Einige interessante Informationen zur Praxis
Immer wieder kommt es bezüglich der Anwendungen der Schüßler Salze zu divergierenden Aussagen. Das hängt einfach davon ab, dass sich verschiedene Anschauungen bezüglich dieser von Dr. Schüßler eingeführten Heilmittel etabliert haben. Im letzten Artikel habe ich dazu insofern Stellung bezogen, als ich die Biochemie nach Dr. Schüßler eindeutig als Substitutionstherapie bezeichnet und klassifiziert habe.
Das hat nun bezüglich der Praxis Konsequenzen:
Kombinationen: Wir gehen davon aus, dass es sich bei der Anwendung der nun 33 Mineralstoffe16 keine Antagonisten gibt, sondern alle untereinander kombiniert werden können.
Dosis: Grundsätzlich bestimmt der Mangel die Dosis! (und nicht das Alter!)
“Die Zahl der verabreichten Moleküle muss groß genug sein, um das Defizit zu decken!“
Im Allgemeinen wird ein starker Mangel mit 10 Tabletten/Tag eingestuft, d.h. jede Stunde eine Tablette. Bei einem sehr starken Mangel wird auch höher dosiert, im Akutfall sogar 1 Tablette nach der anderen, bis eine Linderung der Beschwerden erfolgt, dann wird die Tablettenanzahl wieder reduziert. Ein mittlerer Mangel mit 7 Tabletten und ein leichter mit 5 Tabletten/Tag.
Mangelfeststellung: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Mängel festgestellt werden:
- Über Antlitzanalyse,
- Beschreibung des Betroffenen von „Symptomen“, Störungen, oder gar „Krankheiten“,
- über die Kinesiologie
- über bestimmte Gelüste
Gelüste zeigen Mängel auf!
Mängel erzeugen besondere Bedürfnisse17 auf bestimmte Speisen: Es ist ganz klar, dass der Organismus bei einem Mangel nach Auffüllung der dringend benötigten Stoffe verlangt und wenn diese nicht erfolgt, förmlich danach „schreit“. Dabei gibt es ein Problem! Die Sprache des Organismus wird meistens nicht verstanden.
Vorlieben / Ablehnung
An diesem Punkt sollte unbedingt die von vielen Menschen oft getätigte Aussage genau beachtet werden: „Mein Körper sagt mir schon, was er braucht.“ Die Antwort ist: „Ja und nein!“ Wenn man die Sprache des Körpers versteht, dann ist der Satz richtig. Wenn sie aber nicht verstanden wird, wird der Mangel durch die falsche Reaktion noch verstärkt!“
Bedürfnis nach/ Ablehnung von | Mineralstoff | Tabl / Tag |
---|---|---|
Milch | No.2 Calcium phosphoricum | 10 – 20 |
Geräuchertem | No.2 Calcium phosphoricum | 10 – 20 |
Ketchup | No.2 Calcium phosphoricum | 10 |
Senf | No.2 Calcium phosphoricum | 10 |
Leber, Leberstreichwurst | No.3 Ferrum phosphoricum | 10 |
Kaffee | No.3 Ferrum phosphoricum | 10 |
Nüssen, Milchschokolade | No.5 Kalium phosphoricum | 10 – 30 |
Schokolade, dunkel | No.7 Magnesium phosphoricum | 10 – 30 |
Salz | No.8 Natrium chloratum | 10 – 30 |
Mehlspeisen | No.9 Natrium phosphoricum | 10 |
Weißbrot | No.9 Natrium phosphoricum | 10 |
Nudeln | No.9 Natrium phosphoricum | 10 |
Fett | No.9 Natrium phosphoricum | 10 |
Süßigkeiten | No.9 Natrium phosphoricum | 10 – 30 |
Hirse | No.11 Silicea | 10 |
Gelüste in der Schwangerschaft: Dabei fällt die Frau unter Umständen von einem starken Bedürfnis ins Nächste: Essiggurke – Schwedenbomben – Leberkäsesemmel – Schokokuchen – deftig – süß (die Schwangerschaft braucht viele Betriebsstoffe!)
Einnahme
Zuerst werden alle benötigten Mineralstoffe aus den Dosen heraus gezählt und durcheinander gemischt. Am besten lässt man die Mineralstofftabletten einzeln im Mund zergehen. Es können auch mehrere auf einmal in den Mund genommen werden, dann werden verschiedene Ionenkanäle in der Zellmembran bedient. (Je dringender der Körper die Mineralstoffe benötigt, umso schneller zergehen sie, oder umso süßer schmecken sie). Die Mineralstoffe können auch in Wasser gelöst und schluckweise eingenommen werden, wobei jeder Schluck möglichst lang im Mund behalten werden sollte. Die Wirkstoffe werden über die Mundschleimhaut in den Körper aufgenommen. Grundsätzlich ist die Dosierung und Einnahmeart individuell vorzunehmen, jedoch sind Mengen wie 5 bis 10 Stück von einem Mineralstoff durchaus üblich, so dass in einer Verordnung ohne weiteres 50 bis 100 Stück pro Tag eingenommen werden.
Möglicher Ablauf der Einnahme
Wenn jemand aufgrund einer Antlitzanalyse oder einer anderen Bedarfsfeststellung eine bestimmte Menge Mineralstoffe nimmt, kann es am Anfang zu einem starken Bedürfnis nach den Mineralstoffen kommen. Es kann bis zu einer Art Gier ausarten. Das erste starke Bedürfnis zeigt, wie stark der Mangel war.
