Heilrezepte
(lat. Polygonum persicaria L.)
Persicaria auch Pfirsichblättriger- oder Floh-Knöterich genannt, blüht von Juni bis September und wird ab Mai gesammelt. Die Pflanze bevorzugt feuchte Wiesen, sumpfiges Gebiet, Waldlichtungen und Bach- und Teichufer. Der Gattungsname kommt vom griechischen polys = viel und gonis = Knoten, was auf den vielknotigen Stengel hinweist. Persicaria weist auf den Wirkstoff persicarin hin, der eine stark entzündungshemmende Wirkung hat. Paracelsus sah in den rostroten oder schwarzen Flecken einen Hinweis auf die blutstillende Wirkung und eine Beziehung zur Leber. In der Volksheilkunde wird Persicaria bei rheumatischen Beschwerden, bei inneren und äußeren Blutungen, Geschwüren, Hämorrhoiden, Verletzungen, innerlicher Hitze von Magen und Leber, Nierenkoliken und bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut eingesetzt. „Die frischen Blätter ergeben, etwas zerstoßen, einen guten und heilenden ‚Erste-Hilfe-Verband’ bei blutigen Verletzungen. Das Pulver aus den getrockneten Blättern wird auf schlecht heilende Wunden und Abszesse gestreut. Außerdem verwendete man das getrocknete Kraut zum Reinigen der mit Flöhen verseuchten Behausungen. Die Blätter tragen kleine Punkte, die an Flohstiche erinnern. Bis weit in unsere Zeit desinfizierte man mit dem getrockneten Kraut Zimmer und Ställe. Man streute das Pflanzenpulver großzügig aus und kehrte es dann mitsamt dem Ungeziefer hinaus.“ (Hirsch&Grünberger, S. 41)
Paracelsus schreibt: „So sollt ihr wissen, dass Persicaria ein Kraut für offene Schäden bei Menschen und Vieh ist… Was offen ist oder aufbrechen will, das vertreibt Persicaria. Bei Rössern, die vom Sattel gedrückt sind, heilt es die Wunden… Also auch beim Menschen, wenn solche Schwellungen entstehen, oder etwas an den Händen oder Füßen durch die Arbeit aufbricht, oder an den Orten, wo ein Handwerk einen Schaden bewirken kann,… oder wo bei Leuten die kränklich sind und sich in den Betten aufliegen und bei dergleichen anderen offenen Schäden mehr an den Beinen und Armen ist das Kraut ihrer aller Arznei.“ (Paracelsus III, 502f)
In Persicaria ist auch eine besondere narkotische Art. Sie stillt alle großen Hitzen, die zu Tode brennen, und macht gesund. So bei allen Kopfschmerzen, Mania (griech. mania = die Raserei), Phrenesis (alte Bezeichnung für Geistesstörung) oder dergleichen, oder wenn der Körper bei einer Krankheit so stark entzündet ist, dass nichts mehr geschehen kann, dann ist Persicaria die letzte und beste Löschung, wenn sie innerlich genommen wird. Der Brauch der Alten war, ihr die beißende Schärfe zu nehmen. (Paracelsus III, 505)
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