Viele machen sich Gedanken über die Ursachen und Therapie der COVID-19 Krankheit. Wie sieht die Ayurveda-Medizin die COVID-19 Krankheit? Welche Prophylaxe und Behandlungsmöglichkeiten hat der Ayurveda?
Im Ayurveda gilt der Grundsatz, dass der Patient bis ins innerste Wesen betrachtet, und die Ursache und die Krankheit detailliert untersucht werden müssen, bevor eine Therapie ausgeführt wird. Die Ayurveda-Medizin geht dabei stets ganzheitlich und systematisch vor.
Betrachten wir deshalb als Erstes die vom Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) veröffentlichten COVID-19 Krankheitssympthome:
- Husten (meist trocken)
- Kurzatmigkeit
- Halsschmerzen
- Fieber, Fiebergefühl
- Muskelschmerzen
Selten sind:
- Kopfschmerzen
- Magen-Darm-Symptome
- Bindehautentzündung
- Schnupfen
Das BAG schreibt, dass der Krankheitsverlauf unterschiedlich verlaufen kann. Manche Menschen haben leichte Symptome und andere benötigen eine intensive Behandlung im Spital.
Die Ayurveda-Medizin ist besonders stark in der Vorbeugung und der Nachbehandlung zur Stärkung und im Wiederaufbau des Immunsystems, sowie bei leichten und mittelschweren Krankheitsverläufen. Sehr starke Beschwerden gehören ins Spital.
Die Krankheitssymptome, die durch das Coronavirus ausgelöst werden, betreffen vor allem die Atemwege und die Lungen.
Der Atemtrakt wird laut den ayurvedischen Klassikern den prāṇa-vaha-srotas zugeordnet, das heißt, den Transportkanälen für Atemluft und Vitalenergie (prāṇa). Der Sauerstoff und die Lebensenergie werden über die Kanäle von prāṇa allen Zellen und Organen zugeführt. Die wichtigsten zugehörigen Organe sind die Atemwege, die Lungen und das Herz. Chronische Atemwegserkrankungen wirken sich langfristig auf das Herz aus und umgekehrt chronische Herzkrankheiten auf die Lunge. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass bei Bedarf das Herz mit beispielsweise der ayurvedischen Pflanze Arjuna (Terminalia arjuna) unterstützt wird.
Die wichtigsten Steuerprinzipien des Atemtrakts sind vāta– und kapha–doṣa. Sind die beiden in einem ausgeglichenen Zustand, dann funktionieren Atemtrakt und Lungen gut und sind vor Erkrankungen geschützt. Liegen Fehlfunktionen oder Aggravation dieser beiden doṣa vor, so bilden sie die Quelle für Krankheiten der Atemwege.
Die Atmungsorgane zählen außerdem zusammen mit dem Gastrointestinaltrakt und den Viszeralorganen zum «inneren Pfad» der Krankheitsentwicklung (antaḥ-roga-mārga). Daraus erkennen wir, dass aus ayurvedischer Sicht Atemwegserkrankungen eine gute Prognose auf Heilung haben, da der «innere Pfad» grundsätzlich als gut behandelbar gilt. Sind aber alle drei doṣa (vāta, pitta und kapha) betroffen und ist eine starke Ausprägung der Symptome vorhanden sowie weitere Organe mitbetroffen, insbesondere die Vitalorgane, wie z. B. Herz, Gehirn, Nieren wird die Behandlung schwierig.
Ein weiterer wichtiger Faktor im Ayurveda ist das āgni, das Verdauungsfeuer und die Verdauungskraft. Die Gesundheit, die Abwehrkraft, der Stoffwechsel, die Körperkraft und die Länge des Lebens hängen von einem guten āgni ab, schreibt Caraka. Agni steuert alle Verdauungs- und Stoffwechselprozesse. Ist āgni gestört, führt das zu Störungen im Gewebestoffwechsel (dhātv-agni), in den Organen und im Transportsystem (srotas). Außerdem kann ein geschwächtes āgni (mandāgni) die Nahrung nicht vollständig verdauen. Es bildet sich āma, ein pathologisches Produkt, das die Ursache für viele Krankheiten ist.
