogananda stellte sich an den Bahnsteig mit den anderen Reisenden, die auf den Zug warteten. Da kam ein Mann auf ihn zu, ganz begeistert, ob er denn dieser Weise Mann Yogananda sei, den er schon lange persönlich hatte kennen lernen wollte. Als Yogananda das bestätigte, fühlte er sich zutiefst geehrt, so jemanden begegnen zu dürfen und bat Yogananda, seine Einladung anzunehmen, mit ihm in die Stadt zu fahren, dort mit ihm den Tag zu verbringen, mit ihm zu Mittag zu essen – auf seine Kosten. Selbstverständlich würde er auch für die Rückreise aufkommen. Der jüngere Bruder war völlig perplex – wie sich die Dinge von selbst regelten und auf welche ungewöhnliche Weise Yogananda Recht behalten hatte, denn er war im Einklang mit dem Gesetz.
Es gibt noch einen wichtigen Grund, das Gesetz zu befolgen: Wenn wir Achtsamkeit und Verantwortung leben, erhöhen wir unsere Schwingung. Neid, üble Nachrede, Rachegefühle, Hass haben eine sehr niedere Schwingungsebene. Wenn wir in eine höhere Schwingung gehen, erreichen uns diese niederen Schwingungen gar nicht. Wir müssen dann nicht ständig gegen etwas kämpfen, uns immer verteidigen oder Schutzmaßnahmen ergreifen – was eine Menge Energie kostet! Das bedeutet im Gegenteil, dass die Menschen oder Lebensumstände, die uns entsprechen, ohne Mühe in unser Leben kommen, wo wir den Menschen und unserer Umgebung vertrauen können. Wir schaffen es sogar durch unsere bloße Anwesenheit, eine angespannte, feindselige Atmosphäre in einem Raum zu erhöhen und helfen so ohne großes Zutun, ohne Anstrengung allen Anwesenden.
Aber dazu mehr in der nächsten Folge:
Die 7 hermetischen Prinzipien:
Das Prinzip der Schwingung und das Prinzip der Anziehung
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