Es kann aber zu Beginn der Einnahme auch ein gewisser Widerstand vorhanden sein. Dann sollte eine geringere Anfangsdosierung gewählt werden. Jeder kann selbstverständlich auch mehr nehmen, als ihm empfohlen wurde, da es nicht möglich ist, von diesen Mineralstoffen zu viel einzunehmen. Nach einer gewissen Zeit verliert sich das starke Gefühl des überaus großen Bedürfnisses ohnedies.
Der Anwender erlebt in der Regel folgende Stufen:
- Am Anfang der Einnahme entsteht das Gefühl, es gehe einem etwas ab, wenn die Mineralstoffe nach Dr. Schüßler nicht genommen werden.
- Im Verlauf der weiteren Einnahme ist es leicht möglich, dass sie vergessen werden oder gar eine Ablehnung aufgebaut wird. Diesem Gefühl ist unbedingt nachzugeben.
- Die Einnahme darf nicht entsprechend der empfohlenen Menge „durchgezogen“ werden. Das Gefühl der Ablehnung zeigt nämlich, dass etwas nicht mehr stimmt.
Es gibt mehrere Möglichkeiten:
- Die Menge ist zu viel und gehört reduziert, bis es wieder passt.
- Die Zusammenstellung stimmt nicht mehr, eine neue Antlitzanalyse oder andere Bedarfserstellung ist notwendig.
- Eine Pause ist dran. „Wenn sie einem so herauf stehen“ und der Widerstand sehr groß ist. Auf das eigene Gespür zu achten, muss regelrecht wieder erlernt werden, dazu ist oftmals eine Ermutigung nötig. Für den eigenen Körper kann jeder nur selbst zuständig sein!
Wenn die Mineralstoffe einen besonderen Geschmack haben
Je dringender der Organismus die einzelnen Mineralstoffe benötigt, umso schneller zergehen sie, oder umso süßer schmecken sie, oder es trifft beides zugleich zu.
Will man das beobachten, müssen alle Sorten vom gleichen Hersteller sein.
Allerdings gibt es auch unerwartete Rückmeldung auf die Aufforderung, Schüßler Salze einzunehmen: ”Schüßler Salze vertrag ich nicht!“ oder „Was haben denn Sie mir für Mineralstoffe empfohlen?”
Mineralstoffe können einen besonderen Geschmack hervorrufen, was einen aktuellen Bedarf an eben diesem signalisiert, dieser sollte dann zur Mischung dazu genommen werden!
Geschmack / Geruch | Angezeigter Mineralstoff |
---|---|
kalkig sandig | No.2 Calcium phosphoricum |
parfümiert | No.4 Kalium chloratum |
modrig, mockig, schimmlig | No.5 Kalium phosphoricum |
nussig | No.5 Kalium phosphoricum |
salzig | No.8 Natrium chloratum |
metallisch | No.20 Kalium Aluminium sulfuricum, No.8 Natrium chloratum, also No.21 Zincum chloratum |
sauer, oder tranig – fischig | No.9 Natrium phosphoricum |
bitter | No.10 Natrium sulfuricum |
Es besteht die Möglichkeit, dass auch mehrere „Geschmäcker“ auftreten, was z. B. bei BaseDent sehr häufig der Fall ist, aber auch bei der „Power Mischung“ möglich ist.
Wichtige Kombinationen
Nr. 6+10: Nr. 6 Kalium sulfuricum wird vom Organismus unter anderem auch dazu benötigt, den in der Zelle entstandenen bzw. abgelagerten Müll nach außen zu bringen. Die „Reinigungsfrau stellt die Müllsäcke vor die Tür“! Um diese nun frei gewordenen Belastungsstoffe auch aus dem Körper hinauszubringen, braucht es die „Müllabfuhr“! Das ist Nr. 10 Natrium sulfuricum. Deshalb muss Nr. 6 Kalium sulfuricum immer mit Nr. 10 Natrium sulfuricum kombiniert werden, vor allem, wenn der Organismus schadstoffbelastet ist. Wird das nicht berücksichtigt, kann das zu äußerst unangenehmen Folgen, nämlich zu einer Schadstoffflut im Stoffwechsel, führen.
Nr. 11+9: Nr. 11 Silicea löst, und darüber hat auch schon Dr. Schüßler geschrieben, im Körper gebundene Säure. Deshalb ist es sehr wichtig, dieses Schüßler Salz mit dem Regulator für Säure zu kombinieren, nämlich Nr. 9 Natrium phosphoricum. Wenn das nicht beachtet wird, kann es zu unangenehmen Folgen, wie z. B. Sodbrennen führen. Einige andere Folgen sind Heißhunger, Bedürfnis nach Süßigkeiten und Mehlspeisen, fette Haare oder Haut usw.
Nr. 12 +(9+10): Wenn unserer Kolloidales Bindegewebe18 mit Säure belastet wird, verdichtet es sich, es kompaktiert, ja es entstehen regelrechte Verhärtungen, wie z. B. eine Oberschenkelmuskelverhärtung. Nr. 12 Calcium sulfuricum ist ein ganz besonderer Mineralstoff. Er kann kompaktiertes Gewebe wieder aufmachen, wobei Säuren wieder in den Stoffwechsel kommen, was nach einer Kombination mit Nr. 9 Natrium phosphoricum verlangt. Es werden aber auch Schadstoffe frei, die wiederum eine Versorgung mit Nr. 10 Natrium sulfuricum verlangen.
Konsequenzen
Werden diese Kombinationen nicht berücksichtigt, kann es zu einem problematischen Rückstau von abzubauenden und auszuführenden Substanzen kommen. Deshalb begegnet man immer wieder Menschen, die sagen: „Schüßler Salze vertrag ich nicht!“ Schade!
Kontakt
www.gba.at
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