Die Zeichen von einem gesunden āgni (samāgni) sind: guter regelmäßiger Appetit, Wohlgefühl nach der Nahrungsaufnahme, kein Völlegefühl, kein Aufstoßen, kein Säurereflux, keine Blähungen und regelmäßiger Stuhlgang. Die Nahrung wird innerhalb von 5 – 6 Stunden problemlos verdaut.
Der erste Schritt in der Gesundheitsvorsorge ist deshalb, das āgni durch richtiges und der Konstitution (prakṛti) angepasstes Essen in einen gesunden Zustand zu bringen. Ist aber ein Krankheitsgeschehen vorhanden, muss die Ernährung vor allem auch auf die ayurvedische Pathogenese (saṃprāpti) der Krankheit (vikṛti) angepasst werden. Im Ayurveda haben wir viele Kräuter, die auf das āgni eine anregende und unterstützende Wirkung haben.
- āgni-anregende (dīpana) Heilmittel, die das zentrale Verdauungsfeuer (jāṭharāgni) aktivieren, sind z. B.: Ingwer (Zingiber officinale), Pippalī (Piper longum), Schwarzer Pfeffer (Piper nigrum), Koriander (Coriandrum sativum), Gewürznelken (Syzygium aromaticum), Kalmus (Acorus calamus), Trikaṭu-cūrṇa
- Heilmittel, die die Verdauung verbessern (pācana), indem sie den Magensaft vermehren und āma-reduzierende Wirkung (unvollständig verstoffwechselte Nahrung, und Verursacher vieler Krankheiten) haben, sind z. B.: Pippalī (Piper longum), Mustā (Cyperus rotundus), Citrakādi-vaṭī
Das erste Gewebe, das aus dem Stoffwechselumwandlungsprozess der Nahrung hervorgeht, ist das rasa-Gewebe. rasa wird auch Vitalsaft genannt. rasa nährt und baut die weiteren Gewebe auf. Aus ihm entstehen alle weiteren Gewebe.
Wenn auf der Ebene vom rasa-Gewebe Störungen entstehen durch ein schwaches āgni, besonders ein schwaches rasāgni (Feuer des primären Nährgewebes), kann dies zu Infekten der oberen Atemwege, Rhinitis, Bronchitis, träger Verdauung, Appetitlosigkeit, Energielosigkeit, Verschleimungen etc. führen.
Die rasa-vaha-srotas sind die Kanäle, die das Plasma (rasa) transportieren. Sie bilden das grundlegende Netz aller Kanäle im Körper und haben laut Caraka ihre Wurzeln im Herzen und in den Blutgefäßen. Ist das rasa-Gewebe schwach, sind auch die rasa-vaha-srotas davon betroffen, was einen schwächenden Einfluss auf den gesamten Körper hat.
Daraus ist erkenntlich, dass das menschliche System sehr komplex ist. Alle Vorgänge stehen in enger Beziehung und hängen voneinander ab. Dies gilt es bei allen Krankheitsvorgängen zu beachten.
Betrachten wir nun die einzelnen von der BAG veröffentlichten COVID-19 Krankheits-symptome auf der Grundlage der klassischen Werke des Ayurveda, Caraka– oder Suśruta-Saṃhitā.
