§ 271 – Sechste Ausgabe
Wenn der Arzt seine homöopathischen Arzneien selbst bereitet, wie er zur Menschen-Rettung aus Krankheiten, billig immer thun sollte 1) so kann er, weil dazu wenig roher Stoff nöthig ist, wenn er den ausgepreßten Saft zum Behufe der Heilung nicht etwa nöthig hat, die frische Pflanze selbst anwenden, indem er etwa ein Paar Gran davon in die Reibeschale thut, um sie mit dreimal 100 Gran Milchzucker zur millionfachen Verreibung zu bringen (§. 270), ehe die weitere Potenzirung eines aufgelösten, kleinen Theiles der letztern, durch Schütteln vorgenommen wird; ein Verfahren, welches man auch mit den übrigen, rohen Arzneistoffen trockner und öliger Natur zu beobachten hat.
1 Bis der Staat dereinst, nach erlangter Einsicht von der Unentbehrlichkeit vollkommen bereiteter homöopathischer Arzneien dieselbe durch eine fähige unparteiische Person verfertigen lassen wird, um sie den, in homöopathischen Spitälern im Heilen geübten und praktisch, wie theoretisch geprüften und so legitimierten, homöopathischen Ärzten des Landes unentgeltlich verabfolgen zu lassen, damit der Arzt nicht nur von der Güte dieser göttlichen Werkzeuge zum Heilen überzeugt sei, sondern sie auch seinen Kranken (Reichen und Armen) ohne Bezahlung geben könne.
Wenn die Menschen wirklich von Krankheiten geheilt werden sollen, sollte der Arzt die Medikamente selbst zubereiten. Er kann selbst einen frischen, unreifen Baum holen und ihn nutzen. Wenn man das Mittel aus dem Rohmaterial des Baumes produziert, wird die erforderliche Menge sehr viel geringer sein. Viel Saft muss extrahiert werden. Man nehme eine kleine Menge des Medikaments und zermahle sie dreimal mit 100 Teilen Milchzucker. Eine Million medizinisch wirksamer Teilchen sollten mit Hilfe der Verschüttelung als Potenzierung mit der o.a. Methode hergestellt werden. Dieselbe Vorgehensweise sollte für die Herstellung von Medikamenten aus trockenen Kräutern oder öligen Substanzen verwendet werden.
§ 272 – Sechste Ausgabe
Ein solches Kügelchen 1) trocken auf die Zunge gelegt, ist eine der kleinsten Gaben für einen mäßigen, so eben entstandnen Krankheits-Fall. Hier werden nur wenige Nerven von der Arznei berührt, aber ein gleiches Kügelchen unter etwas Milchzucker zerquetscht, in vielem Wasser (§. 247.) aufgelöst und vor jedem Einnehmen wohl geschüttelt, giebt eine weit stärkere Arznei zum Gebrauche auf viele Tage. Jede noch so kleine Menge hiervon als Gabe gereicht, berührt dagegen sogleich viele Nerven.
1 Diese Streukügelchen (m. s. §. 270.) behalten ihre Arzneikraft viele Jahre lang, wenn sie gegen Sonnenlicht und Hitze verwahrt bleiben.
Eine einzige Dosis eines auf diese Weise potenzierten Mittels reicht für einen Patienten aus. Nur einige wenige Nerven kommen mit dem Medikament in Berührung. Wenn also eine solche Dosis mit Milchzuckerpulver und Wasser gemischt, richtig geschüttelt und gegeben wird, wird die Wirkung effizienter sein. Dieses Wasser kann für einige Tage verwendet werden. Trotz der so sehr geringen Wirkstoffmenge berührt jede Dosis eine Anzahl von Nerven.
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