Symptom: Trockener Husten (kāsa)
Ayurvedische Pathogenese (saṃprāpti)
Symptom | doṣa | dūṣya | srotas |
---|---|---|---|
trockener Husten | vāta-dominiert | rasa | prāṇa-vaha-srotas rasa-vaha srotas |
Die Pathologie des Hustens wird in der Caraka-Saṃhitā wie folgt beschrieben:
Da das vāyu («Wind», «Luft») im unteren Bereich des Körpers blockiert ist, bewegt es sich nach oben, befällt die Transportkanäle im oberen Teil des Körpers, übernimmt die Funktion des udāna-vāta (d.h. die Funktion der Atmung) und setzt sich im Hals und in der Brust fest. Dieses vāyu tritt in den Kopf ein (befällt) und füllt alle Kanäle (Hohlräume = srotas) des Kopfes aus, um das Beugen (Brechen) und Strecken des Körpers, der Kiefer, der Seiten des Halses (Sterno-Mastoid-Muskel) und der Augen zu bewirken. Danach führt dieses vāyu, nachdem es die Kontraktion und Steifheit der Augen, des Rückens, der Brust und der Seiten des Brustkorbs verursacht hat, zu Husten (kasanāt), der trocken oder schleimig sein kann und deshalb kāsa genannt wird. (Ca.Ci. 18.6-8)
Unsere Atmung wird vom prāṇa-vāta, der Atemenergie gesteuert. prāṇa entspricht dem Chi der Traditionell Chinesischen Medizin. Menschen mit einem starken prāṇa haben einen starken Willen, gute Nerven und eine gute Ausstrahlung. Ein schwaches prāṇa führt zu Ängsten, Sorgen, Schlafstörungen, Erkrankungen der Lungen, des Herzens und des Nervensystems.
Im Falle von Husten (kāsa) ist prāṇa-vāta und udāna-vāta gestört, das sich in Form eines gesteigerten Hustenreflexes zeigt. Im weiteren Verlauf werden unter Umständen kapha (z.B. schleimiges Sputum) und pitta (z.B. Fieber, thorakales Brennen) mit in den Krankheitsprozess einbezogen.
Ursachen für Störungen in den prāṇa-vaha-srotas sind: schwere kalte, fettige Nahrung, Kälte, kaltes Essen und kalte Getränke, Überanstrengung, schwere körperliche Arbeit, Fasten, Alkohol, Rauchen, Viren, Bakterien, etc.
Symptome von gestörten prāṇa-vaha-srotas sind: Atemnot, Kurzatmigkeit (Dyspnoe), Hyperpnoe, Behinderung der Atmung, schmerzhafte Atmung, pathologische Atemgeräusche, Husten, Asthma, Hals-, Nasen-, Ohrenerkrankungen.
Heilmittel, die die prāṇa-vaha-srotas unterstützen: Haridrā (Curcuma longa = Gelbwurz), Śuṇṭhī (Zingiber officinalis = Ingwer), Pippalī (Piper longum), Yaṣṭīmadhu (Glycyrrhiza glabra = Süssholz), etc. aber auch Maṇḍūkaparṇī (Centella asiatica), Brāhmī (Bacopa monieri), Aśvagandhā (Withania somnifera).
Übungen: Pranayama-Übungen regulieren den Atem, gleichen das prāṇa-vāta aus, stärken die prāṇa-vaha-srotas, beruhigen den Geist, die Emotionen und das Nervensystem.
Klassische Referenz
Caraka weist auf folgende Ursachen hin, die zu trockenem Husten führen:
Ursachen (Ca.Ci. 18.10)
- Einnahme von trockener, kalter und adstringierender Nahrung
- Nahrung in geringer oder zu geringer Menge (pramita) oder überhaupt keine Nahrung (anaśana)
- Unterdrückung natürlicher Körperbedürfnisse, insbesondere von Nies- und Hustenreizen sowie dem Atemholen nach Anstrengung
- Übermäßige körperliche Belastung
Symptome (Ca. Ci. 18.11-13)
- unerträgliche Schmerzen in der Herzregion, seitlich der Brust und in der Brust und Kopfschmerzen
- starke Heiserkeit
- Trockenheit in der Brust, Kehle und Mund
- trockener Husten
- Gänsehaut und Ohnmacht
- Kräfteverlust
- Der Schleim, der mit dem Schmerz herauskommt, ist halbfest (trocken);
- Das aufsteigende vāyu (das die Ursache für dieses Leiden ist) wird nach der Verdauung der Nahrung umso stärker verschlimmert, etc.
Symptom: Kurzatmigkeit und Atemnot (śvāsa)
Die Ursachen für Husten (kāsa) und Atemnot (śvāsa) sind sehr ähnlich und wurden bereits erwähnt. (Ca.Ci. 17.10-16)
Symptom | doṣa | dūṣya | srotas |
---|---|---|---|
Atemnot, Dyspnoe | vāta (hauptsächlich) kapha | rasa | rasa-vaha srotas prāṇa-vaha-srotas |
Ayurvedische Pathogenese (saṃprāpti)
Die Pathogenese der Atemnot, Dyspnoe beruht auf der Grundlage, dass vāta und kapha aggraviert sind, die Neigung haben, eine Verbindung einzugehen und die Atemwege (prāṇa-vaha-srotas) blockieren, was zu Atemnot führt. Langfristig wirkt sich eine Dyspnoe auf das Herz (hṛdaya), aber auch auf sämtliche Gewebe, schwächend aus («austrocknend»). Aus diesem Grund sollte in diesem Stadium das Herz mit entsprechenden Heilmitteln (Arjuna, Crataegus marianus, etc.) unterstützt werden.
Symptome: Fieber, Muskel- und Halsschmerzen
Symptom | doṣa | dūṣya | srotas |
---|---|---|---|
Fieber | pitta | rasa | rasa-vaha srotas |
Muskelschmerzen | vāta | māmsa | māmsa-vaha-srotas |
Halsschmerzen | vāta | rasa, tvak | rasa-vaha srotas |
Zusammenfassung: BAG veröffentlichte COVID-19 Krankheitssymptome
Symptom | doṣa | dūṣya | srotas | Therapiestrategie |
---|---|---|---|---|
trockener Husten | vāta-dominiert | rasa | prāṇa-vaha-srotas rasa-vaha srotas | vāta-Reduktion + Regulation (anulomana), Wärme |
Atemnot, Dyspnoe | vāta-dominiert tlw.kapha | rasa | rasa-vaha srotas prāṇa-vaha-srotas | vāta-Reduktion |
Muskelschmerzen | vāta | māmsa | māmsa-vaha-srotas | vāta-Reduktion |
Halsschmerzen trockene Schleimhaut Geschwollene Schleimhaut | vāta kapha | rasa, tvak | rasa-vaha srotas | vāta-Reduktion |
Fieber | pitta | rasa | rasa-vaha srotas | pitta-Reduktion āma-Therapie |
Die ayurvedische Pathogenese (saṃprāpti) zeigt, dass vorwiegend ein aggraviertes vāta– und kapha-doṣa sowie die prāṇa– und rasa-vaha srotas am COVID-19 Krankheitsgeschehen beteiligt sind. Wenn zusätzlich Fieber und Entzündungszeichen auftreten, kommen ein aggraviertes pitta–doṣa und eine āma-Belastung hinzu.
Therapiestrategie
Die Therapiestrategie lautet, Reduktion des aggravierten vāta und kapha durch entsprechende Maßnahmen, Heilmittel, Ernährung und ein angepasstes Verhalten, sowie falls notwendig eine āma-Therapie durchzuführen. Außerdem gilt es, die pathologischen Zustände der Transportbahnen, im Speziellen die prāṇa– und rasa-vaha srotas, ins Gleichgewicht zu bringen. Insbesondere Wärme, warmes Essen, warme Getränke, Wärmeanwendungen und Rhythmus sind besonders wichtig.
Therapie
Prophylaxe
- Einhaltung der Hygiene-Regeln des Bundesamtes für Gesundheit
- Stärkung des Immunsystems: Cyavanaprāśāvaleha oder Brahma Rasayana oder Amrit Kalash MA 4 – 2 TL 2 x tgl., MA 4T (für Diabetiker), MA 5
- Ölziehen (gaṇduṣa): 2 EL Sesamöl oder Ghee ca. 10 Minuten im Mundraum belassen.
- Nasenspülungen mit lauwarmem Wasser in physiologischer Kochsalzlösung (1TL Salz auf 1l Wasser) beugen Erkältungskrankheiten vor.
- Nasya: 2–3 Tropfen Sesamöl in jedes Nasenloch pflegen die Nasenschleimhaut, stärken die Sinne und beugen Schnupfen und Kopfschmerzen vor.
- Ernährung: Der individuellen Konstitution (prakṛti) angepasste und doṣa-bezogene Nahrungsmittel
- 1 – 2 x pro Tag warme, gekochte, frisch zubereitete Mahlzeiten, nicht überessen
- Qualitativ hochwertige, biologische Nahrung
- Wärmende Gewürze: Curcuma, Ingwer, Pippali, Zimt, Muskat, Galgant, Kardamom, Schwarzer Pfeffer, Ajwain
- Regelmäßige Mahlzeiten
- Keine Zwischenmahlzeiten
- Keine schwer verdauliche und srotas-blockierende (abhiṣyandī) Nahrung (z. B. Käse, Joghurt)
- Keine ungeeigneten Nahrungsmittelkombinationen: Besonders Milch sollte nicht mit sauren und salzigen Nahrungsmitteln oder Banane kombiniert werden, z. B. in Form von Obstmüsli mit Milch.
- Industriellen weißen Zucker vermeiden
- Ausreichend warme Getränke
- Verhalten: Guter Tagesrhythmus, leichte Gymnastik oder Bewegung, Yoga, Atemübungen, Meditation
Unterstützende Therapie bei COVID-19 Krankheit
Medikamente
- Stärkung des Immunsystems: Cyavanaprāśāvaleha oder Brahma Rasayana oder Amrit Kalash MA 4 – 2 TL 2 x tgl., MA 4T (für Diabetiker), MA 5
- Dekokt (kvātha): Pathyādī-kvātha oder Daśamūla-kvātha oder Kaṇṭakārī (Solanum xanthocarpum)-kvātha. Dosis: 30 – 40 ml 2 x tgl.
- Āriṣṭa: Daśamūlāriṣṭa, Vāsāriṣṭa, Drākṣāriṣṭa. Dosis: 12 – 24 ml 2 x tgl. nach dem Essen
- Ghṛta: Bei trockenem, vāta-dominiertem Husten: ghī (mediziniertes Butterreinfett) oder Kaṇṭakārī -ghṛta. Dosis: 10 – 20 ml, 1 – 2 x tgl. bis zum Abklingen der Symptome
- Nasale Anwendung: Anu-taila oder Ṣaḍbindu-taila oder MP16 oder Yaṣṭīmadhu taila. Dosis: 2 Tropfen morgens auf die Handinnenfläche geben und mit dem Finger in jede Nasenöffnung (nasya) einführen
- Cūrṇa / Āvaleha:
Cūrṇa / Āvaleha | Wirkung | doṣa-Wirkung | Dose |
---|---|---|---|
Sitopalādi-cūrṇa | Basistherapie bei allen Atemwegserkrankungen, Erkältung, Husten, Atemnot, thorakale Schmerzen, Schnupfen, agni-anregend | 1 – 2 g 3 x tgl. mit Honig |
|
Haridrā (Curcuma longa = Gelbwurz) | entzündungshemmend, antiseptisch, Erkältungskrankheiten | KV(P)- | 2 – 3 g 2 x tgl. warmes Wasser od. Honig |
Śuṇṭhī (Zingiber officinalis = Ingwer) | Husten, Dyspnoe, immunstärkend, āma-reduzierend | KV- | 1 – 2 g 2 x tgl. w. Wasser |
Pippalī (Piper longum) | agni-anregend, āma-reduzierend, Husten, Dyspnoe, Bronchitis, immunstärkend | VKP- | 1 – 2 g 2 – 3 x tgl. w. Wasser od. Honig |
Yaṣṭīmadhu (Glycyrrhiza glabra = Süssholz) | Halsschmerzen, Husten, gereizter Rachen | VP (K)- | 500 mg – 2g 2 – 3 x tgl. |
Vacā (Acorus calamus = Kalmus) | Husten, Dyspnoe | KV-, P+ | 500 mg 2 – 3 x tgl. w. Wasser od. Honig |
Vanapsikā (Viola odorata = Duftveilchen) | Erkältung, Bronchitis, Pneumonie, auswurffördernd, fiebersenkend | VP- | 5 – 6 g 2 – 3 x tgl. |
Bibhītaka (Terminalia belerica) | Husten, Dyspnoe, auswurffördernd | KPV- | 3 – 6 g 2 – 3 x tgl. w.Wasser od. Honig |
Kaṇṭakārī (Solanum xanthocarpum) | Erkältung, Husten, Dyspnoe, entspannen die Muskeln der größeren Bronchien, schleimlösend | KV- | Dekokt Ghrta |
Vāsā (Adhatoda vasica) | Husten, Dyspnoe, Bronchitis auswurffördernd | KV- | 3 - 5 g 2 – 3 x tgl. w. Wasser od. Honig |
Puṣkaramūla (Inula racemosa = Echter Alant) | Husten, Dyspnoe, entspannen die Muskeln der größeren Bronchien | KV- | 1 – 2 g 2 – 3 x tgl. |
Guḍūcī (Tinospora cordifolia) | Fieber, immunmodulatorisch, rasāyana | PKV- | 1 g 3 x tgl. |
Śallakī (Boswellia serrata = Weihrauch) | Bronchitis, auswurffördernd, entzündungshemmend, analgetisch | VKP- | 1 – 3 g 2 – 3 x tgl. |
Agastya Harītakī Rasayana | Husten (kāsa), Kurzatmigkeit, Atemnot (śvāsa), intermittierendes Fieber (viṣamajvara), rasāyana | 1 TL 2 x tgl. | |
Cyavanaprāśā | Husten (kāsa), Kurzatmigkeit, Atemnot (śvāsa), Erkrankungen des Rachens (svarabheda), agnimāndya, medhya, rasāyana | 1 – 2 TL 2 x tgl. |
Externe Anwendungen
- Thorakale Sesamölmassagen mit Steinsalz
- Thorakale Wärme
- Inhalationen: mit Ajwain (Trachyspermum ammi) oder MA 634 (ayurvedisches Minzöl)
Ernährung
Empfehlenswert während des Infektes:
- Leichte, warme, frisch zubereitete und gekochte Kost
- Gemüsesuppen
- etwas süßes Obst
- möglichst vegetarisches Essen
- wärmende Gewürze: Kurkuma, Kreuzkümmel, Ingwer, Safran, Zimt
- Honig, Rosinen, Datteln
- Warme Getränke: warmes Wasser, Ingwertee, Thymiantee, Süssholztee, Vanapsikatee
Meiden:
- vāta– und kapha-aggravierende Nahrung
- kalte Nahrung und Getränke
- Käse, Joghurt
- schwer verdauliche und srotas-blockierende (abhiṣyandī) Nahrung
- keine ungeeigneten Nahrungsmittelkombinationen: Besonders Milch sollte nicht mit sauren und salzigen Nahrungsmitteln oder Banane kombiniert werden, z. B. in Form von Obstmüsli mit Milch. Es ist empfehlenswert, 1,5 Stunden vor und nach dem Milchgenuss nichts anderes zu konsumieren.
- weißer Zucker
Verhalten
Empfehlenswert :
- Atemübungen (prāṇāyāma)
- Rhythmischer Lebensstil
- Ruhe
Meiden:
- Kälte
- Feucht-kaltes Klima
- Zu viel Reden
- Übermaß an körperlicher Anstrengung
- Unterdrückung der natürlichen Reinigungsreflexe
Ayurveda ist eine alte und komplexe Medizin. Sofern nicht genügend Fachkenntnisse vorhanden sind, ist von einem Heimgebrauch dringend abzuraten. In dem Fall setzen Sie sich am besten mit einer Naturheilpraktikerin/einem Naturheilpraktiker in Ayurveda Medizin Ihrer Region in Verbindung.
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